Auf dem Mac, seinem Betriebssystem und seinen Programmen geniesst die Benutzeroberflaeche mehr Aufmerksamkeit, und das faerbt auf die Entwickler ab. So hat sich mit der Zeit -- auch in Bezug auf Icons -- offensichtlich ein hoeherer Standard entwickelt.
perfekte zusammenfassung dessen, worauf ich hinaus wollte, wobei der ursprung dieser entwicklung für mich ganz eindeutig bei Apple liegt, weniger bei den entwicklern. die einführung von OSX/Aqua beschränkte sich nicht auf die präsentation der eigenen arbeit, sondern war von anfang an mit dem signal an die entwickler verbunden, ihre projekte in die bestaunte oberfläche zu integrieren. und ganz wichtig: zur umsetzung dieser vorstellung wurden und werden die notwendigen ressourcen zur verfügung gestellt. zum einen in form der darlegung, warum einzelne elemente dieses neuen betriebssystems denn nun so aussehen und funktionieren, also durch die
human interface guidelines. zum anderen, was wirklich entscheidend ist, durch die bereitstellung der technik, die dahintersteckt. ein entwickler, der zu diesem zeitpunkt vor diesem ressourcen-paket gesessen hat, konnte vermutlich gar nicht anders als Apples vorstellung in die tat umzusetzen. unabhängig davon, ob er sich zum ersten mal an ein eigenes projekt setzte, oder ob er eine anwendung etc. von OS9 oder früher aktualisieren wollte. bei letzterem kommt sicherlich auch der drang hinzu, mit dem eigenen projekt nicht in die Classic-Umgebung "abgeschoben" werden zu wollen. wer vor dieser entscheidung stand, dürfte sich zwangsläufig gedacht haben: »na gut, dann gleich richtig«. die zelebrierte beerdigung von OS9 war mehr als eine lustige zirkusnummer. sie war teil des plans, der insgesamt auf eine art herübergebracht wurde, die im positiven sinn niemandem eine wirkliche wahl liess. probleme gab es anfangs jede menge! die will ich nicht unter den tisch kehren, denn ich bin absolut kein jubelperser, habe mich oft genug über diesen blöden kaugummi-automaten aufgeregt, auf dem jawohl überhaupt nichts mehr funktioniert. insgesamt aber verlief die einführung von OSX aus meiner sicht so nach einer geradezu genialen strategie, hinter der das ziel steckte, die durchgängige
user experience zu erreichen, an der wir uns heute mit nur noch ganz wenigen ausnahmen erfreuen dürfen.
klar, dass heute vermutlich niemand mehr den entwurflichen wink benötigt. das war schnell abgehakt, denn es zeigte sich schnell, dass dort eine hervorragende grundlage geschaffen wurde. diese grundlage ist es aber auch, auf die das heute als selbstverständlichkeit empfundene gespür vieler entwickler zurückzuführen ist. den einen hat Apple einen anstoss gegeben und gleichzeitig hilfe angeboten, den anderen eine irgendwie magnetisch wirkende basis zur verfügung gestellt, auf der sie sich austoben und immer wieder gegenseitig übertrumpfen können. zudem hat man es mit OSX offensichtlich geschafft, einen grundsätzlich ästhetischen volltreffer zu landen, jedenfalls einen deutlich mehrheitsfähigen, ohne den die sache auch ganz anders hätte ausgehen können. auch das ist zwar alles andere als zufall, hat aber nunmal in allen bereichen der gestaltung eine menge von lotto. in der summe verführt OSX daher geradezu zur überlegung, ob dieses oder jenes icon, interface etc. nicht vielleicht noch eine portion toller oder anders toll geht. und es geht, wie man immer wieder aufs neue sieht, aber immer in dem rahmen, den Apple vorgegeben hat. weil er passt.