Das liegt vermutlich daran, daß zwischen
Power und
PowerPC ein großer Unterschied besteht.
Der erste Artikel enthält ein paar Ungenauigkeiten. Der POWER3 wurde unter dem Namen PowerPC630 entwickelt und erst später bei der Vermarktung in den SciTech Computern der RS/6000 Serie unter dem Namen POWER3 verkauft. Die Enterprise Server der RS/6000 Serie und der AS/400 Serie waren damals noch mit PowerPC RS 64 I bis IV ausgerüstet, bei den AS/400 fehlte die FPU unter OS/400 hatte man damals keine Verwendung dafür.
Der Hauptunterschied, die RS64 CPUs unterstützen schon damals Virtualisierung, das konnte der POWER3 nicht. Der POWER3 konnte auch kein POWER oder POWER2 Programmcode ausführen, was gerne wegen des Namens angenommen wird. AIX hat das Problem mittels eines Emulators gelöst. POWER3 und PowerPC 64 sind die ersten PowerPC Prozessoren die 64Bit unterstützen und in Stückzahlen verkauft wurden. Der PPC620 war nicht erfolgreich.
IBM selbst setzt in seinen (Ich glaube eSeries) Servern nur Power (nicht PowerPC) Architektur ein.
Nein, das stimmt nicht. IBM hat damals nach dem POWER erstmal Workstations und Server mit PPC601 auf den Markt gebracht, die PPC601 Workstations konnten den Programmcode der POWER Systeme direkt ausführen, das wurde aber nur unter AIX genutzt. Parallel wurden Rechner mit POWER2 vermarktet (auch POWER2 Systeme konnten POWER Code direkt ausführen). Danach kamen eine ganze Reihe von Rechnern mit PPC604(e) und dann kamen PowerPC RS 64 sowie POWER3 Systeme. In der ganzen Zeit gab es noch Einstiegsrechner mit PPC604e zu kaufen. Erst mit dem POWER4 wurden AS/400 (nun in eServer iSeries umbenannt), RS/6000 SciTech (nun eServer pSeries genannt) und RS/6000 Enterprise auf dieselbe Hardware Plattform vereinheitlicht. Es gab von IBM selbst sogar RS/6000 Notebooks mit PPC603.
Der POWER4 vereint die Fähigkeiten des POWER3 und der PowerPC RS64 in sich (hohe Rechenleistung, Virtualisierung und hohe IO-Bandbreite). Das POWER4 MCM wurde unter der Hilfe der Mainframe CPU Gruppe entwickelt, das MCM Konzept entstammt direkt der S/390 Baureihe (auf 64Bit aufgebohrt heissen die Rechner nun eSeries zSeries).
Aktuell verkauft IBM Power CPUs in den pSeries und iSeries und das sind POWER5+ (Single-, Dual und Quadcore CPUs), POWER5+ MCM (mit 4, 8 oder 16 Cores, maximal 64 Cores in einem System), PowerPC FX970 (JS20 Blade), PowerPC MP970 (JS21 Blade, IntelliStation POWER 185, ...) und bald Cell BE (angekündigt als QS 20 Blade).
Das Nameskonzept sieht wie folgt aus. Alles nennt sich eServer und teilt sich in xSeries (Intel und AMD Systeme), iSeries (POWER5+, mit i5OS und wahlweise AIX und Linux Partitionen), pSeries (siehe oben, AIX und Linux, bei einigen Rechnern auch i5OS Partitionen) und zSeries (zOS, das System was auf die alten S/350 zurückgeht und mit keinem der anderen kompatibel ist). Die Workstations nenne sich IntelliStation Pro (AMD und Intel) und IntelliStation POWER.
Ergo von IBM bekommt man die Rechner, die man braucht. IBM selbst präferiert die eigenen CPUs, aber wenn man AMD oder Intel Systeme will bekommt man sie auch.
Es gibt Gerüchte, daß IBM mit POWER6 oder POWER7 die zSeries Hardware einstellen will und Programmcode der alten Plattform via Emulator auf den neuen CPUs ausführen will. Dafür spricht unter anderem die Tatsache, daß die POWER6 BCD-Arithemtik können sollen.