Alternative App-Stores funktionieren maximal 30 Tage wenn man die EU verlässt

[Michael Reimann]

Michael Reimann
In einem Support-Dokument vom Donnerstag stellt Apple ein paar Dinge zu alternativen App-Stores klar. Unter anderem auch was passiert, wenn Nutzer:innen die EU verlassen.

Apple verweist im dem Dokument auch darauf, dass der Konzern keinen Support für nicht funktionierende oder Malware-Apps leisten wird, die aus alternativen Stores geladen wurden. Nutzer:innen, die einen alternativen App-Store auf ihrem iPhone ab iOS 17.4 installieren wollen müssen eine Apple ID mit Standortangabe in der EU haben und sich außerdem auch physisch in der EU aufhalten. Laut Apple wird die Standortermittlung auf dem Gerät durchgeführt und nur ein passender Datensatz der die Berechtigung anzeigt an Apple gesendet. Keine weiteren Infos.

Nach 30 Tagen keine Updates mehr​

Verlässt man die EU sind laut Apple die alternativen App-Stores maximal 30 Tage in der Lage, Apps die daraus geladen wurden mit Updates zu versorgen. Die Apps selber werden aber weiter funktionieren. Nach 30 Tagen außerhalb der EU lassen sich keine neuen Apps mehr aus den alternativen Stores laden und auch keine neuen Drittanbieter-Stores mehr installieren.

Apple weist auch darauf hin, dass Apps nicht mehr funktionieren könnten, sollte der Drittstore seine Arbeit einstellen. Entwickler:innen ist es zwar möglich, ihre Apps dann über einen anderen Store - oder wenn sie Apples Regeln entsprechen auch über den Apple-App-Store - anzubieten. Dennoch kann es sein, dass gekaufte Inhalte der App oder Funktionen neu erworben werden müssen. Ein Löschen der bisherigen App ist dazu obligatorisch.

Sicherheitsmängel?​

Apple geht in einem ganzen Abschnitt darauf ein, dass Apps aus Drittanbieter-Stores zwar auf Basisfunktionalität geprüft sind (Notarisation), dass eine weitere Prüfung aber durch den Store-Anbieter erfolgen müsste. Dieser kann seine eigenen Regeln und Vorschriften haben. Apple sieht an dieser Stelle ein Sicherheitsproblem. Der Konzern erklärt in dem Dokument noch einmal ausführlich, welche Vorteile das Apple-Ökosystem bietet.

Apple hatte mit iOS 17.4 Nutzer:innen in der EU unter anderem die Möglichkeit eingeräumt, Apps aus alternativen App-Stores zu laden, weil der Konzern damit den Vorschriften des Digital Markets Acts entsprechen muss.

Quelle: Apple

Den Artikel im Magazin lesen.

 

[dtp]

Tja, die EU ist nun mal nicht die Welt.

Stellt sich nur die Frage, ob evtl. auch in anderen Ländern und Regionen die EU-Vorgabe irgendwann mal umgesetzt wird. Spätestens, wenn es auch mal in den USA und/oder China so weit ist, wird Apple das mit Sicherheit flächendeckend umsetzen. Denn ich könnte mir schon vorstellen, dass das einen gewissen Vorbildcharakter hat.

 

[Chrisss]

Ich hoffe nur, dass die Anbieter der gängigen Apps jetzt nicht auf die Idee kommen alle ihren eigenen "App-Store" zu etablieren. Das wäre für mich ein klarer Rückschritt, wenn ich mir dann noch jedes mal überlegen müsste woher ich eine App nun beziehen kann und dann jedesmal einen neuen Account anlegen müsste. Mal abwarten, die Zeit wird es zeigen.

 

[saw]

Wenn sich Apple den Entwicklern gegenüber fair verhält,
werden wohl die meisten, zumindest parallel, im appstore bleiben.
Da hat man halt Zugriff auf 100% der Kunden, da wird nie ein externer store ran kommen.

 

[Thaddäus]

Ich hoffe nur, dass die Anbieter der gängigen Apps jetzt nicht auf die Idee kommen alle ihren eigenen "App-Store" zu etablieren. Das wäre für mich ein klarer Rückschritt, wenn ich mir dann noch jedes mal überlegen müsste woher ich eine App nun beziehen kann und dann jedesmal einen neuen Account anlegen müsste. Mal abwarten, die Zeit wird es zeigen.

DIe Hürden für einen eigenen Appstore sind zumindest für kleinere Entwickler kaum zu erfüllen. Insofern glaube ich nicht, dass die Öffnung insgesamt einen grossen Einfluss haben wird. Es sei denn, die EU verschärft die Auflagen für Apple nochmal deutlich.

 

[AndaleR]

Wie ist es bei Android? Gibt es da keine vergleichbaren Zahlen oder so?

 

[voyager]

zumindest parallel

Parallel ist so n knackpunkt. Der Entwickler kann ja nicht seine Iphone App im eigenen Store anbieten, und die zugehörige Watch App im Apple eigenen Store. Da muss beides im Apples Store bleiben, oder die Watch App fliegt raus(,…). Zumindest nach dem nach, was ich bis jetzt gelesen/gehört habe.

Falls du da andere Infos hast, bin ich gerne offen dafür

 

[saw]

Warum soll er nicht alle seine apps, auch im appstore anbieten wollen?
Er kann da 100% aller Kunden erreichen,
bei alternativen stores nur einen kleinen Bruchteil.

Es kann halt nur sein, dass es apps in den alternativen stores geben wird, die es im appstore nicht gibt weil sie Apples Richtlinien nicht entsprechen und somit eh nie rein gekommen wären.
Auch haben, leider halt nur die eher größeren Anbieter,
nun ein wenig mehr Chancengleichheit.

 

[Chrisss]

Warum soll er nicht alle seine apps, auch im appstore anbieten wollen?
Er kann da 100% aller Kunden erreichen,
bei alternativen stores nur einen kleinen Bruchteil.

z.B. ganz einfach deswegen, weil man keine Provision an Apple abdrücken möchte. Klar, das wird nicht die große Masse an kleinen App-Entwicklern tun. Aber ich habe dann doch schon Sorge, dass sich zumindest die "Etablierten" dadurch versprechen den Umsatz nochmal zu steigern. Jetzt kommt vielleicht EPIC mit nem eigenen Store und falls das ein erfolgreiches Modell wird, kann ich mir durchaus vorstellen, dass Andere nachziehen.

 

[saw]

Stellt sich die Frage, wie viel iOS Nutzer werden sich die alternativen stores installieren,
sagen wir mal, Netflix etabliert seinen eigenen store, wie viele Nutzer würden den installieren wollen/können?
Da hat Apple nun wirklich maximale Anstrengungen unternommen,
es so unattraktiv wie nur möglich zu gestalten

 

[Michael Reimann]

Stellt sich die Frage, wie viel iOS Nutzer werden sich die alternativen stores installieren,
sagen wir mal, Netflix etabliert seinen eigenen store, wie viele Nutzer würden den installieren wollen/können?
Da hat Apple nun wirklich maximale Anstrengungen unternommen,
es so unattraktiv wie nur möglich zu gestalten

Diese Frage können wir allerdings erst sinnvoll beantworten, wenn es eine Auswahl an alternativen App Store gibt.

 

[saw]

Da ein store wohl eine Garantie über 1 Million hinterlegt haben muss,
werden es wohl nicht so viele stores werden.

 

[Sequoia]

Das ist nicht mehr der Fall.

 

[Odin.666]

Es gibt wohl erste alternative App Store aber leider nur für Unternehmen gedacht

iOS 17.4: Erster Drittanbieter-App Store von Mobivention steht in den Startlöchern

Um einen alternativen App Store zu installieren, sind einige Schritte notwendig. Apple liefert einige Warnungen und Hinweise vorab.

www.appgefahren.de

 

[Mure77]

Wie das kleine Threema den mächtigen Techkonzern Apple zerpflückt

Dieser Konter sitzt! Der Schweizer Messenger-Dienst Threema erklärt in einem Blog-Beitrag, woran der App-Store von Apple wirklich krankt.

www.watson.ch

Interessanter Artikel zu dem Thema und es zeigt auf wie Apple alle an der Nase herumführt.

 

[Michael Reimann]

Wie das kleine Threema den mächtigen Techkonzern Apple zerpflückt

Dieser Konter sitzt! Der Schweizer Messenger-Dienst Threema erklärt in einem Blog-Beitrag, woran der App-Store von Apple wirklich krankt.

www.watson.ch

Interessanter Artikel zu dem Thema und es zeigt auf wie Apple alle an der Nase herumführt.

Ich sage es schon immer, dass Apple hier mit zweierlei Maß misst. Was bei macOS Gang und gebe, es soll auf einmal bei iOS komplett unsicher sein.

Apple verängstigt die Kunden mit irgendwelchen nicht belegten Sicherheitsproblemen, nur um den eigenen Profit zu sichern. Meine Meinung.

 

[MichaNbg]

«Heute ist Apple nicht mehr die unerschrockene Heldin von damals. Das Unternehmen ist selbst zur eisernen Technologie-Diktatorin geworden, und statt für Freiheit und Offenheit setzt es sich nun – wie das Regime in ‹1984› unter Berufung auf Sicherheit – für Einschränkung und totale Kontrolle ein.»

Word.

 

[Benutzer 255486]

nur läuft es bei dehnen gerade bestens und so werden sie kaum was ändern wollen. Außerdem hat die EU im außereuropäischen Bereich keinerlei Handhabe. Schlimmstenfalls erleben wir Parallelitäten zu Huawei in Amerika und Apple zieht sich aus dem Europäischen Markt zurück.
Ob Umsatzverlust oder Strafzahlungen schwerer wiegen, wird man sich in Cupertino genauestens ansehen.

 

[saw]

Schlimmstenfalls erleben wir Parallelitäten zu Huawei in Amerika

Du meinst, die EU verbietet Geräte von Apple in der EU?

und Apple zieht sich aus dem Europäischen Markt zurück.

Die haben auf dem chinesischen Markt ganz andere Kröten schlucken müssen und akzeptiert und trotzdem sind der Marktanteile stark gefallen.

Wollen die den indischen Markt auch verlassen wenn die gesetzlich Änderungen verlangen?
Beim USB-C Anschluss folgen die schon den EU Vorgaben.

 

[Benutzer 255486]

der Umsatzrückgang bei Smartphones ist aber systemisch und nicht Apple bezogen! Apple ist der einzige nicht aus China kommende Anbieter, aber die inländischen Erzeuger haben auch Federn gelassen. Das muss man im Kontext bewerten.

Huawei-Erfolg in China bremst auch iPhone-Absatz

Apple ist der einzige westliche Hersteller, der im chinesischen Smartphone-Markt stark ist. Doch Huaweis Mate 60 läuft Apples iPhone den Rang ab.

www.mz.de