Apple hat gegenüber dem Klon-Hersteller
Psystar Klage eingereicht und versucht so, den Verkauf von gewöhnlichen Computern mit installiertem OS X zu verhindern.
Bereits seit Monaten wunderten sich Apple-Fans, warum der juristisch sonst so aktive Konzern Apple das so lange zuließ: Eine kleine und dubiose Firma aus Kalifornien verkaufte offiziell so genannte Hackintoshs - gewöhnliche Computer, die mit den richtigen Komponenten in der Lage sind, eine modifizierte Variante von Mac OS X zu betreiben. Die Idee dahinter ist grundsätzlich nicht neu, bereits kurz nach Apples Umstieg auf die Intel-Prozessorarchitektur begannen die ersten Hacker, das exklusive Betriebssystem auf günstigeren Maschinen zum Laufen zu bringen. Die Szene ist bis heute rege aktiv, besteht jedoch ausschließlich in Untergrundstrukturen.
Mit der Firma Psystar versuchte zum ersten Mal ein Unternehmen, ernsthaft wirtschaftlichen Erfolg aus der Arbeit der Hacker zu ziehen - ein Versuch, der nicht nur bei Apple-Fans, sondern auch in der Hackintosh-Szene für Unmut sorgte. Denn nicht nur das geistige Eigentum Apples wurde massiv missbraucht, auch die eigentlich selber jenseits jeder rechtlichen Grundlage und grundsätzlich anonym arbeitenden Hacker fühlten sich in ihrer Ehre verletzt.
Obgleich jeder mit einer schnellen Reaktion Apples rechnete, blieb der Konzern still: Psystar lieferte seinen Kunden wie versprochen gewöhnliche Computer mit installiertem OS X und bot nur wenig später sogar
Server-Versionen an. Am dritten Juli reichte man dann endlich Klage ein: Nur einen Tag nachdem Psystar unter seinen Kunden das modifizierte 10.5.4-Update verteilte, erstatte Apple Anzeige aufgrund von Urheberrechtsverletzung.
Zu dieser Stunde ist die
offizielle Homepage der Firma nicht erreichbar - ob man sich bereits außergerichtlich geeinigt hat, ist unklar. Aufgrund des sonst üblichen Vorgehens Apples kann man davon ausgehen, dass sich der Konzern auch in diesem Fall nicht von seiner milden Seite zeigen wird.
via ZDNet