Das wertstabilste ist immer noch eine Immobilie, wenn diese denn wieder zu normalen Preisen erschwinglich sind. Die Zeiten werden auch in nicht allzu ferner Zukunft zu haben sein. Wer die Mondpreise der letzten Jahre, aktuell immer noch, gezahlt hat oder zahlt wird mittelfristig die Flügel strecken.
Es gibt keine "wertstabilste" Investitionsmöglichkeit. Du kannst verschiedene Asset-Klassen über verschiedene Zeiträume, Märkte etc. pp. miteinander vergleichen und zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Es gibt Regionen in der Welt, in denen dir Immobilien, in eigentlich (ehemals) hoch-preisigen Immobilienregionen hinterher geworfen werden.
Die bekannten Beispiele sind wohl die Immobilienkrise (insb. am US-Markt) vor wenigern Jahren oder auch heute in diversen Städten im arabischen Raum, wo du ganze Inselzüge mit Häusern spottbillig bekommst.
Und auch in DE gab es schon immer Märkte und Regionen, in denen die Immobilien-Preis-Entwicklung in/über bestimmte(n) Zeiträumen nicht mehr als stark negativ rentiert haben. Das können kurzfristige Effekte sein (Ahrtal), aber auch langanhaltende, weil bestimmte Wirtschaften wegbrechen. Das kann aber auch mit der demographsichen Entwicklung zu tun haben - ich würde z.B. nicht blind im Osten Immobilien kaufen, ebenso wenig in bestimmten Regionen vom Harz.
Aktuelle Zinsentwicklungen lassen es zudem auch in DE nicht unwahrscheinlich erscheinen, dass es mit auslaufenden Zinsbindungen der Hausbauifinanzierungen vor 10, 15 Jahren demnächst in der Folgefinanzierung zu Problemen kommen wird.
Es ist eine Mär, dass Immobilien am "wertstabilsten" seien. Gleiches hört man übrigens auch immer wieder vom Gold, anderen Edelmetallen etc. pp. Wertstabilität würde schon mindestens(!) einen Inflations-, Kosten- und Steuerausgleich notwendig machen.
Aktien machen aus meiner Sicht nur Sinn wenn sie einem bestimmten Ziel dienen, ein Ziel von dem man dann zu Lebzeiten noch was hat. Es bringt nichts, wenn man aus 100.000 Euro Einsatz 500.000 Euro macht, diese mit ins Grab nimmt oder mit 70 sagt jetzt kaufe ich mal ne neue Couch, eine neue Küche und der Rest kommt auf das Sparbuch.
Nein, es ist eine Frage, mit welcher Zielsetzung man überhaupt investiert. Aktien sind eine Anlageklasse wie viele andere auch. Ob sie die sinnvollste ist, hängt davon ab, ob man tatsächlich investieren oder einfach nur "zocken" will. Ob man ein passives Einkommen aufbauen will oder langfristig einfach "nur" Wertaufbau anstrebt (oder wenigstens vermeidung von Wertverlusten).
Wenn es für dich kein Ziel ist, aus 100k irgendwann 500k zu machen, ist das nachvollziehbar und ok. Andere sehen es evtl. anders. Und wieder andere haben ein ganz anderes Ziel.
Eine Beurteilung darüber kann also höchstens vollkommen subjektiv sein - dann ist sie aber irgendwie auch irrelevant. Sie hat den gleichen "Nutzwert", wie der Umstand, wenn ich sage, dass XYZ die beste Musikrichtung ist.
Der Aktienmarkt weiß das Zocker zocken wollen, der Markt weiß ganz genau, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das gewonnene oder der große Teil davon wieder eingesetzt wird, weil die Zocker einfach nicht anders können. Der Markt hat die Aktienkäufer, die einen guten Riecher haben fest im Griff. Die Verlierer verlieren ihr Geld, sind raus, die Gewinner sind angefixt und können entweder nicht verkaufen oder setzen das Geld wieder zum Großteil ein.
Der Großteil des Aktienmarktes besteht nicht aus "Zockern", sondern aus institutionellen Anlegern. Der Anteil an Privatanlegern und deren Bedeutung am Kapitalmarkt ist mehr als gering. Vielleicht nicht ganz so viel Gordon Gekko im Kopf haben.
Man kann seine Aktien auch als Sparbuch nutzen und einfach durchlaufen lassen, nur bis zu welchem Punkt? Wann kippt der Punkt, dass man mit dem Gewinn auch noch was ganz cooles machen kann? Wie alt wird man? Wie gesund und fit bleibt man? Brauche ich mit 70 Jahren 200.000 Euro auf dem Konto? Mit 70 möchte ich auf ein erfülltes Leben voller cooler Dinge, kleine und große Abenteuer zurück blicken, mit 70 einen Porsche kaufen? Die Urlaube und Orte die ich gerne erleben und sehen möchte sollten zum größten Teil abgefrühstückt sein.
Lass das doch Sorge eines jeden einzelnen sein. Manchen Leuten ist das Thema vollkommen egal. Andere wollen einen Grundstock aufbauen, um vielleicht irgendwann mal das Altenheim damit bezahlen zu können. Andere wollen ihren Kindern etwas vermachen. Manchen wollen es auch gar nicht "vermehren", sondern heute auf den Kopf hauen.
Und zudem: Sein Geld in was-auch-immer zu stecken, bedeutet ja nicht, dass man sich nicht evtl. schon mit 30, 40 oder 50 Jahren dennoch seinen Porsche, Eigenheim oder tolle Erlebnisse leisten kann. Oder vielleicht sogar: Eben nur, WEIL man investiert hat.