Ich finde die Gründe wieso OSX nicht gut ankommt ist die Tatsache, dass man es zusammen mit der HArdware kaum erweitern kann, es kaum Spiele gibt, kein Directx und das es für viele zu teuer ist, da nur Komplettsysteme angeboten werden etc.
Bis auf die Aussage "nicht gut ankommt", ist die Aussage richtig.
Ein Mac ist in erster Linie KEINE Spieleplattform und es ist in erster Linie KEIN Büro-PC. Damit hast Du aus dem Consumer-Bereich gut die Hälfte aller potentiellen Kunden sowie einen überwiegenden Bereich der Geschäftskunden in der Windows-Ecke. Das hat nichts mit "gut ankommen" zu tun, sondern mit klaren Entscheidungen - sowohl von Apple, als auch der Käufer. Apple wird möglicherweise in den nächsten Jahren intensiver darum bemüht sein, mehr Spiele auf OS X zu importieren... wird sich zeigen. Microsoft selber ist ja schon längst auf dem Konsolen-Zug umgestiegen, und es wird sich zeigen, wie sich der PC als Spieleplattform in den nächsten Jahren entwickeln wird - da es DirectX10 nur für Vista geben soll, ist MS offenbar klar, wie wichtig es ist, den Zocker zu "zwingen" auf Vista zu migrieren, da sonst auch XP als Spieleplattform "genügen" würde.
Und ob Apple irgendwann das "normale" Büroumfeld als Marktziel suchen wird, muss sich zeigen - bisher gibts da keine wirklichen Anzeichen, da man im Geschäftsbereich insbesondere mit geringen Kosten und schnellen Premium-Service landen kann - wie das insbesondere Dell, HP und andere tun. Ich schätze, daß Apple hier noch eine ganze Weile keine grösseren Aktivitäten zeigen wird.
Dennoch: Der langsame, aber stetige Zuwachs am Markt der Macs wurde von Dir vollkommen ignoriert. Die Frage, die sich mir beim lesen Deiner postings stellt, ist - was willst Du aussagen?! Macs verbuchen seit Jahren einen langsamen aber stetigen Marktzuwachs im Promillebereich - sie sind von 4 auf 6 Prozent oder so angewachsen. Das ist für Apple offenbar ordentlich und ausreichend. Ein anderes gewichtiges Argument für den Status Quo ist, daß Windows nunmal mit dem Bundling-System eine wahre Goldgrube entwickelt hat.
Windows hat mit dem OEM-Bereich (Kopplung eines Windows bei nahezu jedem Rechner-Neukauf) ein wirklich höchst verkaufsträchtiges Geschäftskonzept entwickelt, welches die Vormachtstellung am Markt auf eine längere Zeit sichert. Dieses Geschäftsmodell wurde bereits in den 80er Jahren mit DOS durchgesetzt, nach der klaren Vorgabe von Bill Gates, daß auf jedem PC weltweit die Software von Microsoft laufen solle. Bill Gates hatte eigentlich von Anfang an ein klares Ziel: Eine monopolähnliche Marktstellung. Dieses Ziel hat er konsequent verfolgt, und selbst Firmen die in anderen Bereichen eine ähnliche Monopolstellung bereits hatten (wie z.B. Lotus mit 1-2-3), zeigten nicht dieselbe Konsequenz darauf aufzubauen.
Apple hat dagegen scheinbar ein anderes Geschäftsmodell. Sie wollen eben vor allem gut funktionierende Komplettpakete etablieren. Wenn sich dann eine monopolähnliche Struktur entwickelt, wie bei iTunes und iPod scheinen sie nicht so krampfhaft daran festhalten zu wollen, wie MS das tut. Apple scheint ja sogar freie MP3s zu fördern - das wäre für MS undenkbar, da es die Monopolstruktur gefährden könnte. Solche Gefahren scheint Apple in Kauf zu nehmen, und sich zu sagen, daß man dann eben mit einem Teil des Marktes zufrieden sein muss. Allerdings habe ich durchaus die Befürchtung, daß Apple auch mehr und mehr solche Strukturen einbaut und forciert - das wird sich aber zeigen.
Aber wieder zurück zu Deinen Aussagen: Du erzählst die ganze Zeit, daß MAC OS wäre schlecht... das ist eine akzeptable Meinung, die allerdings hier in diesem Forum kaum Gehör finden wird. Du versuchst es zu belegen, indem Du sagst, daß Mac OS nunmal einen geringen Marktanteil hat - naja... Ferrari hat auch einen geringen Marktanteil... aber "schlecht" sind die Autos nicht unbedingt.
Es gibt Gründe für die Marktmacht von Windows, und diese Gründe liegen nicht ausschließlich in technischer Güte. Rein technisch war OS/2 Anfang der 90er dem damaligen Windows 3.x und späteren Windows 95 weit überlegen - aber eine Firma kann auch dann Erfolg am Markt haben, wenn es ein technisch nicht so fortschrittliches Produkt geschickt am Markt plaziert. Letztlich geht es insgesamt um Marketing... also darum, wie man ein Produkt erfolgreich am Markt positioniert. Microsoft hat dies mit teilweise geschickten, teilweise rüden Methoden sehr gut mit Windows als Client-Betriebssystem, aber auch als Server-Betriebssystem und insbesondere auch dem Office-Paket geschafft - und fast überall mit dem Ziel monopolähnliche Strukturen zu etablieren. Ich erinnere mich an Renditen von 70-80% zu Beginn des Jahrtausendwechsels der Windows/Office-Schiene - eigentlich schon unverschämt, wenn man als Kunde weiss, daß von den 500 Euro fürs Office 400 Euro Reingewinn für das Unternehmen war. Einer der Gründe, wieso ich mir das Paket nie selber gekauft habe

- aber da es zeitweise kaum ernsthafte Konkurrenz gab, waren diese Preise am Markt durchsetzbar.
Die Frage ist letztlich, was Du hier eigentlich vergleichst. Die Marktmacht von Windows hat sich aus der Markmacht von DOS in den 80ern und dann dem überraschenden Erfolg von Windows95 in den 90ern entwickelt - und die Marktmacht war von vornherein das erklärte Zielt von Bill Gates. Apple hatte seit jeher eine andere Strategie - nämlich einen kompletten PC anzubieten, von der Hardware bis zum Betriebssystem und ein insgesamt gelungenes Paket zu schnüren. Ein Teil dieses Pakets ist ein Konkurrent zu Microsofts Platzhirsch - aber eben nur ein Teil. Zudem hat Apple einige Fehlentwicklungen insbesondere in den 90ern hinter sich - z.B. wurde ein Großteil eines Betriebssytstem (Copland) für den Müll entwickelt. Aus der historischen Sicht ist die Entwicklung sehr gut nachvollziehbar - und dann nur einen Vergleich in diesem Jahr zwichen OS X und Vista anzustrengen, bringt eigentlich herzlich wenig - wie andere schon sagten, verkauft sich Vista quasi "von alleine", da nahezu alle Neu-PCs mit Vista ausgestattet werden.
Und so gesehen kann man auch umgekehrt eine andere, nämlich eine inhaltliche, bzw qualitative Frage stellen: Das zentrale Produkt von Microsoft ist deren Client-Betriebssystem. Sie haben nach Windows XP (welches auch nur ein Update von 2000 war) nun 5 Jahre Entwicklungszeit in Vista investiert. Und ausser einer hübscheren Oberfläche ist irgendwie nix dabei rumgekommen. Ich persönlich als Windows-Nutzer (ich zocke gerne, und die Firma, bei der ich arbeite ist globaler Microsoft-Partner) sehe keinen wirklichen Sinn, mir Vista statt XP auf den Rechner zu klatschen. Zugegeben: Ich hätte auch nicht Tiger drauf, wenn ich damals zunächst Panther gehabt hätte - das Dashboard ist nicht wirklich nötig und die meisten anderen Verbesserungen brauche ich auch nicht. Bei Leopard sehe ich jedoch mit der QuickLook-Funktion einen Mehrwert, von dem ich eigentlich schon seit OS/2 sowie Windows 3.x, seit Anfang der 90er Jahre, dachte, daß dies doch wohl eine Selbstverständlichkeit für einen Datei-Manager sein müsste. Traurig, daß ich darauf nun über 15 jahre warten muss.
Vielleicht ist es aber auch schlicht so, daß die Entwicklung von fensterorientierten Betriebssystemen an einen Punkt angelangt ist, wo einfach kaum noch bahnbrechende Verbesserungen gemacht werden können. Die bahnbrechenste Verbesserung wäre wohl irgendwann ein Betriebssytem, welches überhaupt nicht mehr als solches wahrgenommen wird. Und genau in dieser Hinsicht scheint mir übrigens das iPhone von Apple höchst interessant gestaltet zu sein. Aber auch Anwendungen wie iTunes, iPhoto, etc gehen ja seit einiger Zeit einen Weg, daß man sich als Anwender überhaupt nicht mehr um das Dateimanagement kümmern muss/soll. Und genau das wäre für mich das ideale Betriebssystem. Ein System, welches das ganze Managment und die Verwaltung des Rechners für sich vornimmt, ohne daß ich mit diesem Scheiss belästigt werde. Und auch in dieser Hinsicht scheint mir Apple weiter zu sein, als Microsoft. Fragt sich nur, ob Apple wirklich dahin WILL, daß ein wichtiger Bestandteil ihres Paketes (nämlich das OS X) irgendwann quasi gar nicht mehr wahrgenommen wird. Wäre aber schön... und vielleicht kann Microsoft gar nicht diesen Weg federführend gehen, da es schlicht ihr Monopol gefährden würde.
Aber mir als Anwender ist es letztlich vollkommen schnurz, wer mir irgendwann ein Betriebssystem baut, um welches ich mich nicht mehr kümmern muss - ich würds auch von Microsoft kaufen
Letztlich - nachdem ich mir meinen Roman nochmal durchlese - muss ich schlicht fragen: Wo ist Dein Problem?! Das wirklich gute Betriebssystem, nämlich jenes, welches man gar nicht wahrnimmt, gibt es nach wie vor nicht. In dieser Hinsicht sind für mich weder Vista noch OS X noch irgendein anderes System wirklich "gut" - aber Leopard bringt mit der QuickLook-Funktion im Finder den nächsten kleinen Schritt, wo Applikationen und Betriebssystem zusammenrutschen. Wo tut dies Vista?!