Wenn ich sowas höre, wird mir Angst und Bange. Das ist Sprache aus einer Ecke, die mir alles andere als sympathisch ist.
Das ist das Problem. Begeisterungsfähigkeit kann sich natürlich auch in der Begeisterung weniger allgemeinverträglicher Sachen äußern.
Hier aber in den Satz so rein zu hämmern ist... wie soll ich sagen... sehr uncharmant. Ich selbst hätte das Wort "Stolz" nicht verwendet, weil ich persönlich zum Erfolg Apples nur wenig beigetragen habe (ich kaufe deren Produkte und ich helfe im Bekanntenkreis jedem, der sich mit dem Umstieg auseinandersetzen will, aber der Erfolg kommt natürlich durch die Produkte, nicht durch mich als Person, ergo kann ich nicht in dem Maße "stolz" sein) aber ich verurteile das Wort nicht, nur weil auch andere es benutzen.
Ich kann nicht verhindern, dass rechte Idioten, linke Extremisten, Ökofaschisten und Banker die gleiche Sprache wie ich benutzen; vergällen lasse ich sie mir dennoch nicht.
Man kann sich als Apple-Anwender ehrlich freuen, dass Apple so viel Erfolg hat. Vor 10 Jahren, als der MS-Dosenfraß bei 99% Marktdominanz war, hatte niemand mehr Hoffnung. IBM hat Mitte der 90er das OS/2 aufgegeben und dass Linux irgendwann über 2% kommen würde hat man eigentlich auch nicht mehr geglaubt, nach den vielen "XXXX ist das Jahr von Linux auf dem Desktop". Die Welt ist in dem Müll erstickt, der allenorts auf den Rechnern war - dagegen ist Apple angetreten.
Die Smartphonewelt hat sich in die Richtung entwickelt, dass ein auf Firmen und zugekokste Yuppies zugeschnittenes Telefon mit kaum Kinderhandteller-großem Schirm und einer Tastatur für Schlümpfe als DAS SMARTphone genannt wurde, ich habe es nur "Dreckberry" genannt; auch dagegen ist Apple angetreten.
Vor 10 Jahren hat die Musikindustrie einen Krieg geführt, sich festklammernd wie Kate Winslet in Titanic an ein altes, physisches Vertriebsmodell, verknöchert verteidigend, gegen ein praktikables, digitales Vertriebssystem. Etwas wie den iTunes Musicstore gab es nicht. Auch das hat Apple geändert.
Vor 10 Jahren verstand man unter einem "Tablet" einen WDos-Computer, dessen Display man drehen und dann mittels Stift "bedienen" konnte, ungefähr so elegant und ergonomisch wie ein 80-jähriger Mindestrentner, der am Schulausgang versucht, 16-jährige aufzureißen - erbärmlich und mitleiderregend. Tablets, wie wir sie heute kennen, _gibt_ es erst durch Apple.
Manchmal könnte man meinen, die Nutzung eines Mac hätte direkte Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel.
Ich war knapp vor dem Yin-Yang-Symbol, aber ich möchte dir gerne eine Chance geben: Kannst du diese Pauschalbeleidigung erläutern oder denkst du wirklich, Applegeräte zu verwenden wäre was für Idioten?
Auch ein Apple ist letztendlich nur ein Rechenknecht ...
Technisch ja. Real ist er mehr. Real ist er eine Alternative. In einer Welt, die schon an den letzten Dreck verloren schien, eine Kraft, die diese Verelendung der IT aufgehalten hat. Eine Rebellion dagegen, dass man entweder die Finger von der IT lässt oder sich besudelt mit dem unsäglichen Mist, der einem als "Industriestandard" aufgezwungen wird.
Mein Applecomputer ist für mich mehr als nur ein Computer. Er ist für mich ein Stück Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere, diversifiziertere (meinetwegen sagt "buntere" oder "vielfältigere") Welt. Eine Welt ohne Gleichschritt im Takt Redmonds.