Meiner Ansicht nach ein ziemlich dummer Ansatz von Apple, selbst im Hinblick auf ihren Umsatz.
Man kann nun echt nicht davon sprechen, dass "Zeitschriften am iPad lesen" schon großartig im Mainstream angekommen wäre. Die Mehrzahl der Zeitschriftenabonnenten sind nach wie vor Printversionen gewöhnt, und die Vorteile einer iPad-Version sind meiner Meinung nach nicht dermaßen bedeutend, dass man gänzlich auf Überzeugungsarbeit, um mehr Nutzer an iPad-Zeitschriften heranzuführen, verzichten könnte. Und in diesem Zusammenhang wirken positive, praktische Erfahrungen eben immer noch am besten, für welche genau solche kostenlosen, weil im normalen Abo enthaltenen iPad-Versionen auf für den Nutzer risikofreie und angenehme Art sorgen könnten.
Wer seine Lieblingszeitschrift ein Weilchen auch auf dem iPad durchstöbert, weil er das kostenlos mit einem ohnehin bestehenden Print-Abo machen kann und daran Gefallen gefunden hat, ist denke ich sehr viel eher geneigt, eine andere Zeitschrift direkt als iPad-Version zu abonnieren, als jemand, der noch nie längere Zeit ausprobiert hat, ob ihm das Lesen auf dem iPad gefällt, weil es ihm zu dämlich war, zwei Abos für dieselbe Zeitschrift zu bezahlen.
Das Konzept der kostenlosen Apps funktioniert doch ähnlich; durch die vielen kostenlosen Apps kann man mit schön großen Downloadzahlen protzen und die Nutzer werden bzw. wurden an das App-Store-Konzept gewöhnt, bis sie dann eben auch Geld in die Hand nehmen für kostenpflichtige Applikationen. Zumindest bei mir und praktisch allen die ich kenne war die erste gekaufte App eine kostenlose, aber die erste kostenpflichtige folgte recht bald, nachdem man das einfache Handling des Stores schätzen gelernt hat.
Also warum nicht mit Zeitschriften-Abos so ähnlich verfahren? Es bräuchte nur eine etwas flexiblere Möglichkeit für die Verlage, zu bestimmen, wem sie das Abo kostenlos und wem kostenpflichtig anbieten wollen (z.B. eben Print-Abonnenten kostenlos, allen anderen kostenpflichtig, aber unter dem Print-Preis). Das ist aus meiner Sicht die beste Möglichkeit, der Masse der Nutzer iPad-Abonnements näher zu bringen, und damit auch diejenige, die auf lange Sicht den meisten Umsatz mit kostenpflichtigen Abos verspricht.