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Deutsche Großstädte nun bei Google Street View einsehbar

Pascolo

Gelbe Schleswiger Reinette
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Ich bin gespaltener Meinung, was Google Street View anbelangt. Wenn Einkaufsstrassen oder wichtige Zufahrten einsehbar sind, ist das doch eine tolle Sache. Wenn aber Wohnquartiere systematisch aus 3m Höhe fotografiert werden, hört für mich der Spass langsam aber sicher auf.

Übrigens: Solche "Londoner"-Verhältnisse gibt es z.B. auch in der Schweiz. In Deutschland wird es wohl auch nicht viel anders aussehen.

Dazu: Hunderte Kameras überwachen die Stadt Zürich
 

Walli

Blutapfel
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Besonders gut gefallen hat mir folgender Artikel über StreetView. Wer findet den Fehler? Ich würde mir echt mal wünschen, dass die Medien die wichtigen Themen mal in der Breite diskutieren würden (z.B. das SWIFT-Abkommen). Die ganze Google-Hysterie und die Überwachung durch einen übermächtigen Konzern ist leichte Kost, die jeder versteht, der mal im Kino war. Perfekt um die Mainstream-Medien zu füttern, damit die nicht auf die Idee kommen mal ganz andere Sachen zu beleuchten.
 

Apfelbitz

Englischer Kantapfel
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Besonders gut gefallen hat mir folgender Artikel über StreetView. Wer findet den Fehler? Ich würde mir echt mal wünschen, dass die Medien die wichtigen Themen mal in der Breite diskutieren würden (z.B. das SWIFT-Abkommen). Die ganze Google-Hysterie und die Überwachung durch einen übermächtigen Konzern ist leichte Kost, die jeder versteht, der mal im Kino war. Perfekt um die Mainstream-Medien zu füttern, damit die nicht auf die Idee kommen mal ganz andere Sachen zu beleuchten.

Oh Walli. Wie recht du hast. Immer wen wirkliche wichtige Entscheidungen anstehen beschäftigen sich die Medien mit irgendeinem Piperlzeiger und das Volk hat seine Beschäftigung.
 

mpabsw

Doppelter Prinzenapfel
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Sch*** Überwachungsstaat! Und dann noch aus 3m Höhe!

Wisst ihr, was meine Lieblingsbeschäftigung wäre, wenn ich Personalchef wäre? StudiVZ, Twitter, Facebook und www.Disko-in-unserer-stadt.de

Warum wohl? Da würde ich bei der Diskoseite sehen, wie Kevin zwei mal de Woche besoffen der Susi in den Ausschnitt starrt und Daumenhochgeste zeigt. Dieser Überwachungsstaat lässt zu, das Kevin post, um am nächsten Tag in der Berufsschule anzugeben. Ihr kennt Kevin nicht? Der hat ein MeinVZ - Profil, da macht er alle zwei Tage Seelenstriptease, müsst Ihr mitlesen, dann wisst ihr sogar, das die Susi ihn gar nicht liebt, weil er einen ganz kleinen hat!

Ach so, als Personalchef - ich stelle ihn natürlich nicht ein, laut Facebook ist Kevin nämlich jeden Tag in der Kneipe - der säuft sicherlich.

Kevin scheint geerbt zu haben - laut seinem Amazon-Profil gibt er zumindest ziemlich viel Geld aus. Ich verkauf euch seine Kreditkartennummer, die hat er mir neulich in der Antwortmail geschickt (PayPal will prüfen falsches Einstellung Sicher, schicken uns Nummer Creditcard... )

Und Kevins Haus kenne ich schon lange, er hat paar Bilder getwittert.

Allerdings aus 3m Höhe und auch noch ohne schriftliche Anfrage - das ist natürlich der Hammer! Ich sag's ja, Überwachungsstaat...

Mann, habt Ihr Probleme!
 

rockfred

Ribston Pepping
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Besonders gut gefallen hat mir folgender Artikel über StreetView. Wer findet den Fehler? Ich würde mir echt mal wünschen, dass die Medien die wichtigen Themen mal in der Breite diskutieren würden (z.B. das SWIFT-Abkommen). Die ganze Google-Hysterie und die Überwachung durch einen übermächtigen Konzern ist leichte Kost, die jeder versteht, der mal im Kino war. Perfekt um die Mainstream-Medien zu füttern, damit die nicht auf die Idee kommen mal ganz andere Sachen zu beleuchten.

Den Artikel fand ich auch sehr lustig. Vor allem geht es um ein Haus, an dem offensichtlich keine Straße so vorbeiführt das dort ein großer Einblick möglich ist. Aber sich in bester Qualität für Zeitungen ablichten lassen :p

Hier noch so einer
 

mpabsw

Doppelter Prinzenapfel
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Wisst Ihr, ich hatte letzte Nacht einen Traum, der Staat muss tatsächlich jeden Bürger um sein Einverständnis betteln. 243766 störrische Bürger aus dem Ruhrgebiet mussten mit Freikarten auf Schalke überzeugt werden. Die ganze Aktion schuf Arbeitsplätze für die nächsten 25 Jahre und Angela M. aus B. konnte mit der Vollbeschäftigung bei Friedmann oder Maischberger prahlen. Wie gut, dass wir die gewählt haben...

Bei der Gesundheitsreform hätte ich es mir gewünscht, das man alle gefragt hätte, dann würde man nicht am Lächeln eines Bürgers erkennen, ob er Geld hat, oder nicht. Aber das interessiert ja nicht halb so viel Menschen, wie das Googleauto...
 

paul.mbp

Sternapfel
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offensichtlich interessiert das googleAuto weniger Leute als Du vermutest, zumindest im kritischen Sinne, aber die die es hier interessiert haben noch Ihre Zähne und können freundlich lächeln oder auch mal ihre Zähne zeigen ;)
 

mpabsw

Doppelter Prinzenapfel
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Na gottseidank, dann ist ja noch alles Waage. Viele Grüße & GN8!
 

Dinofelis

Gast
Und natürlich eignet sich Google Street View perfekt für Politiker, die durch ihren Kampf gegen selbiges der Bevölkerung suggerieren wollen, dass sie sich um die Privatsphäre und den Datenschutz kümmern, während die gleichen Politiker im stillen Kämmerchen die allgemeine, staatsseitige Bürgerüberwachung einführen.

Du übersiehst z.B., dass einer deiner möglichen zukünftigen Arbeitgeber diese von mir soeben zitierten Aussagen von Dir irgendwann in fünf Jahren findet, und dies mit deiner (noch nicht existierenden) Bewerbung in Verbindung bringt. Weil das Netz es möglich macht. Gleichzeitig sucht dieser Arbeitgeber einfach mal die Ansichten deiner früheren Wohnungen heraus. Weil das Netz es möglich macht. Und schon stellt er dich nicht ein, weil irgendetwas an den verdreckten Umgebungen deiner Studentenbuden ihm nicht zusagt. <-- (Diesen Satz bitte nicht wörtlich nehmen, er ist nur Teil des fiktiven Szenarios, aber definitiv keine Wertung)

Es ist blauäugig, unsere Welt einfach mal so - schnipps - mit deren Abbildung gleichzusetzen. Das tust du. Du argumentierst mit "Öffentlichkeit", die erlaubt, alles abzubilden. Das Wort "virtuell" kannst du in diesem Zusammenhang übrigens weglassen, alle Abbildungen in StreetView sind real, nicht virtuell.

Aber da gibt es doch einen wichtigen Unterschied: Niemand kann einfach so mal von Memmingen nach Mumbai fliegen, nur um mal nachzuschauen, in welcher Umgebung der neue Kollege aus Indien früher lebte. Mit Streetview kann man abends beim Bierchen solche Kleinigkeiten nebenbei ergoogeln, und rülpsend behaupten, Privatsphäre sei egal.

Alternativ dazu wäre eine kurze Erörterung angebracht, warum es gut sei, dass man alle Wohnungen und Häuser dieser Welt anschauen darf. Kann ja sein, dass es einen ganz wichtigen Grund dafür gibt, der dann dazu führen könnte, dass sich die Menschheit oder deren soziales Gefüge ändert.

Aber einfach nur "so", aus irgendeiner diffusen Technikgeilheit heraus, gibt es wohl kaum einen Grund, in Jedermanns Hof blicken zu dürfen. Es sollte weiterhin mit einem gewissen Aufwand verbunden sein, Grundstücke und Häuser anderer Menschen anzuschauen. So sehe ich das.

Es gibt kaum eine Gemeinschaft auf der Welt, die Schnüffler und Fotografen in der Nachbarschaft einfach so gewähren lässt. Google StreetView macht das aber möglich.
 

rockfred

Ribston Pepping
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Du übersiehst z.B., dass einer deiner möglichen zukünftigen Arbeitgeber diese von mir soeben zitierten Aussagen von Dir irgendwann in fünf Jahren findet, und dies mit deiner (noch nicht existierenden) Bewerbung in Verbindung bringt. Weil das Netz es möglich macht. Gleichzeitig sucht dieser Arbeitgeber einfach mal die Ansichten deiner früheren Wohnungen heraus. Weil das Netz es möglich macht. Und schon stellt er dich nicht ein, weil irgendetwas an den verdreckten Umgebungen deiner Studentenbuden ihm nicht zusagt. <-- (Diesen Satz bitte nicht wörtlich nehmen, er ist nur Teil des fiktiven Szenarios, aber definitiv keine Wertung)

Es ist blauäugig, unsere Welt einfach mal so - schnipps - mit deren Abbildung gleichzusetzen. Das tust du. Du argumentierst mit "Öffentlichkeit", die erlaubt, alles abzubilden. Das Wort "virtuell" kannst du in diesem Zusammenhang übrigens weglassen, alle Abbildungen in StreetView sind real, nicht virtuell.

Aber da gibt es doch einen wichtigen Unterschied: Niemand kann einfach so mal von Memmingen nach Mumbai fliegen, nur um mal nachzuschauen, in welcher Umgebung der neue Kollege aus Indien früher lebte. Mit Streetview kann man abends beim Bierchen solche Kleinigkeiten nebenbei ergoogeln, und rülpsend behaupten, Privatsphäre sei egal.

Alternativ dazu wäre eine kurze Erörterung angebracht, warum es gut sei, dass man alle Wohnungen und Häuser dieser Welt anschauen darf. Kann ja sein, dass es einen ganz wichtigen Grund dafür gibt, der dann dazu führen könnte, dass sich die Menschheit oder deren soziales Gefüge ändert.

Aber einfach nur "so", aus irgendeiner diffusen Technikgeilheit heraus, gibt es wohl kaum einen Grund, in Jedermanns Hof blicken zu dürfen. Es sollte weiterhin mit einem gewissen Aufwand verbunden sein, Grundstücke und Häuser anderer Menschen anzuschauen. So sehe ich das.

Es gibt kaum eine Gemeinschaft auf der Welt, die Schnüffler und Fotografen in der Nachbarschaft einfach so gewähren lässt. Google StreetView macht das aber möglich.

Aber das ist doch ein generelles Problem aller Satellitenbilderdienste. In meiner kleinen Straße, eine Sackgasse in Hamburg mit 5 Mehrfamilienhäusern auf der einen und 2 auf der anderen, steht am Ende an der Seite ein Einfamilienhaus. Von der Straße aus ist es schlecht zu sehen und damit auch in Streetview eigentlich kaum zu sehen. Das Haus ist gepixelt, sobald ich aber einen tick rauszoome kann ich Sachen sehen die ich von der Straße nicht sehen kann. Also bringt das Verpixeln nichts und das eigentliche Problem, das einige hier haben, ist immer noch da.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Der unterhaltsamste Aspekt in solchen und ähnlichen Diskussionen sind immer wieder genau die Zeitgenossen, die sich aufregen, weil sie erkannt zu haben glauben, dass andere sich aufregen.
 

svaeni

Reinette Coulon
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Vieleicht muss man auch erstmal abwarten bis die ersten Art 1, 2 GG klagen vom BGH beurteilt wurden. Mal schauen ob das dann alles so bleibt. IdR wird das mit dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht in Deutschland ja doch recht ernst genommen. Aber wo kein Kläger (bzw. keiner der das Durchhaltevermögen hat, bis zum BGH zu gehen)
 

Dinofelis

Gast
Aber das ist doch ein generelles Problem aller Satellitenbilderdienste. In meiner kleinen Straße, eine Sackgasse in Hamburg mit 5 Mehrfamilienhäusern auf der einen und 2 auf der anderen, steht am Ende an der Seite ein Einfamilienhaus. Von der Straße aus ist es schlecht zu sehen und damit auch in Streetview eigentlich kaum zu sehen. Das Haus ist gepixelt, sobald ich aber einen tick rauszoome kann ich Sachen sehen die ich von der Straße nicht sehen kann. Also bringt das Verpixeln nichts und das eigentliche Problem, das einige hier haben, ist immer noch da.

Deine Antwort hat nichts mit meiner Aussage zu tun.

Du redest über technische Details zum Fotografieren von Straßen und zum Maskieren von Häusern. Das ist mir völlig egal, weil das zum Kontext dessen gehört, was ich ab einer bestimmten Grenze ablehne.

Du, deine Freunde, unsere Nachbarn, meine Freunde, meine Kollegen, und überhaupt die meisten Deutschen haben nicht das Gefühl dafür, was eine "private" Straße ist.

In vielen anderen Kulturen sind private Straßen etwas ganz normales. Hier in Deutschland offensichtlich nicht.

In den meisten Kulturen auf dieser Welt gibt es natürlich - wie hier auch - überall den ganz normalen, öffentlichen Raum (z.B. Stadt-Zentren, Dorf-Zentren, Autobahnen, Landstraßen, Wiesen, Wälder, Steppen, Savannen, Wüsten).

In sehr vielen Kulturen dieser Welt gibt es aber auch ein sehr ausgeprägtes Verständnis von "privaten" Straßen oder Höfen. Das sind immer klar abgegrenzte, nachbarschaftliche Bezirke, durch die Fremde zwar meist ohne sichtbare Einschränkungen hindurchlaufen/hindurchfahren können, in denen aber diverse Mechanismen greifen, wenn Fremde sich Freiheiten herausnehmen, die dort nicht gerne gesehen sind, z.B. Fotografieren.

Das Bedürfnis zu solchen privaten (Wohn-) Straßen haben alle Menschen.

Hier in Deutschland ist das allerdings kein allgemein bekanntes Verständnis, und deswegen gibt es auch soviel Streit.
 

rockfred

Ribston Pepping
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In sehr vielen Kulturen dieser Welt gibt es aber auch ein sehr ausgeprägtes Verständnis von "privaten" Straßen oder Höfen. Das sind immer klar abgegrenzte, nachbarschaftliche Bezirke, durch die Fremde zwar meist ohne sichtbare Einschränkungen hindurchlaufen/hindurchfahren können, in denen aber diverse Mechanismen greifen, wenn Fremde sich Freiheiten herausnehmen, die dort nicht gerne gesehen sind, z.B. Fotografieren.

Das Bedürfnis zu solchen privaten (Wohn-) Straßen haben alle Menschen.

Hier in Deutschland ist das allerdings kein allgemein bekanntes Verständnis, und deswegen gibt es auch soviel Streit.


Aber die kann man doch auch im Internet sehen, mit oder ohne Street View. Ich kann die Diskussion nicht nachvollziehen weil sie in meinen Augen zu spät geführt wird.
 

Dinofelis

Gast
Aber die kann man doch auch im Internet sehen, mit oder ohne Street View.

Nein, kann man (noch) nicht. Was auch immer du mit "die" meinst.

Ich kann die Diskussion nicht nachvollziehen weil sie in meinen Augen zu spät geführt wird.

"zu spät" ?

Unternehmen wie Google fahren durch alle Straßen und fotografieren alles, und wenn das bekannt wird, ist die Diskussion darüber "zu spät"? Nee, das meinst du nicht ernst, oder?
 

rockfred

Ribston Pepping
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Nein, kann man (noch) nicht. Was auch immer du mit "die" meinst.

Mit die meine ich die Provatstraßen, die man mit Sicherheit auch in Google Earth, Maps, bei Bing oder irgendwelchen anderen Diensten findet. Vielleicht nur aus der Vogelperspektive, aber was ändert das?


"zu spät" ?

Unternehmen wie Google fahren durch alle Straßen und fotografieren alles, und wenn das bekannt wird, ist die Diskussion darüber "zu spät"? Nee, das meinst du nicht ernst, oder?

Google hat den Street View Dienst ja nicht auf unseren Straßen erfunden und welch Überraschung, jetzt gibt es ihn auch hier. Die Wagen fahren ja auch nicht erst sei diesen Sommer hier rum. Sicher gibt es auch die Diskussion schon länger, jedoch leiser, aber das ändert doch nichts an der Tatsache das es seit 6 oder 7 Jahren möglich ist sich die ganze Welt aus der Vogelperspektive zu beschauen. Auch dank Google. Der Unterschied ist für mich nur ein sehr kleiner, daher empfinde ich die Diskussion als zu Spät. Man hat Google machen lassen und nun wundert man sich.
 

Pascolo

Gelbe Schleswiger Reinette
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Richtig

Aber da gibt es doch einen wichtigen Unterschied: Niemand kann einfach so mal von Memmingen nach Mumbai fliegen, nur um mal nachzuschauen, in welcher Umgebung der neue Kollege aus Indien früher lebte. Mit Streetview kann man abends beim Bierchen solche Kleinigkeiten nebenbei ergoogeln, und rülpsend behaupten, Privatsphäre sei egal.

Genau das stört mich an Google Street View. Du sprichst mir aus der Seele. Ich persönlich habe keine Probleme damit, wenn z.B. Einkaufsstrassen, öffentliche Plätze oder wichtige Zugangsstrassen durch Google Street View einsehbar wären. Ich habe allerdings ein Problem, wenn private Häuser und Grundstücke von einer gewinnorientierten Firma belichtet werden. Ich möchte nicht, dass die ganze Welt mein Haus bestaunen kann. Das Problem ist: Wenn das Zeugs erst einmal im Internet ist, nützt auch das nachträgliche Entfernen nichts mehr, denn irgendwo wird schon noch eine Kopie herumliegen.
 

Dinofelis

Gast
Mit die meine ich die Provatstraßen, die man mit Sicherheit auch in Google Earth, Maps, bei Bing oder irgendwelchen anderen Diensten findet. Vielleicht nur aus der Vogelperspektive, aber was ändert das?

Das ändert sehr viel. Ich sagte ja, dass es hier in Deutschland nicht verstanden wird (obwohl das Bedürfnis dafür auch hier grundsätzlich besteht).

Nochmal: "Privatstraßen" sind ein Konzept, das hier in Deutschland fast unbekannt ist.

In sehr vielen anderen Ländern dieser Welt ist dieses Konzept vorhanden, und es ist dort sehr wichtig für das soziale Leben. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, ob eine Straßenkarte, oder ein Google Maps/Earth eine solche private Straße von oben abbildet.

Aber es spielt eine sehr große Rolle, ob mit hoher Auflösung innerhalb dieser Straßen fotografiert wird, und damit private Details von einzelnen Häusern, Menschen oder Gegenständen veröffentlicht werden.

EDIT:

Wahrscheinlich muss ich es wirklich noch einmal definieren, damit es verstanden wird: Mit "Privatstraßen" meine ich NICHT private Straßen, die nicht öffentlich sind, sondern öffentliche Straßen, die von einer in dieser Straße lebenden menschlichen Gemeinschaft als gemeinsamer Lebensbereich verstanden wird, indem die dort ansässigen einen großen Teil ihrer Zeit zusammen verbringen. In vielen Fällen sind solche Lebensbereiche ein Ersatz oder eine Ergänzung zur meist viel zu kleinen Wohnung, und man trifft sich dort für sozialen Kontakt, und nur innerhalb der Familien bleibt man zuhause, insbesondere im Badezimmer und Schlafzimmer. Fremde, nicht ansässige werden innerhalb der (öffentlichen) privaten Straßen meist als störend empfunden.

Bei uns ist so etwas eher unbekannt, für soziale Zwecke hatte man früher den Fernseher und heute gibt es Facebook.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bananenbieger

Golden Noble
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Nochmal: "Privatstraßen" sind ein Konzept, das hier in Deutschland fast unbekannt ist.
Zum Glück... Fehlt nur noch, dass Gated-Communities auch noch in Deutschland auf breiter Front Fuß fassen. Solche "Privaten Bereiche" gibt es übrigens sehr häufig sehr "Fremdenfeindlich" und in sich abgeschotteten Mikrosozialsystemen. Solche Systeme schränken die Freiheit des Einzelnen ein.

In sehr vielen anderen Ländern dieser Welt ist dieses Konzept vorhanden, und es ist dort sehr wichtig für das soziale Leben.
In vielen anderen Ländern sind auch Schusswaffenbesitz, Bestechung oder Familien-"Ehre" sehr wichtig für das soziale Leben. Aber das ist ja auch häufig so: Andere Länder, andere Sitten.



Du übersiehst z.B., dass einer deiner möglichen zukünftigen Arbeitgeber diese von mir soeben zitierten Aussagen von Dir irgendwann in fünf Jahren findet, und dies mit deiner (noch nicht existierenden) Bewerbung in Verbindung bringt.
Wie soll er das? Ich heiße nicht Bananenbieger im richtigen Leben...

Weil das Netz es möglich macht. Gleichzeitig sucht dieser Arbeitgeber einfach mal die Ansichten deiner früheren Wohnungen heraus.
Auch das ist schwerlich möglich, da der Arbeitgeber meine alten Wohnadressen nicht kennt (oder gibt die jemand in Bewerbungen an?). Zumal bereits jetzt mit einer simplen Papierkarte ermittelt werden kann, ob eine Wohnung in "Problembezirken" liegt. Dank diversen Datenbanken kann auch jeder Arbeitgeber schnell pro Straße Dinge wie das ungefähre durchschnittliche Haushaltseinkommen ermitteln. Da braucht man kein Street-View.


Es ist blauäugig, unsere Welt einfach mal so - schnipps - mit deren Abbildung gleichzusetzen. Das tust du. Du argumentierst mit "Öffentlichkeit", die erlaubt, alles abzubilden.
Google bildet die Öffentlichkeit ab. Und genau die darf jedermann hier per Gesetz ganz legal abbilden. Länder, in denen Fotografieren in der Öffentlichkeit verboten ist, sind meist nicht wirklich demokratisch oder ultra-konservativ.

Das Wort "virtuell" kannst du in diesem Zusammenhang übrigens weglassen, alle Abbildungen in StreetView sind real, nicht virtuell.
Nein. Natürlich ist Google Street View virtuell. Virtuell ist nicht das Gegenteil von real, sonder von physisch. Und da es sich bei der Welt in Google Street View um keine physische Welt handelt, ist sie folglich virtuell.

Alternativ dazu wäre eine kurze Erörterung angebracht, warum es gut sei, dass man alle Wohnungen und Häuser dieser Welt anschauen darf.
Warum leben wir überhaupt in Häusern? Warum fliegen wir zum Mond? Warum stellen sich 50.000 Menschen in ein Stadion, nur um zuzusehen, wie 22 Männchen einen kleinen Ball mit den Füßen treten?

Das schöne an der Freiheit ist, dass man das alles nicht begründen muss. Wenn ich aus der Laune heraus auf einem Blatt Papier herumkritzel, brauche ich mich nicht für mein Handeln zu rechtfertigen. Und wenn ich ganz legal sämtliche Straßen in München abfotografiere, weil ich dazu gerade Lust verspüre, dann brauche ich dafür ebenfalls keinen Grund.
 
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