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Ausnutzung der Marktmacht - Supreme Court lässt Klage gegen Apple zu

Jan Gruber

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Ausnutzung der Marktmacht - Supreme Court lässt Klage gegen Apple zu
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In den letzten Wochen wird die Front gegeben Apple immer breiter - dem Konzern wird von unterschiedlichen Stellen vorgeworfen seine Marktmacht ausnutzen. Apple hält die Hand stark über die eigene Plattform - verlangt erhebliche Gebühren - und bietet auf der anderen Seite aber auch eigene Services an. Jetzt lässt der Supreme Court die Klage gegen Apple in den USA zu.

Während Spotify in Europa eine ähnliche Kampagne gegen Apple fährt, und sich auch die EU jetzt eine Wettbewerbsprüfung eingeleitet hat, wird die Lage auch in den USA kritisch. Der Supreme Court lässt jetzt Klagen gegen Apple wegen wettbewerbswidrigen Verhalten zu - ohne selbst ein Urteil über ein Plattform-Monopol zu fällen. Der Fall wird, ganz gegen Apples Forderungen, verhandelt. Sollte der Kläger Pepper ET AL recht bekommen, könnte dies eine wesentliche Änderung der Geschäftspraktiken von Apple nach sich ziehen. Hier ein Teil des Urteils:
In diesem Fall behaupten jedoch mehrere Verbraucher, dass Apple zu viel für Apps verlangt. Die Verbraucher argumentieren insbesondere, dass Apple den Einzelhandelsmarkt für den Verkauf von Apps monopolisiert hat und seine monopolistische Macht rechtswidrig genutzt hat, um den Verbrauchern höhere Preise als wettbewerbsfähige Preise in Rechnung zu stellen.

Die Behauptung, dass ein monopolistischer Einzelhändler (hier Apple) sein Monopol genutzt hat, um die Verbraucher über Gebühr zu belasten, ist ein klassischer Kartellrechtsanspruch. Aber Apple behauptet, dass die Verbraucher-Kläger in diesem Fall Apple nicht verklagen können, weil sie angeblich keine "direkten Käufer" von Apple nach unserer Entscheidung in Illinois Brick Co. v. Illinois, 431 U. S. 720, waren.

Wir sind anderer Meinung. Die Kläger kauften Apps direkt von Apple und sind somit direkte Käufer unter Illinois Brick. In diesem frühen Stadium des Rechtsstreits prüfen wir weder die Begründetheit der Kartellansprüche der Kläger gegen Apple, noch halten wir andere Abwehrmaßnahmen für möglich. Wir halten lediglich fest, dass die Illinois Brick Direktkaufrichtlinie diese Kläger nicht daran hindert, Apple im Rahmen der Kartellgesetze zu verklagen. Wir bestätigen das Urteil des U. S. Court of Appeals for the Ninth Circuit.​

Alternative Quellen nach dem Supreme Court Urteil?


Bisher gingen die Entscheidungen immer zugunsten von Apple aus - der Nutzer habe die Wahl ein anderes Betriebssystem (auf anderer Hardware) zu nutzen - und Apple ist schließlich nicht der größte Spieler innerhalb des Marktes. Im Unterschied zu Apple bietet Google bei Android die Möglichkeit auch Quellen außerhalb des App Stores zu installieren, vielleicht ein Schritt den Apple dann auch gehen muss? Ohne Frage würde dies mitunter Sicherheitsprobleme für all Jene, die sich darauf einlassen, nach sich ziehen.

Über Apple und "Time to Play Fair" haben wir auch schon ausführlich in unserem Podcast gesprochen,

Via MacRumors
 

Plumpsklo

Aargauer Weinapfel
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Genauso wie Google muss auch Apple langsam mal dran glauben...

Und das ist auch richtig so. Apple nutzt die eigene Stellung erheblich aus. Das beginnt nicht nur bei Apple Music, sondern zieht sich über die gesamten Apps. Unter iOS wird man an Apples eigene Apps zu sehr gebunden.

Das mag vielleicht diejenigen nicht stören, die diese Apps sowieso nutzen. Und daran ist auch nichts verwerflich. Allerdings sollte ein OS als Grundpfeiler der Wettbewerbsgleichheit den Nutzer entscheiden lassen, welche Apps er nutzen möchte.
 

hillepille

Melrose
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Es gibt allerdings ne Lösung, einfach ein Handy eines anderen Herstellers und kein iPhone kaufen. Damit hat der Kunde doch jederzeit Entscheidungsmöglichkeiten.

Ich hoffe jedenfalls das sich nichts weiter ändert, wer braucht so Virenschleudern und nicht überprüfte Apps auf seinem Handy. Ein weiteres Problem sind Raubkopien, das konnte man vor Jahren schon im Jailbreak-Bereich sehen, im alternativen Store gab es Repos deren Geschäftsmodell war, Apps hacken und dann kostenfrei zur Verfügung stellen Das es wenig Malware usw für IOS gibt ist in meinen Augen auch ein Produkt des restriktiven Appstores.
 

Mitglied 105235

Gast
Man muss sie sich ja nicht installieren nur weil es die Möglichkeit gibt.
Da hast du natürlich recht, aber das Problem ist ja auch. Wenn ein User sich eine solche App installiert und es des wegen Probleme mit den iPhone/iOS gibt, so schiebt der Nutzer den schwarzen Peter sofort auf Apple zu und fasst sich nicht selber an die Nase. Das machen nun mehrere Nutzer und andere Nutzer (die noch weniger Ahnung haben) glauben dies und schon beginnt das Image zu sinken von Apple in Bezug auf deren Produkte.

Dieses Verhalten können wir doch alle seit Jahren eigentlich mit Windows beobachten, die Nutzer können eigentlich alles von über all Installieren. Nutzen "Verbesserungs-Tools" etc. etc. bekommen immer mehr Probleme mit Ihren System/Rechner und schieben es dann auf Microsoft/Windows zu... Dabei haben diese Nutzer von ganz allein Ihr System verhunzt, wenn diese User dann auf einmal einen Wechsel zu Apple und macOS machen. Schlagen Sie hier und in anderen Foren auf, schildern Ihre Probleme von früher und dann kommt ein Typischer Satz "Ich bin wegen diesen ganzen Problemen nun zu Apple/macOS gewechselt und stelle nun fest hier habe ich genau die gleichen Probleme plus ich finde mich in macOS nicht zurecht." In der Mathematik würde Mann/Frau das Problem beim gemeinsamen Nenner suchen und dies wäre in diesen Fall dann der Nutzer selbst. Dies wollen Sie aber natürlich nicht hören.
 

Draco

Châtaigne du Léman
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einfach ein Handy eines anderen Herstellers und kein iPhone kaufen. Damit hat der Kunde doch jederzeit Entscheidungsmöglichkeiten.
Sehe ich als ersten Gedanken ähnlich wie Du.

Allerdings würden mich nähere Hintergrunderläuterungen interessieren, um eine solche Klage generell zu verstehen, also was die Intention dahinter ist.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Es gibt allerdings ne Lösung, einfach ein Handy eines anderen Herstellers und kein iPhone kaufen. Damit hat der Kunde doch jederzeit Entscheidungsmöglichkeiten.
So einfach ist das dann doch nicht. Und der Hersteller hat auch nicht die Wahl, die Plattform außen vor zu lassen. In den USA immerhin knapp 47%, d.h. die Hälfte des Marktes. Das kann man durchaus "marktbeherrschende Stellung" nennen. Ist immerhin nur ein Duopol.

Einfache Lösung: faire Preise, d.h. innerhalb des Rahmens den auch andere Zahlungsdienstleister nehmen. Für Abos etc. Möglichkeit, alternative Zahlungsmöglichkeiten in der App direkt anzubieten.

Und schon haben Hersteller keine Angriffsfläche mehr, der Kunde die Wahlfreiheit und der AppStore als zentrales Security Gate bleibt bestehen.
 
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Plumpsklo

Aargauer Weinapfel
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Sehe ich als ersten Gedanken ähnlich wie Du.

Allerdings würden mich nähere Hintergrunderläuterungen interessieren, um eine solche Klage generell zu verstehen, also was die Intention dahinter ist.

Mit dieser Argumentation gewinnst du jede Diskussion hinsichtlich einer Wettbewerbsverzerrung..

Google Suche? Nutz doch Bing.. Google Apps in Android? Kauf doch ein iPhone.. Edge Zwang unter Windows? Nutz doch MacOS...

So funktioniert das nicht... Wer sich keinen fairen Wettbewerb wünscht, hat schon verloren. Dann gibt es auf jeder Ebene so eine Situation wie bei Intel von 2010 bis 2017. Preise jenseits von Gut und Böse bei marginaler Verbesserung des Produktes.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
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Einfache Lösung: faire Preise, d.h. innerhalb des Rahmens den auch andere Zahlungsdienstleister nehmen. Für Abos etc. Möglichkeit, alternative Zahlungsmöglichkeiten in der App direkt anzubieten.

Wo Apple (nahezu) als reiner Zahlungsdienstleister agiert, stimme ich dir zu. Also bsp. bei plattformübergreifenden Streamingdiensten. Aber beim Rest wird eben nicht nur die Dienstleistung der Zahlungsabwicklung bezahlt, sondern die Vertriebsplattform an sich. Da stellt sich schon die Frage, was ist da denn fair? Bei Googles PlayStore beträgt die Gebühr auch 30%, und der PlayStore steht im Wettbewerb.
 

MichaNbg

Brauner Matapfel
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Wo Apple (nahezu) als reiner Zahlungsdienstleister agiert, stimme ich dir zu. Also bsp. bei plattformübergreifenden Streamingdiensten. Aber beim Rest wird eben nicht nur die Dienstleistung der Zahlungsabwicklung bezahlt, sondern die Vertriebsplattform an sich. Da stellt sich schon die Frage, was ist da denn fair? Bei Googles PlayStore beträgt die Gebühr auch 30%, und der PlayStore steht im Wettbewerb.
Ja, an den Punkt habe ich auch schon gedacht. In anderen Industrien wird daraufhin normalerweise der Kostenblock analysiert und ein "angemessener Gewinn" oben drauf ermittelt. (siehe Vorleistungspreise in der Telekommunikation).

Denke aber, die App-Anbieter sind sowieso größtenteils nur an der Regulierung der InApp-Abos interessiert. Apple hat den Markt für bepreiste Apps ja sowieso kaputt gemacht, übliche Geschäftsmodelle wie "v1 kostet dich inkl. Updates 9,99, v2 kostet dich inkl. Updates wieder 9,99" sind ja tot da sie so nicht abbildbar waren.
 

Plumpsklo

Aargauer Weinapfel
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Apple nimmt aber keine 30% für die eigenen Produkte, sondern ausschließlich für die Produkte der Konkurrenz...

Und dann kostet Spotify plötzlich 13 Euro und nicht mehr 10 - wie Apple Music.

Wenn jetzt aber ein Dienst wie Spotify auf eine externe Seite verlinkt ( um gerade eine Abwicklung über den App Store zu verhindern ), dann verstößt das gegen die Richtlinien des App Store.

Für uns technisch versierten Menschen mag das kein Problem sein - dann wird Spotify eben über den Rechner gebucht.

Was macht aber der DAU? Der wird sich fragen: Wieso soll ich 13 Euro für Spotify ausgeben wenn ich für 10 Euro Apple Music haben kann - gleiches gilt natürlich auch für die anderen Anbieter.
 
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hillepille

Melrose
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Apple nimmt aber keine 30% für die eigenen Produkte, sondern ausschließlich für die Produkte der Konkurrenz...

Und dann kostet Spotify plötzlich 13 Euro und nicht mehr 10 - wie Apple Music.

Den Preis von 13€ legt aber Spotify fest, die könnten den Preis ja trotzdem auf 10€ legen.
 

Plumpsklo

Aargauer Weinapfel
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Und dann hast du den Effekt, den Apple will.. Die Konkurrenz langsam sterben lassen. Spotify nagt jetzt schon an der Gewinnzone und erreicht sie nicht. Wie soll das dann ablaufen mit noch weniger Einnahmen.

Apple sitzt hier am längeren Hebel und den gilt es so kurz wie möglich zu halten..
 

Joh1

Golden Noble
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Für uns technisch versierten Menschen mag das kein Problem sein - dann wird Spotify eben über den Rechner gebucht.

Was macht aber der DAU? Der wird sich fragen: Wieso soll ich 13 Euro für Spotify ausgeben wenn ich für 10 Euro Apple Music haben kann - gleiches gilt natürlich auch für die anderen Anbieter.
Die werden das jetzt auch nicht mehr über die App buchen da dies schon länger nicht mehr möglich ist.
Apple nimmt aber keine 30% für die eigenen Produkte, sondern ausschließlich für die Produkte der Konkurrenz...
Wo soll das Geld auch hingehen außer zu Apple.
 

Zug96

Schmalzprinz
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Den Preis von 13€ legt aber Spotify fest, die könnten den Preis ja trotzdem auf 10€ legen.
Sie könnten es doch auch gleich gratis anbieten oder für 10 Euro und davon die 30% an Apple abgeben und die restlichen 70% Apple spenden... :rolleyes:

Finde die aktuelle Entwicklung sehr gut, dass nun Bewegung in die ganz Sache kommt und nun mal genau analysiert wird, wie die Lage ist. Ich verstehe nicht warum Leute hier Angst haben, dass sich was negativ ändert wenn externe App Store Anbieter kommen könnten oder wenn Apple keine 30% mehr abzwacken kann. Das sind viele der Gehirnwäsche von Apple unterfallen. Ansonsten müsste ja bei MacOS, Windows und Android die Hölle los sein. Als Konsument kann man sich nur freuen über die aktuelle Entwicklung und gespannt abwarten.

Und dann hast du den Effekt, den Apple will.. Die Konkurrenz langsam sterben lassen. Spotify nagt jetzt schon an der Gewinnzone und erreicht sie nicht. Wie soll das dann ablaufen mit noch weniger Einnahmen.

Apple sitzt hier am längeren Hebel und den gilt es so kurz wie möglich zu halten..
Genauso ist es und da muss das Gesetz für einen fairen Wettbewerb sorgen, was völlig normal ist. Wäre ja dumm wenn Apple nicht den Gewinn maximieren wollen würde. Aber es ist unbegreiflich, wie viele Leute die Strategie von Apple befürworten und Panik bekommen. Dies Leute lassen sich mMn sehr leicht beeinflussen aber das sieht man ja auch in der Politik, wie schnell Leute beeinflusst werden können mit Argumenten die keinen Sinn ergeben.
 

FuAn

Moderator
AT Moderation
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Den Preis von 13€ legt aber Spotify fest, die könnten den Preis ja trotzdem auf 10€ legen.

Das Kommentar ist ein echter Knaller!

Ich sehe das genauso, für den Verbraucher kann es nur gut sein, dass etwas Bewegung in die Sache kommt. Ich kann mir vorstellen dass man sich irgendwann mit den Behörden einigt, Drittanbieter App Stores zu erlauben. Damit macht man die Tür fuer Wettbewerb auf, ueberlaesst dem Benutzer die Entscheidung wie weit er sein iOS aufmachen muss...
 

Salud

Golden Noble
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Ich finde es gut wie Apple sein System handhabt, wer das so nicht möchte der hat genug Auswahl. Wieviel Marktanteil hat Apple weltweit mit Geräten die den Store betreffen, von welcher Marktmacht sprechen wir also ?

Habe 0 Verständnis für diese ganzen Klagen, Apple bietet was an, keiner muss das nutzen und damit ist das Thema auch schon zu Ende. Aber manche scheinen keine gewinnbringenden Hobbys zu haben und klagen dann durch die Welt. Mir wäre das viel zu blöd wegen so was eine Klage einzureichen, gehe ja auch nicht in den Puma Store und sage bei Adidas ist alles günstiger, ich will diese Preise bei Puma haben und wenn nicht dann klage ich. Puma hat zwar nicht die markttechnische Relevanz wie Adidas aber spielt keine Rolle, ich bin der Player und will die günstigeren Preise auch bei Puma haben, herzlichen Glückwunsch.
 
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