alles quatsch. die vermutung war (fast) richtig: nicht nur das meiste, sondern alles und damit auch alle icons in OSX beruhen auf reinem zufall.
ich denke, die sache mit der gui ist der punkt, an dem man gefahrlos vor Apple zum gebet niederknien darf, ohne in den verdacht der totalen verblendung zu geraten. Apple hat etwas ganz wichtiges verstanden bzw. zur philosophie des betriebssystems und dafür entwickelter anwendungen gemacht, das in den human interface guidelines seinen ausdruck findet. ohne das selbstverständnis Apples, sich im engsten sinn als architekt des gesamten "projektes" zu betrachten und daraus für sich die berechtigung abzuleiten, entwicklern zwar keine vorschriften zu machen, ihnen aber einen deutlichen ruck in die "richtige" richtung zu geben, würde auf unseren monitoren sicherlich auch in OSX einiges anders aussehen. in der architektur nennt man das "künstlerische oberleitung" o.ä., die sich in der praxis von blosser bauleitung (hier: Microsoft, Linux) darin unterscheidet, dass man bspw. dem bodenleger nicht erst auf der baustelle zu erklären versucht, warum buche-sockel auf nussbaum-parkett irgendwie doof sind, oder das desaster schlimmstenfalls erst vom bauherrn erfährt und selbstverständlich dafür verantwortlich gemacht wird.
entwickler, die sich für den Mac entschieden haben, sind nicht schlauer oder besser oder sonstwie heftiger von der muse geküsst als die, die sich einmal im jahr von Steve Ballmer in grund und boden brüllen lassen. genauso wenig ist das icns-format dem ico-format in irgendeiner weise überlegen, wie unzählige iconpacks etc. zeigen, die in beiden formaten aufs pixel exakt gleichwertig vorliegen. der unterschied liegt darin, dass Apple "seinen" entwicklern einen klar definierten rahmen hinsichtlich der user experience vorgibt und ihnen damit, ohne es zum gesetz alá treibersignatur oder ähnlicher quälerei zu erklären, freundlich verklickert, wie die sache laufen und aussehen soll, damit sie sich als teil der veranstaltung in das gesamtprojekt integriert. gleichzeitig wird so, wie beim bodenleger, kein einfluss auf die handwerkliche arbeit des entwicklers ausgeübt. wer schonmal bspw. eine logitech-maus mit 394857 buttons jeweils unter Windows und OSX installiert hat, wird bestätigen können, dass dieses konzept offensichtlich erfolgreich ist. dinge wie nVidias eigenes kleines betriebssystem in den tiefen der Windows-Systemsteuerung, um das antialiasing prozess-spezifisch zuerst benchmarken, dann hoch- und runterstellen und am ende, falls der rechner noch atmet, doch wieder auf standard stellen zu können, sind nur möglich, wenn es niemanden gibt, der die veranstaltung in ihrer gesamtheit auf dem radar hat und dieses bedürfnis auch deutlich ausspricht. irgendwann läuft die sache dann von selbst, und jeder entwickler weiss, dass die user experience ein wichtiger faktor seiner arbeit ist, dessen vernachlässigung sein projekt zum scheitern verurteilt. dieser punkt ist bei OSX erreicht und auf eine durchdachte strategie Apples zurückzuführen. sogar Microsoft ist mit Office 2008 erstaunlich nahe dran, das prinzip zu begreifen.
nur die mauszeiger, für die ist anscheinend bei Apple keiner zuständig.