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Ausprobiert: Loupedeck CT

Jan Gruber

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Jan Gruber
Vor einigen Monaten hatten wir bereits das Loupedeck+ im Test, eine Spezialtastatur für Kreative. Mit dem Loupedeck CT stellt der finnische Hersteller eine neue Lösung vor, die den Einsatzbereich noch deutlich ausbauen soll.

Die Welt der Eingabegeräte endet längst nicht bei Tastaturen, Trackpads und Mäusen. Viele Anwendungen unterstützen zusätzliche Eingabemethoden, so soll Anwender deutlich schneller und produktiver werden. Selbst Apple verfolgt hier seit 2016 einen neuen Ansatz, die Touch Bar hat sich aber kaum durchsetzen können.

Die Produkte von Loupedeck richten sich hauptsächlich an Kreative, so werden vor allem alle Anwendungen von Adobe, aber auch viele von Apple, von dem Hersteller unterstützt. Das Loupedeck CT baut auf zusätzliche Komponenten und soll einen leichteren Einsteig ermöglichen.
Design und Verarbeitung


In Sachen Verarbeitung hat der Hersteller noch einmal ordentlich nachgelegt. Das quadratische Pult ist aus Aluminium, durch den schmalen Rand wirkt es sehr kompakt. Alle Knöpfe, Regler und Tasten besitzen einen klaren Druckpunkt, die Drehregler fallen durch die niedrige aber klare Rasterung besonders positiv auf.







Neben beschrifteten fixen Tasten gibt es jetzt auch neue Tasten mit wechselnder Beschriftung sowie ein rundes Trackpad auf einem großen Jogg-Wheel am unteren Rand.
Installation und Konfiguration


Die Installation ist denkbar einfach, das Eingabegerät wird mittels USB-C mit dem Rechner verbunden. Nach Installation des Treibers kann die Einrichtung über die Loupedeck CT Software erfolgen. Einige Profile sind bereits vorinstalliert und können je nach Wunsch angepasst werden.

Die Anzahl der Tasten und Funktionen war – zumindest für mich – anfangs sehr erschlagend. Sobald alles installiert ist, startet eine kleine Lightshow direkt auf meinem Schreibtisch, auch der erste Blick in die Software hat mich regelrecht überfahren. Es gibt zwölf quadratische fixe Tasten, acht runde fixe Tasten und sechs fixe Drehregler. Dazu kommen das Jogg-Wheel mit Touchscreen und 12 Display-Buttons.
Unterstützte Anwendungen


Folgende Programme werden direkt nach der Installation unterstützt:
  • Ableton® Live™ (v.10.0)
  • Lightroom Classic
  • Capture One Pro
  • Illustrator
  • Photoshop
  • Photoshop Camera Raw
  • Audition
  • Premiere Pro
  • Final Cut Pro X (v. 10.0) (MacOS only)
  • Streamlabs (Win only)

Dazu kommen Bedienelemente für spezifische Systemfunktionen wie Lautstärke oder Helligkeit. Die Integration in macOS ist gelungen, unter Windows können aber deutlich mehr Funktionen bedient werden. Trotz allem sind alle für Medien relevanten Einstellungen auf dem Loupedeck CT verfügbar.
Der neue Profile Creator


Ende März hat Loupedeck ein Softwareupdate veröffentlicht, mit diesem wurde der Funktionsumfang enorm erweitert. Der Profile Creator erlaubt es euch, eigene Einstellungen für beliebte Software zu erstellen. Der Hersteller beschreibt das Update wie folgt:
Der Loupedeck Profile Creator ermöglicht die Verwendung jeder beliebigen Software Mit dem neuen Profile Creator von Loupedeck können Nutzer ihre eigenen benutzerdefinierten Profile für jede beliebige Anwendung (wie zum Beispiel DaVinci Resolve 16 oder Spotify) erstellen. Die benutzerdefinierten Aktionen und Anpassungen können über Tastenkombinationen, Tasten, Verzögerungen, Makros, Texte, Links, Anwendungen und Mausbewegungen programmiert werden. Die Oberfläche des Profile Creators ist so intuitiv gestaltet, dass es keine Programmierkenntnisse erfordert und die Einrichtung für alle Nutzer möglich ist.

“Immer mehr Menschen arbeiten heutzutage mit einer Bandbreite verschiedenster digitaler Bearbeitungs-Softwares. Der Loupedeck Profile Creator erlaubt es Nutzern nun, verschiedenste Anwendungen mit dem Loupedeck CT zu bedienen”, kommentiert Mikko Kesti, Gründer und CEO von Loupedeck. “Die Möglichkeit, benutzerdefinierte Profile zu erstellen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung unserer Mission, Kreativ-Profis mit mehr Funktionalität und Flexibilität in ihrer Arbeit zu unterstützen.”

Verwendung


Kommen wir endlich zum eigentlichen Testeindruck und meiner täglichen Anwendung. Die vorinstallierten Profile waren eine gute Lösung, da mich die vielen Einstellungsmöglichkeiten simpel überfordert haben. Das war auch beim Vorgänger ähnlich, die Profile sind hier aber ein guter Einstieg.

So startete ich vor allem mit Grafik- und Videoanwendungen von Adobe, die Bedienung ist perfekt. Keine Latenz, keine Verzögerungen – gerade Colorgrading macht so wirklich Spaß und geht deutlich schneller von der Hand. Zusätzlich schätze ich die Kontrolle von Systemfunktionen, ich reguliere sehr häufig meine Bildschirmhelligkeit und musste die Hand so nicht von dem Pult nehmen.

Das Touchpad an sich hat sich mir als Funktion nicht erschlossen. Ich bediene das Loupedeck CT mit meiner linken Hand, mit meiner rechten Hand bediene ich die Maus oder ein Trackpad. Das Trackpad des Loupedeck besitzt keinerlei Feedback und ist zudem langsamer und ungenauer als alle anderen Drittlösungen, insofern ist es für mich eher als Anzeige denn als Eingabegerät relevant. Die beschrifteten Tasten empfinde ich als äußerst praktisch, hier muss ich jedoch das mangelnde Feedback absolut kritisieren. Es gibt eine leichte, kaum wahrnehmbare, Vibration – die mir für die blinde Bedienung simpel zu wenig ist.

Ausgehend von diesem Stand war das Loupedeck CT für mich vor allem das Eingabegerät der Wahl für Adobe-Anwendungen. Mit dem Profile Creator hat sich das deutlich geändert.






Einsatzbereiche


Mit dem Update wurde das Loupedeck CT für mich zum täglichen Begleiter und zur perfekten Tastatur. Mein Schreibtisch-Setup sieht seit Jahren gleich aus: mittig die Tastatur, rechts die Maus, links ein Magic Trackpad. Seit einigen Wochen wurde das Trackpad durch das Loupedeck CT ersetzt.

Dank eigener Profile kann ich so jetzt auch meine bevorzugte Audiosoftware bedienen: Reaper inkl. Ultraschall. Dazu kommen Profile für andere Anwendungen, die mir extremen Komfort ermöglichen. Outlook, Excel, Microsoft Teams, Trello, Slack – für alle Programme habe ich eigene Makros, die meine Produktivität massiv steigern. Ja, das geht sogar über das Thema Produktivität hinaus, selbst bei Spielen kommt das Loupedeck CT zum Einsatz, …
Es gibt den goldenen Mittelweg nicht


Das Loupedeck CT ist sehr kompakt und damit selbst für das mobile Studio geeignet. Je nach Anwendung ist die Aufteilung der unterschiedlichen Elemente vielleicht nicht ganz ideal. Für Audio- und Videoanwendungen könnte ich durchaus mehr Regler benötigen. Die fixen Tasten hingegen benötige ich eigentlich nie, hier würden mir Modifier reichen und ansonsten hätte ich gerne mehr beschriftete Tasten. Am Ende zeigt sich aber: Je nach Anwendung gibt es unterschiedliche Bedürfnisse, die perfekte Aufteilung der Elemente kann es nicht geben. Die Wahl, die der Hersteller getroffen hat, ist ein wirklich guter Kompromiss.
Technische Daten


  • Betriebssysteme: Windows 10, macOS 10.13+
  • Verbindung: USB 2.0 (USB-C zu USB-A-Kabel im Lieferumfang)
  • Abmessungen: 16 x 15 x 3 cm
  • Gewicht: 365 Gramm

Fazit


Das Loupedeck CT setzt der bisherigen Lösung des Konzerns die Krone auf und ist eine klare Empfehlung für alle Kreativen. Gerade durch den Profile Creator wird das Pult zum universellen Eingabegerät, das die Produktivität in jedem Bereich enorm steigern kann.

Raum für Kritik gibt es wenig. Das Design und die Verarbeitung sind nahezu perfekt, das gilt auch für die Software. Am Ende bemängele ich nur eines: das schwache Feedback auf den variablen Tasten. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir gerne noch ein Loupedeck CT+ wünschen – für den Schreibtisch, doppelt so groß, mit mehr Tasten und mit Bildschirm.

Gerne würde ich das Loupedeck CT auch allen anderen Anwendern empfehlen, als glorifizierte Tastatur ist es aber simpel zu teuer. Der Hersteller ruft einen mehr als angemessenen Preis auf, für ein nettes Gimmick für Interessierte ohne klaren Anwendungsfall ist dies aber zu teuer.

Das Loupedeck CT wird für 499 Euro angeboten, beispielsweise direkt bei Amazon.
Das Loupedeck CT wurde uns für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller!


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2. Doppelt hält auf jeden Fall besser ;)
 

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Zweiter Post ist weg, danke ✌️
 

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Sehr interessantes Teil. Ich arbeite mit der gesamten Adobe-Palette und FCP, könnte mir vorstellen, dass es im Alltag wirklich sehr nützlich ist. Allerdings schreckt mich der zu hohe Preis ab . . . schade!
 

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die Hälfte wäre immer noch zu teuer. Ich vermisse auch einen Hinweis auf die Verarbeitungsqualität - die soll nämlich nicht entsprechend Preisniveau sein.
 

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DAS habe ich auch schon gehört. Schon oft.

Und, weil ich mit Adobe arbeite, habe ich das "Loupedeck+" damals selbst ausprobiert und muss sagen:
Ja, die Teile sind teuer, und das Material nicht dem Preis angemessen.
Eines meiner Kollegen kippelte sogar...
Die Drehknöpfe wirken "billig"
Apfeltalk hat damals zur verarbeitung gesagt: "Die Verarbeitung kann sich dennoch sehen lassen" das
Das empfand weder ich, noch Kollegen so.
Im Artikel damals wurde aber das "Klickgeräusch" der Regler kritisiert.

Mich hat es von daher hier echt gewundert, dass hier beim "Loupedeck CT" fast nicht auf die Verarbeitungsqualität eingegangen wurde... ja. es steht da: "Das Design und die Verarbeitung sind nahezu perfekt"

Ok, Desing ist perfekt, und verarbeitung wieder mal nur "So Lalal"?
deshlab beides zusammen "nahezu perfekt" ?
Fragen über Fragen...
Aber, vielleicht kan @Jan Gruber ja noch was nachreichen
Wäre cool! 👍 a:t
 
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ok, habe etwas rumgesucht und manchmal Hinweise gefunden, dass die Qualität gut sei (da sind die Berichte wohl mit dem alten Plastik-Loupedeck durcheinandergekommen).

Eine persönliche Einschätzung vom Autor fände ich trotzdem gut - ist ja ne Masse Geld!
 
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Jan Gruber

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die Hälfte wäre immer noch zu teuer. Ich vermisse auch einen Hinweis auf die Verarbeitungsqualität - die soll nämlich nicht entsprechend Preisniveau sein.

Das haben wir damals beim Loupedeck+ schon diskutiert. Da gab es offenbar "Montagsgeräte", mag sein, meines war aber in Ordnung. Fakt ist es war Plastik und ja, jetzt nach ein paar Monaten knarzt das bei mir. Das ist schade. Das Loupedeck CT ist Alu und da ist echt alles ok.

Das nahezu perfekt hat eher was mit der Handhabung zu tun, das hab ich später ausgeführt. Dass die Display-Tasten keinen echten Druckpunkt haben nervt mich. Wobei sie da mit der Vibration nachgebessert haben - die ist jetzt, seit dem Update mit dem Profile Creator, deutlich besser und das klappt schon - perfekt wären aber echte Tasten.
 

Jan Gruber

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Ich seh das bei dem Ding "relativ einfach". Ist so ähnlich wie die MacPro Diskussion, finde ich.

Wenn jemand mit Photoshop und Co seine Kohle verdient wird sich das Ding allein durch die gewonnene Zeit schnell rechnen. Ich bin damit mit Color-Grading so messbar viel schneller, dass ich mir am Ende wirklich Zeit und damit Geld spare. Heißt nicht, dass man sichs dann kaufen muss, aber man kann nen Business-Case draus machen. Wenn das nicht der Fall ist, ists eben "private Spielerei" und man muss abwägen ob es einem das Wert ist 🤷‍♂️
 

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hach, da ist sie wieder, die Argumentation mit „gesparte Zeit“.
Schon bevor solche Gadgets existierten, lernten Profis, bei denen es wirklich auf gesparte Zeit (und zwar für sie, nicht für die Kunden) ankam, die Tastenbelegungen für Shortcuts.
 
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Jan Gruber

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Keine Sorge, die kann ich schon. Am Ende ist aber nicht alles "so eindimensional", dass es mit Tastenkombinationen alleine getan ist. Darum gibts ja immer wieder neue "Spezial-Eingabegeräte", die durchaus Sinn machen können 🤷‍♂️ Apple hats ja auch probiers ,... und ist mMn gescheitert ;p
 

Jan Gruber

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an die Stelle, wo es am heißesten ist und möglichst weit entfernt und umständlich zu erreichen? Wie überraschend...

Das Loupedeck hat auf jeden Fall nen Vorteil: Ich kanns an jedem Mac nutzen - der Workflow ist durchgängig ;)
 

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an die Stelle, wo es am heißesten ist und möglichst weit entfernt und umständlich zu erreichen? Wie überraschend...

Hey, ich hab der Touch-Bar ernsthaft ne Chance gegeben. Aber - Apple hat das echt so gemacht, dass man als User absolut Chancenlos ist das Ding effektiv zu benutzen.
Totaler Mist. Das 16" MacBookPRo ist da leider auch nicht viel besser. Die ESC-Taste - ok. Ja. DAS war auch bitter nötig.
Und genau das ist das Problem. Apple hat nur das Allernötigste zurückgebracht. EINE! TAste!
Man sollte es sich aussuchen können. Tasten, oder Touch-Bar. Für Smiles in iMessega ist das ja ne ganz Nette spielerei. Aber... Blind bedienbar ist, und wird es nicht !

Und das schlimmste: Es gibt nur 1 (ok2) Geräte auf dem man so arbeiten Kann. 13" PRo und 16" Pro.
Selbst wenn man sich an den Worklflow gewöhnen könnte, und man effektiv wäre, dann ginge das nur am MacBook PRo. Auf allen anderen Macs hat man das dann erst wieder nicht...

Arrrg!