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CarPlay: Die beiläufige Revolution

Andreas Vogel

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Andreas Vogel
CarPlay wurde während der gestrigen Keynote eher beiläufig gezeigt und überarbeitet. Dass es ein Ausblick auf eine Revolution ist, ging unter.



Wer unter CarPlay nur Apples Version vom modernen Autoradio versteht, muss seit gestern umdenken. Apple zeigte auf Bildern, wie man sich in Cupertino die Zukunft des Autos vorstellt. Dass man hier eine veritable Revolution plant, versackte bislang im Medienecho. Es ist zwar immer wieder mal vom Auto Betriebsystem zu lesen, jedoch zumeist nur hinsichtlich der im Innenraum verbauten Displays.
CarPlay ist das Apple Car


Bislang war für viele das Apple Car the elephant in the room. Immer wieder spekulierten Leaker, wann, mit welchem Partner und welchem Design das Apple Car erscheint. Schaut man genauer hin, geht es Apple -wohl- gar nicht um ein eigenes Apple Car. Man will die Kontrolle über möglichst alle modernen Autos. Und das geht am besten mittels Software.

CarPlay


Ab Ende 2023 sollen die ersten Autos mit dem runderneuerten CarPlay ausgeliefert werden. Eine Analyse der Keynote zeigt, wie tief Apples Softwarelösung in die Fahrzeuge der ersten Partner eingreift. Vereinfacht: Audi, Mercedes, Porsche und Co. werden zum reinen Hardwarehersteller degradiert.

Carplay


Der look 'n feel der Autos mit dem neuen CarPlay ist Apple. So wird jedes Auto zu Apple Car. Von Motorsteuerung, über Klimaanlage, Batterien und Fahrassistenzsystemen, alles wird Teil von Apples Software und läßt sich mittels dieser steuern und ablesen.

Bislang spricht Apple nur hiervon:
Mit den Fahrzeugdaten bringt CarPlay Geschwindigkeit, Tankfüllung, Temperatur und mehr nahtlos auf die Instrumentenanzeige. Anwender:innen werden ihr Fahrerlebnis personalisieren können, ... wird man Informationen von Wetter bis Musik direkt auf dem Dashboard des Autos auf einen Blick sehen können. Weitere Informationen zur nächsten Generation von CarPlay werden folgen. Unterstützte Fahrzeuge werden sukzessive ab Ende des nächsten Jahres bekanntgegeben.

Achtung Autoindustrie


Es erscheint aus heutiger Sicht schwer vorstellbar, dass sich die deutschen Premiummarken dem Integrationsdiktat von Apple unterwerfen. Gut möglich, dass CarPlay im ersten Schritt nur Fahrzeugdaten darstellen kann. Die bisher bekannte elf Automarken werden aber nicht die letzten sein. So wird es Hersteller geben, die Kostenvorteile darin sehen, dass Apple die Softwareentwicklung ihrer Autos übernimmt.

CarPlay


Dies wird im zweiten Schritt dazu führen, dass Kunden Apples Software als Qualitätsbegriff wahrnehmen und Carplay im -nennen wir es- Vollausbau erwarten. Hier droht die Marginalisierung der Autoindustrie wie wir sie kennen. Und die deutschen Premiummarken dürfen sich hierbei mittelfristig nicht unangreifbar fühlen. Denn die bisher verschlafene e-Mobilität darf eine Lehre sein.

Egal wie erfolgreich Apple seine CarPlay Plattform mittelfristig platzieren wird, die angekündigte Revolution, the next big Thing, zeigte sich während der Keynote nur beiläufig.

Bildquelle Apple

Den Artikel im Magazin lesen.
 

Mitglied 241048

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So wird es Hersteller geben, die Kostenvorteile darin sehen, dass Apple die Softwareentwicklung ihrer Autos übernimmt

Das mag bei kleineren OEMs der Fall sein. Die großen bauen aber fast durchgehend eigene Software-Abteilungen auf, um das gesamte Kfz-OS nach Tesla-Manier in Eigenregie aufzusetzen.

Ich bin zudem gespannt, wie gut CarPlay die bordeigenen Kamerasysteme einbinden kann. Denn wenn ich zu Gunsten von CarPlay auf meine 360°- oder Rückfahrkamera verzichten müsste, wäre das ein No-Go.

Ich war vor Einführung von CarPlay sehr begeistert davon. Als ich es dann aber in meinen Fahrzeugen (BMW und Mercedes) testete, wich die Begeisterung schnell der Ernüchterung. Ich mag die internen Systeme deutlich lieber. Auch klanglich hat mich die per CarPlay gestreamte und ins Bordnetz übertragene Musikqualität nicht wirklich überzeugen können. Da kommt aus dem DAB-Radio deutlich besserer Klang.

Aber schön zu sehen, dass Apple hier am Ball bleibt.
 
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Andreas Vogel

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Das mag bei kleineren OEMs der Fall sein. Die großen bauen aber fast durchgehend eigene Software-Abteilungen auf, um das gesamte Kfz-OS nach Tesla-Manier in Eigenregie aufzusetzen.
Da sehe ich keinen Widerspruch.

Am Ende geht es um Kundenwünsche. Ich sage ja nicht, dass alle OEMs direkt die Waffen strecken, es geht mehr um einen Prozess wie in den USA. Dort verlangen ja heute schon fast 100% CarPlay. Wenn nur ein paar kleine OEMs Apple „freie Hand“ lassen, wird mittelfristig eine Kundennachfrage entstehen, der sich auch die großen nicht mehr entziehen können.
 

MichaNbg

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Apple hat keine Ahnung, worauf sie sich dort einlassen. Wie lange die Lebenszyklen von KFZ sind und was dort für Standards gelten. Wir reden hier ja nicht mehr nur vom eigentlich unwichtigen Infotainment-System. Jetzt wollen sie eine Stufe weiter. Und so ein System muss auch in 15 oder 20 Jahren noch funktionieren und ggf. gepflegt werden.

Beste Gelegenheit, dass der Gesetzgeber endlich verpflichtende Supportzeiträume für IT-Systeme einführt. Bei KFZ wären 20 Jahre ein ganz guter Zeitraum.
 
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Mitglied 241048

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Wenn nur ein paar kleine OEMs Apple „freie Hand“ lassen, wird mittelfristig eine Kundennachfrage entstehen, der sich auch die großen nicht mehr entziehen können.

Das wage ich mal zu bezweifeln. Bei den Premiummarken ist CarPlay eher ein Nice-to-Have. Aber die überwiegende Zahl der Kunden kauft die Autos doch eher wegen der Marke, dem Design und/oder den Fahreigenschaften. Gut, bei Kleinwagen im unteren Preissegment könnte CarPlay ein Zugpferd sein, aber bei größeren und teureren Fahrzeugen eher nicht.

Ist bestimmt auch lustig, wenn ich mit einem Auto unterwegs bin, das nur CarPlay als Infotainment bietet, und mir dann unterwegs mein iPhone gestohlen wird oder kaputt geht. Dann stehe ich erst mal da wie der Depp. ;)
 

AndaleR

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Hab ich die Liste der Hersteller verpasst? Keynote hab ich nicht gesehen, nur Hinweis auf „later 2023“.
Apple hat keine Ahnung, worauf sie sich dort einlassen. Wie lange die Lebenszyklen von KFZ sind und was dort für Standards gelten. Wir reden hier ja nicht mehr nur vom eigentlich unwichtigen Infotainment-System. Jetzt wollen sie eine Stufe weiter. Und so ein System muss auch in 15 oder 20 Jahren noch funktionieren und ggf. gepflegt werden.
Muss/sollte eine Funktion, die nicht zwingend notwendig ist, hier ebenfalls so lange unterstützt werden? Wenn es nicht mehr geht, dann geht es halt nicht mehr. Wäre jetzt anders, wenn ABS/Servolenkung/etc. nicht mehr funktionieren würden nach 12 Jahren und einem Softwareupdate…

Ist bestimmt auch lustig, wenn ich mit einem Auto unterwegs bin, das nur CarPlay als Infotainment bietet, und mir dann unterwegs mein iPhone gestohlen wird oder kaputt geht. Dann stehe ich erst mal da wie der Depp. ;)
NUR CarPlay wird keiner machen - was machen Android-Nutzer? Ich sehe das nur als zusätzliche Funktion. Die mir aktuell als eine der besten WWDC-Sachen einfällt (neben vernünftiger ext. Display-Unterstützung iPad). Und wenn das Handy geklaut ist, stehen einige dann (auch schon jetzt) ohne Schlüssel da…
 
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zaphodbeeblebro

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Ich bin auch mal gespannt wie schnell und einfach die großen und wichtigen Hersteller ihre Systeme so frei geben, dass Apple damit etwas anfangen kann….
Das ist ein riesiger Markt, aber die Autohersteller werden natürlich immer mehr nur noch ein Zulieferer..

Ich glaube das wird ein harter Kampf und Apple stellt es sich zu einfach vor.

Wo so etwas natürlich überragend ist, ist das Car-sharing…. Ich steige egal in welches Auto und habe immer meine eigene Darstellung, die in jedem Auto fast gleich ist…aber dann wiederum bei autonomen Autos… da braucht kein Mensch mehr sowas… da will man nur eine schnelle Einbindung in das Multimedia System.

es ist auf jeden Fall ein extrem heiß umgekämpfter Markt, ich hoffe auf jeden Fall, dass es weniger eigene Autos in Städten gibt, die dort nur rumstehen und ja Stehzeuge und keine Fahrzeuge sind und das der Verkehr durch bessere Radwege endlich mal zukunftsfähig wird.

Hab ich die Liste der Hersteller verpasst? Keynote hab ich nicht gesehen, nur Hinweis auf „later 2023“.
Muss/sollte eine Funktion, die nicht zwingend notwendig ist, hier ebenfalls so lange unterstützt werden? Wenn es nicht mehr geht, dann geht es halt nicht mehr. Wäre jetzt anders, wenn ABS/Servolenkung/etc. nicht mehr funktionieren würden nach 12 Jahren und einem Softwareupdate…

NUR CarPlay wird keiner machen - was machen Android-Nutzer? Ich sehe das nur als zusätzliche Funktion. Die mir aktuell als eine der besten WWDC-Sachen einfällt (neben vernünftiger ext. Display-Unterstützung iPad). Und wenn das Handy geklaut ist, stehen einige dann (auch schon jetzt) ohne Schlüssel da…

volvo / polstar macht es schon. Die haben ein eigenes System basierend auf Android car oder wie das Ding heißt und fahren nur noch auf dieser Schiene ohne eigenes System
 
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SomeUser

Beauty of Kent
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Ist bestimmt auch lustig, wenn ich mit einem Auto unterwegs bin, das nur CarPlay als Infotainment bietet, und mir dann unterwegs mein iPhone gestohlen wird oder kaputt geht. Dann stehe ich erst mal da wie der Depp. ;)

Dann passiert das gleiche, was auch heute passiert: Nichts schlimmes, außer, dass du kein Apple CarPlay mehr angezeigt bekommst, sondern das normale System des Autos. Wo ist das Problem?
 

Martin Wendel

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Meine Vermutung: In einigen Jahren wird die CarPlay-Integration noch deutlich tiefer gehen und Apple bei vorhandenen Sensoren auch autonome Fahrfunktionen anbieten. Könnte mir vorstellen, dass das das ultimative Ziel dieser aktuellen Behmühungen darstellt.
 
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SomeUser

Beauty of Kent
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Apple hat keine Ahnung, worauf sie sich dort einlassen. Wie lange die Lebenszyklen von KFZ sind und was dort für Standards gelten. Wir reden hier ja nicht mehr nur vom eigentlich unwichtigen Infotainment-System. Jetzt wollen sie eine Stufe weiter. Und so ein System muss auch in 15 oder 20 Jahren noch funktionieren und ggf. gepflegt werden.

Beste Gelegenheit, dass der Gesetzgeber endlich verpflichtende Supportzeiträume für IT-Systeme einführt. Bei KFZ wären 20 Jahre ein ganz guter Zeitraum.

Ich glaube, dass Apple sich da sehr gut auskennt - du da aber etwas verwechselst: AC soll, wie schon jetzt, das Herstellersystem als "Overlay" ersetzen. Es läuft weiterhin das Softwaresystem des OEM im Hintergrund, "nur" die Anzeigesteuerung und diverse andere Features werden per Apple CarPlay überlagert bzw. darüber angeboten. Etwas, was du heute schon mit Apple CarPlay oder per Steuerung via OBD machen kannst.
Wenn Apple morgen aus dem Markt aussteigen würde, wäre da überhaupt nichts verloren, kein Support notwendig oder was auch immer - es würde einfach wieder das System des OEMs angezeigt werden. Apple muss da nicht über zig Jahre irgendwas pflegen.

Das ist auch einer der Gründe, warum der Ansatz nicht unklug ist: Einerseits bekommt der Nutzer seine gewohnte Umgebung vom iPhone, kann die mittels Apps sogar besser weitern, als es VW, BMW etc. jemals hinbekommen würden und kann das System auch in jedem anderen Auto sofort nutzen (wenn das Apple CarPlay hat). Ich bin z.B. recht viel mit Mietwagen unterwegs - ich würde mich häufig freuen, wenn die Hersteller-eigenen Systeme vollständig durch was einheitliches ersetzt werden würden - AC bietet das.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Apple hat keine Ahnung, worauf sie sich dort einlassen. Wie lange die Lebenszyklen von KFZ sind und was dort für Standards gelten. Wir reden hier ja nicht mehr nur vom eigentlich unwichtigen Infotainment-System. Jetzt wollen sie eine Stufe weiter. Und so ein System muss auch in 15 oder 20 Jahren noch funktionieren und ggf. gepflegt werden.

Das habe ich mich auch gefragt als ich die Anzeige des Tachometers per Carplay sah … das erscheint als marginales Beispiel, ist jedoch ein sehr grosser Schritt in Bezug auf die Anforderungen.

Ich kann mir nicht so recht vorstellen das man dies nur von einem kabellos verbundenen iPhone abhängig macht, da hängt noch mehr dahinter, so das es auch ohne iDevice funktioniert
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Meine Vermutung: In einigen Jahren wird die CarPlay-Integration noch deutlich tiefer gehen und Apple bei vorhandenen Sensoren auch autonome Fahrfunktionen anbieten. Könnte mir vorstellen, dass das das ultimative Ziel dieser aktuellen Behmühungen darstellt.

Exakt das sehe ich aktuell nicht. Apple will die Fahrer-Schnittstelle haben. "Setz dich in ein beliebiges Auto und hab deine persönliche Oberfläche und Steuerung, egal ob du dich in einen Porsche, VW, BMW oder Mercedes setzt!".
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie den Schritt gehen wollen, auf die Fahrsysteme zugreifen und diese steuern zu wollen - das wäre nämlich jeweils ein unendlicher Anpassungsbedarf, von dann tatsäclich aufkommenden Haftungs-, Support-, Zertifizierungsfragen etc. mal ganz ab.
Und wozu? Sie können an der Stelle nichts gewinnen.
 

Mitglied 241048

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Wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass ich in meiner Annahme davon ausging, dass das Fahrzeug ohne eigenes Infotainment daher kommt. Das scheinst du nicht so ganz realisiert zu haben. ;)

Mal ehrlich. Ich bestelle mir doch kein Infotainment-System für mehrere Tausend Euro, wenn ich dann doch Apple CarPlay nutzen will. Und bei manchen Premiumfahrzeugen habe ich nicht mal mehr eine Möglichkeit zur Konfiguration des Infotainments. Da muss man es einfach in Vollausstattung dazu kaufen. Wer will auch schon eine S-Klasse oder einen 7er BMW mit eingeschränktem Infotainment, um das dann mit Apple CarPlay zu nutzen? Ich persönlich sehe da z.B. keinerlei Reiz drin, ein derartiges Infotainment-System durch CarPlay zu ersetzen, zumal CarPlay mir da kaum einen Mehrwert bietet. Bei Fahrzeugen in geringeren Preisregionen mag das anders sein.
 
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SomeUser

Beauty of Kent
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Das habe ich mich auch gefragt als ich die Anzeige des Tachometers per Carplay sah … das erscheint als marginales Beispiel, ist jedoch ein sehr grosser Schritt in Bezug auf die Anforderungen.

Du kannst schon heute nahezu allemöglichen Fahrzeugdaten per OBD auslesen, in manchen Fahrzeugen auch drahtlos. GIbt auch zig tausend Zubehörteile, die da - auf schönstem ATU-Niveau - diese Werte dann auf externen Displays, Handy-Apps oder "HUDs" ausgeben.

Das Problem ist, dass ich in meiner Annahme davon ausging, dass das Fahrzeug ohne eigenes Infotainment daher kommt.

Ah, ok :) Nein, den Schritt würden aus meiner Sicht weder die OEMs gehen, noch Apple selbst gehen wollen - eben, weil sie sich dann nachhaltig in einer Form (und Tiefe) binden müssten, die sie eher vermeiden würden, wie der Teufel das Weihwasser. Das macht ja AC und AndroidCar so interessant: Du kannst die Nutzer weiter an dein System binden, sie während der gesamten Zeit im Auto damit konfrontieren - aber, wenn sie es abziehen, ist alles wieder beim alten.

---------------------------------------------------

Übrigens, nur mal als Beispiel: https://play.google.com/store/apps/details?id=org.prowl.torque&hl=de

Gibt da auch haufenweise andere Apps und eben auch Hardware-Systeme, die die Daten per OBD live abziehen und ausgeben. Insofern ist es kein Hexenwerk, wenn Apple das nun in AC selbst auch machen will.
 
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MichaNbg

Brauner Matapfel
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Ich glaube, dass Apple sich da sehr gut auskennt - du da aber etwas verwechselst: AC soll, wie schon jetzt, das Herstellersystem als "Overlay" ersetzen. Es läuft weiterhin das Softwaresystem des OEM im Hintergrund, "nur" die Anzeigesteuerung und diverse andere Features werden per Apple CarPlay überlagert bzw. darüber angeboten. Etwas, was du heute schon mit Apple CarPlay oder per Steuerung via OBD machen kannst.
Wenn Apple morgen aus dem Markt aussteigen würde, wäre da überhaupt nichts verloren, kein Support notwendig oder was auch immer - es würde einfach wieder das System des OEMs angezeigt werden. Apple muss da nicht über zig Jahre irgendwas pflegen.

Das ist auch einer der Gründe, warum der Ansatz nicht unklug ist: Einerseits bekommt der Nutzer seine gewohnte Umgebung vom iPhone, kann die mittels Apps sogar besser weitern, als es VW, BMW etc. jemals hinbekommen würden und kann das System auch in jedem anderen Auto sofort nutzen (wenn das Apple CarPlay hat). Ich bin z.B. recht viel mit Mietwagen unterwegs - ich würde mich häufig freuen, wenn die Hersteller-eigenen Systeme vollständig durch was einheitliches ersetzt werden würden - AC bietet das.
Welcher Hersteller soll denn bitte die Kosten für Apples System tragen, wenn sie sich gleichzeitig trotzdem noch um eigene Software kümmern müssen? Und vor allem wer sollte sich den Ärger der Kunden aufhalsen, wenn Apple nach fünf oder sechs Jahren den Stecker für bestimmte Versionen und damit Modelle zieht? "Gehen sei zu Apple" würden die Kunden mit "ich hab das Auto aber bei Ihnen gekauft!" quittiert.



Na schauen wir mal, wer da aufspringt.
 

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Beauty of Kent
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Welcher Hersteller soll denn bitte die Kosten für Apples System tragen, wenn sie sich gleichzeitig trotzdem noch um eigene Software kümmern müssen? Und vor allem wer sollte sich den Ärger der Kunden aufhalsen, wenn Apple nach fünf oder sechs Jahren den Stecker für bestimmte Versionen und damit Modelle zieht? "Gehen sei zu Apple" würden die Kunden mit "ich hab das Auto aber bei Ihnen gekauft!" quittiert.

Na schauen wir mal, wer da aufspringt.

Das machen die Hersteller doch heute schon. Du kannst bei nahezu jedem Hersteller AppleCar-Play oder Android Car als Option wählen. Es wird ausschließlich der Funktionsumfang erweitert. Für die Hersteller gibt es da, unterschiedliche Vor- und Nachteile:
- sie müssen nichts selbst die Systeme "wahnsinnig hübsch" machen - man spart sich also Geld.
- sie können es als tolles Feature verkaufen, ohne selbst groß Aufwand zu haben
- sie können auf die Nachfrage der Kunden das entsprechende Produkt anbieten - es gibt ja schon heute genügend Leute, die kein Auto mehr ohne AC kaufen würden.
- ...

Und die von dir genannten Probleme gab es doch alle schon bei den alten Versionen. Selbst hier im Forum gab es schon Threads, wo nach einem Update von iOS bzw. BMW das System nicht mehr richtig lief. Diese fernen Zukunftsszenarien sind also schon alle durchlebt und hat bisher weder die OEMs, noch Apple, noch die Kunden nachhaltig von AC weg getrieben. ;)
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Das machen die Hersteller doch heute schon. Du kannst bei nahezu jedem Hersteller AppleCar-Play oder Android Car als Option wählen. Es wird ausschließlich der Funktionsumfang erweitert. Für die Hersteller gibt es da, unterschiedliche Vor- und Nachteile:
- sie müssen nichts selbst die Systeme "wahnsinnig hübsch" machen - man spart sich also Geld.
- sie können es als tolles Feature verkaufen, ohne selbst groß Aufwand zu haben
- sie können auf die Nachfrage der Kunden das entsprechende Produkt anbieten - es gibt ja schon heute genügend Leute, die kein Auto mehr ohne AC kaufen würden.
- ...

Und die von dir genannten Probleme gab es doch alle schon bei den alten Versionen. Selbst hier im Forum gab es schon Threads, wo nach einem Update von iOS bzw. BMW das System nicht mehr richtig lief. Diese fernen Zukunftsszenarien sind also schon alle durchlebt und hat bisher weder die OEMs, noch Apple, noch die Kunden nachhaltig von AC weg getrieben. ;)
Ist ja alles richtig. jetzt ist es aber eben nicht mehr nur das unbedeutende Infotainmentsystem in der Mitte. Jetzt will Apple ins Zentrum, ins Armaturenbrett. Sie wollen dahin:
Bildschirmfoto 2022-06-08 um 07.57.23.png


Das ist ein anderer Level ;)
 

Mitglied 241048

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Das ist ein anderer Level ;)

Nicht unbedingt. Das ist einfach nur ein weiteres Display. Mehr nicht. Entsprechendes gilt für das HUD. Beim meinem GLE kann ich im Kombiinstrument auch schon jetzt wählen, ob ich da das Navi, den Bordcomputer oder Radioinformationen angezeigt haben möchte. Ich kann die klassischen Zeigerinstrumente komplett ausblenden und recht vielfältig anpassen.

Wie gesagt, für mich ist eher spannend, wie dann die Fahrzeug eigenen Kamerasysteme im Rahmen von AR in CarPlay eingebunden werden. Wenn das nicht sauber implementiert werden kann, wäre CarPlay eher keine Option für mich. Also in meinem eigenen Fahrzeug; bei Miet- und Fremdfahrzeugen mag das anders sein.
 

SomeUser

Beauty of Kent
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Ist ja alles richtig. jetzt ist es aber eben nicht mehr nur das unbedeutende Infotainmentsystem in der Mitte. Jetzt will Apple ins Zentrum, ins Armaturenbrett. Sie wollen dahin:
Anhang anzeigen 185161


Das ist ein anderer Level ;)


Inwiefern ist er das? Das ist das gleiche, wie das Display in/über der Mittelkonsole. Das sind schon heute einfach nur noch zwei Displays für ein und das selbe System - die Hersteller könnten auch nach Belieben die Tachoanzeige in der Mitte und umgekehrt anzeigen lassen.
In der Vergangenheit war das noch stark getrennt, bei neueren Systemen siehst du ja schon seit Jahren, dass das ein "durchgängiges" System ist - optisch am auffälligsten wohl bei Mercedes, gerade im EQS, wo du gefühlt ein nahtloses System von links nach rechts hast.

Und dass da letztlich nur Werte in ein beliebiges Anzeige-Outfit gepackt werden, siehst du ja schon bei den Herstellern selbst: Wenn du zwischen Sport-, Eco- und sonstigen Modi hin und her schaltest und die Anzeigen sich anpassen oder eben eine Karte angezeigt wird.

Was macht also AC da nun anders oder besonders? Nichts - nur, dass die Freigabe auf den Screen schreiben/anzeigen zu dürfen für AC gegeben sein muss.

Wie gesagt, für mich ist eher spannend, wie dann die Fahrzeug eigenen Kamerasysteme im Rahmen von AR in CarPlay eingebunden werden. Wenn das nicht sauber implementiert werden kann, wäre CarPlay eher keine Option für mich. Also in meinem eigenen Fahrzeug. Bei Miet- und Fremdfahrzeugen mag das anders sein.

Aus meiner Sicht: Gar nicht - und auch nicht notwendig. Die bisherigen AR-Systeme (z.B. Mercedes bei der Navigation) sind bisher nur (nette) Spielerei, die offensichtlich am Markt auch nicht (ggf. aufgrund des Preises) wirklich Anklang finden.
Oder an welche AR-Features denkst du da konkret?