Moin!
Geld ist genug da. Es wird nur für die falschen Dinge ausgegeben.
Was nicht gleichbedeutend damit ist, dass eine Ausgabe für iPads die bessere Möglichkeit wäre.
Ständig werden Blätter kopiert, gehen verloren, müssen neu besorgt werden und irgendwann ist es eine total unübersichtliches Konvolut an Zetteln, die Schüler und Lehrer zum Wahnsinn treiben.
Ehrlich gesagt halte ich das sogar aus anderen Gründen für sinnvoll: Die Kinder lernen dann nämlich auf ihr Zeug aufzupassen und eine gewisse Wertschätzung zu entwickeln.
So kann man doch nicht lernen.
Ich frage mich, wie die Leute "früher" eigentlich so gelernt haben. Ohne iPads, Digi-Dingsbums und Internet. Dank Internet wurde dann aber endlich das Rad erfunden!
Oder was ist mit den Tafelbildern? Viele Inhalte werden falsch oder unvollständig abgeschrieben und sorgen für völlig vermeidbare Probleme und Frust beim Nacharbeiten. Wie wäre es, wenn die Kinder beim Erarbeitetn eines Tafelbilds zuhören könnten statt es nachmalen zu müssen? Selbst wenn die Schule Whiteboards hat, gibt es praktisch keinen Lehrer, der damit sinnvoll arbeitet.
... und führt schlicht dazu, dass die Aufmerksamkeit deutlich sinkt, da man ja die Mitschriften frei Haus geliefert bekommt. Zugleich minderst du den Lerneffekt deutlich, da eben nicht mitgeschrieben wird. Es gibt lernpsychologisch ganz massive Abstufungen was den Lerneffekt betrifft, zwischen "selber machen", "nur zuhören", "selbst schreiben" etc. pp. Es hat daher schon seinen Grund, warum man Dinge abschreiben bzw. ergänzen lässt - bis hin in die Erwachsenenbildung. Nicht, weil es oldschool ist, sondern weil es sinnvoll ist.
Die Kinder werden nicht auf morgen, sondern manchmal mit jahrzehntealten Inhalten und Methoden auf die Welt von Gestern vorbereitet.
Nur, dass die Methodik nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Natürlich kann man bspw. Studierenden einfach sagen, wie man die Formeln für das Flugzeug in eine Eingabemaske eingeben muss - nur gelernt haben sie dadurch nichts. Und du bringst einem Kinde auch nicht besser das Lesen, Schreiben, Mathe oder Physik bei, nur weil du es mit einem anderen Medium transportierst. Guter, nachhaltiger Unterricht ist schlicht nicht davon abhängig, ob du da ganz tolle fancy Gadgets einsetzt. Wer es nicht schafft, mit den heute schon vorhandenen Mitteln Wissen zu vermitteln, glaubst du, der wird das, weil du ihm die tollsten Technik-Gadgets in die Hand drückst?
Das ist inhaltlich suboptimal und zudem für die Kinder enorm frustrierend, denn sie merken dies sehr schnell.
Kindern haben auch schnell eine sehr unreflektierte Meinung. Das bedeutet aber nicht, dass diese fundiert oder sachlich richtig ist. "Cooler" ist bestimmt ein "Fuck you Goethe"-Lehrer, den finden die Schüler bestimmt super - aber ist das tatsächlich die richtige Wahl?
Die Digitalisierung entwickelt sich immer schneller voran. Die Schere zwischen Realität da draußen und Schule wird sich immer schneller öffnen.
Was schlimm klingt, aber kein Plädoyer für eine Änderung ist. Schule soll Grundlagen in der Breite vermitteln, die ggf. einer Ausbildung oder in einem Studium dann punktuell vertieft werden. Hast du bei den Grundlagen die Methodik des Lernens nicht erfasst, ist das Mittel der Fortführung egal, da du auf jeden Fall scheiterst.