YungMulder
Braeburn
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Die Aktienmärkte haben sich doch längst von den Entwicklungen in der Realwirtschaft. Sogar als Tesla-Fan muss ich sagen, dass die Aktie die Realität gelinge gesagt nur teilweise abbildet. 
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'Wer viel Geld hat, kann spekulieren, wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer kein Geld hat, muss spekulieren'. (André Kostolany)Sagen wir es mal so, ich bin aktuell ein interessierter Beobachter. Als Student ist mangelt es in der Regel an Liquidität.![]()
Also Augen zu und durch; höher schneller weiter ...
Schulden sind ansich kein Problem in der Theorie. Sie sind aber sehr wohl ein Problem wenn das System nicht funktioniert. In der Theorie macht man Schulden um Wirtscahftswachstum zu erreichen und bestehende Schulden zurückzubezahlen. In der Realität ist es aber leider so, dass unsere Schulden schneller anwachsen als die Wirtschaft wächst. In den USA oder GB sind die Schulden Anfangs der 2000er um 6.5 bzw. 8.3% gewachsen, während das BIP im Schitt um 2.4% bzw. 3.0% zunahm pro Jahr. Dies kann nicht augehen, rein mathematisch gesehen. In DE war die Differenz kleiner, aber auch negativ.obei Schulden durchaus ja nichts Negatives sind. Blöd nur, dass Trump zum falschen Zeitpunkt die Wirtschaft angeheizt hat. Jetzt ist die Kriegskasse der USA leer.
Es gibt eine klare Entkopplung zwischen Wert und Preis, die es gemäss der Chicago School nicht gibt. ETF Preise haben generell viele Gefahren die mal als Leie nicht unbedingt versteht. In der Theorie ergibt sich aus den Preisen der einzelnen Aktien eines ETFs der Preis des ETF. Nur ist es mittlerweile so, dass immer mehr die ETFs die Preise der einzelnen Aktien bestimmen. Wenn es beispielsweise "schlechte" Nachrichten gibt, ziehen die Investoren in Erwartung auf Kurssenkungen aus den ETFs ihr Kapital zurück und die Aktien darin verhalten sich immer mehr als ob sie Derivate des ETFs wären. Das heisst die ETFs steuern immer mehr die einzelnen Aktien. Bedeutet auch, dass somit eine gute Wirtschaftslage die ETFs pusht und dies somit die einzelnen Aktien pusht, ohne die einzelnen Aktien dabei zu analysieren.Nicht wirklich. Der MSCI-World-Index hat in den letzten 5 Jahren um rund 4,5% p.a. zugelegt. Das weltweite BIP ist im gleichen Zeitraum rund 3,4% p.a. gestiegen. Das ist jetzt nicht so weit entfernt. Zumal der MSCI-World ja noch lange nicht alle Länder und erst recht nicht alle Unternehmen erfasst.
Hier musst Du allerdings auch bedenken, dass die Schulden auch durch die Inflation schmilzen - jedenfalls solange man sich am Kapitalmarkt Geld unterhalb der Inflationsrate besorgen kann.In der Realität ist es aber leider so, dass unsere Schulden schneller anwachsen als die Wirtschaft wächst.
Wenn ich das aber richtig im Kopf habe, dann ist Japan primär bei den Japanern selber verschuldet. In diesem Falle wäre das vereinfacht gesagt ja Linke-Tasche-Rechte-Tasche.2011 hatte Japan eine Verschuldung (Haushalte, Staat und Firmen) von mehr als 500% des BIP.
Ja. Allerdings sollten die Schwankungen geringer sein als bei Einzelaktien. Zudem sollte man als passiver Investor da die Kursschwankungen eh über die Zeit ausbügeln können.Wenn es beispielsweise "schlechte" Nachrichten gibt, ziehen die Investoren in Erwartung auf Kurssenkungen aus den ETFs ihr Kapital zurück und die Aktien darin verhalten sich immer mehr als ob sie Derivate des ETFs wären. Das heisst die ETFs steuern immer mehr die einzelnen Aktien.
Diesen Trend sehe ich auch - ob mir das passt, ist eine andere Sache.Meine rein persönliche Meinung ist, dass wir immer mehr in Richtung Superkonzernen gehen und Alphabet, Apple, Samsung, Amazon, Tencent und co noch sehr viel weiter wachsen werden.
Ich habe eher das Gefühl, dass wir allmählich in deflationäre Tendenzen einmünden.Hier musst Du allerdings auch bedenken, dass die Schulden auch durch die Inflation schmilzen - jedenfalls solange man sich am Kapitalmarkt Geld unterhalb der Inflationsrate besorgen kann.
ETFs taugen eigentlich immer recht gut dafür, das angebliche 'Unvermögen' eines aktiven Fondsmandats herauszustreichen, das die Benchmark nicht mindestens abbilden wenn nicht gar outperformen kann, um dann auf die passive Strategie als Ideallösung im Sinne einer 'eierlegenden Wollmilchsau' zu zeigen.Ja. Allerdings sollten die Schwankungen geringer sein als bei Einzelaktien. Zudem sollte man als passiver Investor da die Kursschwankungen eh über die Zeit ausbügeln können.
Interessanter Aspekt. Indexzusammensetzung (und damit die Benchmarkzusammensetzung) als vermeintlich letztes Regulativ. Stoff zum Nachdenken.mittlerweile so, dass immer mehr die ETFs die Preise der einzelnen Aktien bestimmen. Wenn es beispielsweise "schlechte" Nachrichten gibt, ziehen die Investoren in Erwartung auf Kurssenkungen aus den ETFs ihr Kapital zurück und die Aktien darin verhalten sich immer mehr als ob sie Derivate des ETFs wären. Das heisst die ETFs steuern immer mehr die einzelnen Aktien. Bedeutet auch, dass somit eine gute Wirtschaftslage die ETFs pusht und dies somit die einzelnen Aktien pusht, ohne die einzelnen Aktien dabei zu analysieren.
Driven by Liquidity for free - ja, das findet derzeit statt (was heißt 'derzeit', seit etlichen Jahren ist das so). Das treibt die Kurse (und nicht zu vergessen ebenso die Sachwerte wie Immobilien) seit der Geldschwemme im Kontext der Finanzkrise. Und nun mit der Corona-Geldschwemme nochmals on top etwas drauf. Wie eine Droge den Abhängigen treibt. Das kann noch weiter gehen und weiter und weiter. Die Situation führt(e) dazu, dass das Risiko nicht mehr adäquat bepreist wird. Du bekommst für eingegangene Risiken keinerlei Risikoprämien. Schau Dir nur mal die Staatsanleiherenditen der Euro-Peripherie an. Und eine solche Situation würde ich als strukturell gefährlich einstufen. Wenn die Liquidität irgendwann dem Markt wieder entzogen wird, dann erleben wir unter Umständen das Platzen der größten Blase aller Zeiten. Die Mutter aller Blasen. Irgendwer bezahlt den Preis - ob auf Raten oder im Rahmen eines großen Knalls. Welche Preisdimensionen es für die kommenden 'Ratenzahlungen' geben könnte, kannst Du schon erahnen, wenn Du Dir das vernichtete Vermögen von Spareinlagen unter dem Damoklesschwert der Negativverzinsung auf der Zunge zergehen lässt.Ich frage mich auch, ob wirklich die Kurse so dermaßen in den Keller gehen, wenn momentan ganz viel Geld nach einer Anlage sucht.
Ist doch bei Apple durchaus auch so. Das Unternehmen kauft über Kredite (Anleihen) seine eigenen Aktien zurück. Apple schafft sich so seine eigenen Aktien-Nachfrage. Kurspflege. Quasi ein nettes Geschenk an (ggf. zukünftige) Value-Investoren. Damit die sich nicht fragen, warum Apple mit seinen Barreserven nichts Besseres vor hat. Dazu habe ich in einer Magazin-Diskussion neulich etwas ausführlicher geschrieben: #2 (< hier).Diesen Trend sehe ich auch - ob mir das passt, ist eine andere Sache.
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