Eigentlich wurde schon fast alles gesagt, ich möchte nochmals etwas vereinfacht zusammenfassen:
Fotokameras (analoge und digitale) verfügen nicht über dieselbe "Abbildungsleistung" wie das menschliche Auge. Wenn der Helligkeitsunterschied zwischen den dunklen und hellen Stellen zu gross ist, kann eine Kamera nicht den ganzen Umfang abbilden. Dies ist der von Tobi genannte zu grosse Dynamikumfang in einem Bild. Häufig tritt dieses Problem bei Landschaftsaufnahmen auf. Für das menschliche Auge ist dieses "Problem" nicht ganz einfach zu sehen, da wir den Himmel als schön blau erleben. Für die Kamera ist der blaue Himmel jedoch eine extrem starke Lichtquelle. Den hellen Himmel zusammen mit dem eher dunklen Boden auf einem Bild abzubilden schafft deine Kamera nicht. Wie erwähnt hast du da die Möglichkeit, entweder den Boden richtig belichtet zu bekommen oder den Himmel (Was deine Bilder sehr schön zeigen) In deinem Fall dürfte der Unterschied zwischen den Bildern nicht durch den Blitzeinsatz entstanden sein, sondern wie von Tobi geschildert dadurch, dass deine Kamera einmal den Boden, beim anderen Bild den Himmel richtig belichtet hat. Ein Blitz bringt in der Landschaftsfotografie nur in den allerwenigsten Fällen etwas, den würde ich gar nicht auslösen lassen.
Wie du bereits richtig erkannt hast, kannst du das Problem des zu grossen Dynamikumfanges mit zwei Möglichkeiten lösen: Mehrfachbelichtung (event. mit kleinen Einschränkungen) oder dem Einsatz von Grauverlauffilter.
Grauverlauffilter gibt es als Schraubfilter wie deinen Polfilter oder als "Schiebesystem" (z.B. von Cokin oder Lee), bei dem du rechteckige Filterplatten in einem vor deiner Linse angebrachten Halter einschiebst und bewegen kannst. Von Schraub-Grauveraufsfilter rate ich dir ab, weil du den Verlauf in seiner Position nicht ändern kannst. Wenn du öfters Landschaftsaufnahmen machen möchtest, rate ich dir trotz deines geringen Budgets zu einem Grauverlaufsfilter. In ganz vielen Fällen wirst du da mit einem einzigen Filter durchkommen, einem 0.6 GND soft. Dieser kostet von Cokin schätzungsweise etwa 25-30 Euro (Bei Lee etwa das zwei- bis dreifache). Die Kosten für das Haltesystem kannst du dir sparen, wenn du den Filter "von Hand" vor das Objektiv hälst. Nacht ganz so komfortabel wie mit dem Halter, aber es geht.
Der Polfilter war durchaus auch eine sehr gute Investition für die Landschaftsfotografie, allerdings nicht für die Wirkung, wie du sie dir offenbar erhofft hast. Die bekannteste Wirkung des Polfilters ist das "Verstärken" der Farbe, welches durch Drehen des Filters dosiert werden kann. Damit erreichst du z.B. knackige Blau, Grün oder Rottöne in deinen Bildern. Die maximale Wirkung eines Polfilters entsteht, wenn die Sonne genau im 90 Grad Winkel zum Fotografen steht (nicht im Rücken). Eine weitere, oft etwas vergessene Wirkung des Polfilters ist die Reduktion von Spiegelungen und Reflexionen (Tobi hat dies korrekt erwähnt). Dies ist in der Landschaftsfotografie vor allem bei Aufnahmen von oder an Seen interessant. Anstatt dass sich der Himmel spiegelt kannst du durch Drehen des Polfilters diese Spiegelung reduzieren und plötzlich wird der Seegrund ersichtlich (Natürlich nur bei seichtem Wasser). Während du die Farben auch digital in der Bearbeitung noch verändern kannst, ist der Effekt des Entspiegelns digital nicht machbar. Von daher ist der Polfilter meiner Meinung nach in der Landschaftsfotografie unerlässlich. Ein dritter Effekt des Polfilters ist, dass er ein wenig Licht "schluckt" und die Belichtungszeit verlängert. In der Regel benutzt man dafür jedoch noch die dritte Filterart:
Die dritte Filterart, welche in der Landschaftsfotografie eine Rolle spielen sind Graufilter. Damit kannst du die Belichtungszeit verlängern. Dies ist beispielsweise bei beim Fotografieren von bewegendem Wasser von Vorteil, da bei längerer Belichtungszeit das Wasser "milchiger" dargestellt wird. Für den Anfang halte ich diese Filter jedoch nicht als notwendig.