Ist das jetzt auch wieder ein Beitrag ohne Standpunkt oder ist der hier mit einem?
Du kommst in die Diskussion von einer anderen Seite als ich, nämlich vom Ergebnis. Ich komme jedoch erst einmal ohne Präferenz für einen Standpunkt, bzw. ohne diesen in den Vordergrund zu stellen, in die Diskussion, um die Meinungen, Standpunkte, Vor- und Nachteile bzw. Argumente zu beleuchten. Mit diesen Informationen kann ich dann entweder eine Meinung bilden oder meinen Standpunkt ändern.
Ich verstehe nicht, außer das es "einfacher" ist, warum es besser sein soll, sich mit Vor-(gefassten)Urteilen in eine Diskussion zu stürzen.
Ich möchte ja gar nicht ausschließen, warum sollte ich das auch, dass du im Ganzen oder wenigstens in Teilaspekten gute Argumente vorbringst, die meine Meinungsfindung beeinflussen können. Warum sollte ich mir diesen Weg der Erkenntnis verbauen, wenn ich in die Diskussion einsteige, indem ich einen Standpunkt verteidige?!
Wer spricht von Boykott? Also ich spreche eigentlich nur von Ehrlichkeit und Transparenz. Und vom Verständnis der Kunden. Und da ist Apple genau so verlogen, verschlagen und "betrügt" Kunden genau so mit leeren Werbeaussagen wie jeder andere Hersteller.
Ich würde nicht behaupten, dass Apple da ebenso verlogen ist, wie andere Hersteller - es gibt nämlich durchaus mehr als schwarz und weiß (s.o.). Das ist etwas, was mich an dieser Diskussion, ebenso wie an vielen anderen so stört: Da wird ausschließlich binär gedacht: Entweder "die" machen es ganz oder gar nicht. Alles dazwischen ist "gar nicht" und damit "falsch".
Das sind Maßstäbe, die weder Unternehmen noch man selbst halten kann. Im Gegensatz zu den Unternehmen, wird am eigenen Handeln nur keine Kritik angelegt.
Der Rest deines Kommentares... sorry, man muss nicht auf alles verzichten. Man muss nur transparent über alles informiert werden. Dann und nur dann kann der Kunde frei entscheiden, was er kauft. Und dazu braucht es Informations- und Lieferkettengesetze.
Muss man nicht, aber vielleicht täte eine Einschränkung gut? Was ist denn das moralische, biologische oder sonstige Argument dafür Tiere in der Massentierhaltung zu töten? Was, aus dem eigenen Spaß, ist ein Grund quer um den Globus zu fliegen? ... Es ist und bleibt schlicht die eigene Bequemlichkeit. In diesem Fall muss ich aber - wieder - darauf verweisen, dass es einer gewissen Doppelmoral nicht entbehrt, sich nicht mal selbst um den Dreck vor der eigenen Tür zu kehren, aber dem Nachbarn (hier Apple etc.) vor der Tür vorzuwerfen.
Übrigens, nur damit das klar ist: Die Kritik ist berechtigt. Sie ist aber (nur) glaubwürdig(er), wenn man selbst auch bereit ist, seinen Teil zu leisten. Das besagte Fingerpointing beginnt nämlich bei einem selbst.
Und braucht der Kunde wirklich ein Gesetz, gleich welcher Art, dass ihn über etwas informiert? Oder ist es nicht vielmehr auch hier so, dass es schlicht keinen interessiert? Die Leute rauchen trotz Bilder auf der Verpackung. Sie knallen sich hochverarbeitete Lebensmittel rein. Sie kaufen sich für 99 Cent das Kilo ihr Hackfleisch. Meinst du, dass es in keinem dieser - und der vielen anderen - Fälle so ist, dass den Menschen die Auswirkungen ihres Tuns durchaus bewusst sein (könnten), es sie aber nur schlicht nicht interessiert?
Glaubst du - ernsthaft - dass, außer einem kurzen medialen Aufschrei, danach niemand mehr bei Primark kaufen würde oder auf eine Dr.Oetker-Pizza verzichten würde?
Möchtest du mit einem Gesetz hingegen Einfluss auf die Standards vor Ort Einfluss nehmen, lässt sich die Diskussion schon gleich viel weiter aufstellen. Ich denke aber, dass müsste man gar nicht - man könnte nämlich durchaus bei Kern des Problems anfangen: Bei sich selbst. Und das betrifft jeden einzelnen von uns.