Hallo,
ich bin auch so eine Zockerin von World of Warcraft. Es gibt viele Mitspieler in meinem Umfeld die spielen nahezu den ganzen Tag. Da wird fast fanatisch immer und immer wieder die selbe Mini-Intanz betreten um div. Essenzen zu bekommen, damit man die wieder gewinnbringend im Auktionshaus verkaufen kann.
Ich selbst schaffe es schon mal am Samstag bis zu 6 Stunden (fegen einer größeren Intanz halt). Allerdings liegt meine durchschnittliche Onlinezeit unter der Woche bei ca. 1-1,5 Stunden. Warum? Ich gucke meinst kurz rein, hole Ingame-Post ab und das war es dann. Ab und zu helfe ich Gildenmitglieder bei der Erfüllung von Quests. Dennoch bin ich recht weit bis jetzt gekommen (relativ gut mit Gold ausgerüstet und auch in Sachen hochwertige Ausrüstung) Ich nehme es halt gemütlich und nicht so verbissen Ernst mit dem Spiel. Was bitte schön habe ich davon, schon nach 2 Monaten einen weiteren endgamefähigen Charakter zu haben? Bin ich so sehr uneins mit meinem Leben, dass ich mich virtuell darüber definieren muß, dass ich was schaffen kann?
Es ist wohl eher eine Lebenseinstellung immer mehr Zeit online zu verbringen, denn es ist sehr bequem dort Leute (die man nicht sieht - Eye-to-Eye) zu ignorieren, kennenzulernen ohne sich mit der Persönlichkeit auseinander zu setzten. Zum Teil kann man auch ganz anders sein. Nicht eimal reden muß man. Irgendeine Antwort in den Chat getippt reicht für gewöhnlich aus.
Ein Freund (den ich online dort kennenlernte und später auch im realen Leben) meinte, dass viele das Spiel benutzen um Ingame sich profilieren zu können, wenn es ihnen im echten Leben nicht vergönnt ist. Jemand, der sonst nur Paletten von A nach B in einem Großlager verschiebt, ist in großen Schlatzügen (Raids) plötzlich der Schlachtzugführer, der Anweisungen gibt, auf den alle hören. Dort widerfährt ihm das, was er sich vielleicht ingeheim im echten Leben auch wünscht. Und an diesem Punkt beginnt für mich die Gefahr, dass man anfängt Virtualität mit Realtät zu verwechseln.
Ingame bin ich ein toller Anführer, also bleibe ich noch lägner online um dieses Gefühl (Anerkennung, Lob und Aufmerksamkeit) noch länger auskosten zu können. usw.
Natürlich erfordert so ein Spiel auch ein gewisses Maß an Zuverlässigkeit (seine Rolle gewissenhaft ausfüllen, damit es im Ganzen funktioniert), Teamplay und soziale Kompetenz. Ohne dem geht es nicht. Ohne dem steht man auch virtuell sehr schnell auf verlorenen Posten und wundert sich, warum niemand mit einem spielen will.
Aber: das Spiel bietet auch eine Möglichkeit aus sich heraus zugehen. Verschlossene Charakter können sich ohne Gefahr anderen öffnen und sich selbst austesten. Was kommt bei anderen an und was nicht. und das schöne ist, man kann zu einem selbst gewählten Zeitpunkt offline gehen. Neimand wird eineam was hinter herrufen können oder anrufen (wie im realen Leben). Auch das, so finde ich ist ein nicht unwichtiger Punkt für so ein Spiel.
Wie dem auch ist und/oder wie man es betrachtet, es ist und bleibt ein Spiel, was eine gewisse Faszination ausübt und einen gewissen Suchtcharakter hat. Dennoch ist jeder einzelne für sich und sein Verhalten selbt verantwortlich. Egal ob virtuell oder real.
Also schimpft nicht zu sehr auf die Dauerzocker.
Oftmals hat es einen Grund, warum man sich so sehr ins Spiel vertieft.
In diesem Sinne
Bienschen