Also, was das Video-Streaming-Abo von Apple betrifft, hat Tim Cook gestern bei der Präsentation der Quartalszahlen ja schon die Stoßrichtung vorgegeben:
Er geht davon aus, dass die Kunden in Zukunft mehrere Video-Streaming-Abos nutzen werden. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Apples kommendes Video-Streaming-Abo so ähnlich wie Prime Video oder Netflix werden wird und wohl hauptsächlich aus Eigenproduktionen und nicht-exklusiven Inhalten besteht, die auch bei den anderen Streaming-Diensten verfügbar sind. Der Preis wird sich dann wohl auch irgendwo um die 8 bis 12 Euro bewegen und nicht viel darüber liegen.
Interessant wird sein, ob es Apple durch seine Marktmacht z. B. bei Disney schafft, dass auch Disney-Produktionen im Angebot enthalten sind, die ja demnächst bei Netflix, Prime Video & Co. fehlen werden.
Außerdem bin ich auf die Umsetzung des Angebotes in der TV-App gespannt. Vielleicht hat es Apple doch irgendwie geschafft, dass Dritt-Anbieter-Abos so nahtlos in den eigenen Dienst integriert werden, dass der Nutzer nicht mal einen Unterschied feststellt. Das könnte klappen, wenn Apple hierfür keine Provision von den Dritt-Anbietern verlangt, sondern dies kostenfrei ermöglicht.
Lese ich da heraus, Apple Music wäre "besser" und hätte mehr Erfolg?
Ich denke schon, insofern "besser" mit "mehr Erfolg" zu verstehen ist. Apple Music ist in den USA, dem Heimatland von Apple und zweitgrößten Binnenmarkt der Welt, das erfolgreichste Musik-Streaming-Abo und weltweit ist es nach dem Spotify-Abo immerhin das zweiterfolgreichste Musik-Streaming-Abo. Die Zukunft wird zeigen, ob Apple hier auch weltweit noch am Spotify-Abo vorbeiziehen kann.
Die Frage, die sich allenfalls stellt, ist, ob Musik-Streaming-Abos langfristig erfolgreicher sein werden als werbefinanzierte Musik-Streaming-Dienste. Im gesamten Musik-Streaming-Markt haben Musik-Streaming-Abos bisher nur einen winzigen Anteil im Vergleich zu den werbefinanzierten Angeboten von Spotify, YouTube Music, Deezer, SoundCloud, TuneIn Radio und anderen Internetradios.
Ob die softwaretechnische Umsetzung von Apple Music nun besser ist als bei anderen Diensten ist, darüber lässt sich natürlich vortrefflich streiten.