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Apple arbeitet an einem neuartigen Bildschirm, der mehreren Betrachtern aus verschiedenen Blickwinkeln ein dreidimensionales Bild liefert, ohne dass diese spezielle Brillen oder sonstiges Zubehör benötigen. Ein bereits im September 2006 beantragtes Patent weist auf eine Art 'Holodeck' hin, welches neben der realistischen Darstellung von dreidimensionalen Objekten auch die Interaktion mit denselbigen erlauben möchte. Das endgültige Produkt würde das entsprechende Objekt dabei absolut realistisch erscheinen lassen, auch wenn der Bildschirm selber flach wäre. Apple selber schreibt in der 25 Seiten langen Mitschrift des Patents, dass die momentan verfügbaren 3D-Technologien nicht nur in der Computergrafik enorm populär seinen: So würde die weiterentwickelte Technik viele Kunden in der Medizin, der Flugsimulation und -Sicherung, der Wettervorhersage, der Werbung, der Wissenschaft, der virtuellen Realität und unter anderem auch beim Militär finden.
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[/float]Doch wie weit ist die Entwicklung von einem wirklichen Produkt entfernt? Diverse andere Hersteller ließen sich in ihrer Forschung bereits etwas genauer in Karten gucken. Bildschirme, die zur Produktion von dreidimensionalen Bildern keine Brillen oder andere Hilfsmittel benötigen, müssen den menschlichen Augen leicht unterschiedliche Bilder liefern. Forschungsinitiativen aus Wissenschaft und Industrie wie etwa das Projekt "Free2C Digital" des Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik HHI (Heinrich-Hertz-Institut) konnten bereits erste Ergebnisse auf diesem Gebiet erzielen. Der 20-Zoll große Prototyp-Bildschirm ist schon eine neue Generation: Die Forscher erzielten bereits mit "Free2C" einen beeindruckend realistischen dreidimensionalen Effekt, der damals noch mit mechanischen Mitteln arbeitete. [float=right]
[/float]"Bei früheren Entwicklungen kamen Linsen zum Einsatz, die das Licht unterschiedlich brachen. Die vertikal auf dem Bildschirm angeordneten Linsen sorgten dafür, dass das rechte und linke Auge jeweils andere Bildinformationen bekamen.", so der Forscher René de la Barré. Auch der neue Bildschirm nutzt unterschiedliche Bilder für die Augen, um einen dreidimensionalen Effekt hervorzurufen. Eine eingebaute Kamera über dem Bildschirm ähnlich der iSight registriert die Augenposition des Betrachters. So wird sichergestellt, dass das Bild nicht nur aus einer Position korrekt angezeigt wird - befindet sich der Betrachte schräg neben dem Bildschirm, wird die Anzeige dementsprechend angepasst. Eine eingebaute Software steuert ein über dem Bildschirm liegendes Streifenraster, welche bestimmte Teile des Bildschirms für bestimmte Blickwinkel ausblenden kann. So wird sichergestellt, dass mehrere Betrachter gleichzeitig ein "richtiges" Bild sehen.
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[/float]Dabei entsteht übrigens kein "echtes" 3D-Objekt: Erst das menschliche Gehirn macht aus den unterschiedlichen Bildern ein Bild mit Tiefe. Vorraussetzung ist jedoch auch mehrdimensionales Eingangsmaterial: Um entsprechende Bilder zu produzieren, benötigt man etwa Fotos oder Videos, die jeweils aus einer leicht veränderten Position aufgenommen wurden. Auch Apples jüngst veröffentlichtes Patent verweist auf eine ähnliche Technik, die beiden Augen ein jeweils anderes Bild zuweist. Jedoch wird das gesamte Konstrukt um einen wichtigen Punkt erweitert: Die bereits beim HHI zum Einsatz gekommene Kamera könnte nicht nur die Position der Augen erkennen, sondern auch die von Gliedmaßen, des Kopfes oder bestimmter Finger. Wenn die entsprechende Erkennungssoftware ausgereift genug ist, könnte man so mit bloßen Handbewegungen das nur virtuell dreidimensionale Bild tatsächlich anfassen - nur spüren wird man dann noch nichts können. Interessanterweise vergessen alle Schriftdokumente und Forscher in ihren Äußerungen einen Geschäftssektor, der die Verkäufe in die Höhe treiben wird: Die Pornographie.
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