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[5] [5s] Problem mit GPS Genauigkeit

SitiSati

Angelner Borsdorfer
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Hallo,

habe in den ersten 30 Übersichtsseiten in den Titeln (bis 16.08.2013, 22:45 Uhr) nach GPS gesucht, ebenso die Suche benutzt, ohne Erfolg.

Mein 1. Apple, mein 1. iPhone 5s (2 Tage alt) und doch ein Problem :(.

Der Standort auf der Karte wird recht ungenau angezeigt, mal ist die Abweichung ca. 15m, mal 4m. Woran kann das liegen? Um den Standort ist auch ein großer blauer Kreis angezeigt. Sowohl bei der App Karten, als auch in Google-Maps über Safari.

Ein Kollege war vor ein paar Tagen mit seinem 5s da und der Standort wurde sogar innerhalb des Hauses genau angezeigt. Kann das auch vom Netzbetreiber abhängen? Er hat Telekom (D1), ich habe Simyo (E+).

Gibt es eine App, die GPS "verbessern" kann, oder mir Infos über Satelitten gibt?

Danke für Infos, bin enttäuscht von meinem i5s :(
 

siaccarino

Johannes Böttner
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GPS Genauigkeit ist nunmal für nicht-militärische Anwendungen begrenzt. 15m Abweichung ist durchaus im Rahmen.
Dass ein anderes Gerät genauer angezeigt hat, ist mehr oder weniger ein Zufall.
 

frostdiver

Adams Parmäne
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Soweit mir bekannt ist, gibt es für Entwickler keine Möglichkeit einer genaueren Analyse von GPS-Daten. Es wird also keine App geben, die dir z.B. die Anzahl der Satelliten anzeigt.
War bei Deinen Versuchen vielleicht dein WLAN ausgeschaltet?
 

Teaser

Auralia
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Das iPhone nutzt zur Positionsermittlung nicht nur GPS, sondern auch WLAN Netze in Reichweite und Daten der Mobilfunkstationen in der Nähe.

GPS hat unter guten Bedingungen eine Genauigkeit von <1m. Dazu benötigt man aber einen entsprechend guten Empfänger, was auf das iPhone nicht zutrifft. Das iPhone ist auf Energiesparen und eine schmale Bauweise optimiert. Das iPhone hat ja neben GPS noch dutzende andere Elemente, die mit dem Akku betrieben werden wollen. Demnach kann das GPS Modul nicht maximal gute Werte bringen. Eine Genauigkeit von <10-15m ist schon gut.

Dazu kommt dann die Triangulation über WLAN und Mobil. Und das kann schon sein, dass in einigen Regionen D1 da besser abschneidet als eplus.
 

SitiSati

Angelner Borsdorfer
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Danke für eure Infos. Das Wlan war eingeschaltet.

Habe heute noch mal getestet. Mein Eindruck (!):
die Genauigkeit wird verbessert, wenn
- unter Wlan -> "auf Netze hinweisen" -> eingeschaltet ist
- Bluetooth eingeschaltet ist
(muß ich noch mal genau prüfen)

auch ist aufgefallen, daß
- der "Standort" auf den Apple-Karten unterschiedlich ist zu Google-Maps (in Safari aufgerufen)
- der "Standort" im Phone springt, obwohl man sich kaum bewegt, bis zu ca. 10m (?)

Ist das iPhone 5s ungenauer als andere Smartphones???
Kann hier ein Hardwaredefekt am iPhone 5s vorliegen???

Danke für Infos und Hilfe.
 

Wuchtbrumme

Golden Noble
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nein. Das ist normal. Wie schon bereits geschrieben nutzt ein iOS-Gerät mit Cellular WLAN und bekannte Netzknoten ("Funkmasten") für eine Ortung. Teilweise kann man dadurch schnellere Ergebnisse liefern und im cleveren Zusammenspiel kann es genauer sein, es wird aber genauso gut auch zum Energiesparen verwendet (wenn man kein/noch kein GPS braucht) und ist dann ungenauer.

Wie dem auch sei, Du bekommst mittels dem 08/15-GPS in Smartphones nicht verlässlich bessere Werte als 3-15m hin. Für bessere Ergebnisse sollte man anderes Equipment benutzen und falls man davon abhängig ist, sollte man zu Amerikas Streitkräften gehören, denn im Krisenfall wird das intelligenterweise wohl als erstes beschnitten. Stichwort dazu Differential GPS.

Es sollte übrigens klar sein, dass GPS über Satelliten funktioniert und ein Mindestmaß an Satelliten benötigt. Hast Du keine klare Sicht auf mindestens drei Satelliten, dann kannst Du Genauigkeit sowieso knicken (für Höhenmessung brauchte es glaube ich noch einen 4., wenn ich mich recht entsinne, ist schon so lange her). Das erklärt auch, warum GPS für Navigation in Gebäuden vollkommen sowas von ungeeignet ist...
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Kleiner Hinweis am Rande: Das 5S empfängt nicht nur GPS, sondern auch das russische GLONASS. Damit ist schon mal die Chance größer, dass man genügend Satelliten empfängt. Mit einem guten 99-Kanal GPS/GLONASS-Empfänger kann das iPhone aber immer noch nicht mithalten.
 

peter hb

Châtaigne du Léman
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Ist das iPhone 5s ungenauer als andere Smartphones???
.

In meinem Fall kann ich die Frage mit "Ja" beantworten. Eine Laufstrecke , die ich seit ca. 5 Jahren regälmässig benutze ist seit dem ich auf iPhone 5s umgestiegen bin, um mehrere hundert Meter länger geworden. Vorher (iPhone 3GS, 4, 4S, 5) war die Strecke, mit verschiedenen Apps gemessen, zwischen 7,55 und 7,65km lang jetzt ist die zwischen 8,2 und 8,5km lang. Wenn man sich die grafische Darstellung auf der Karte anguckt kann man sehen, dass die gemessenen Positionien immer mehrere Meter von der tatsächlichen Laufstrecke liegen. Bei den Vorgängern waren alle Positionen fast metergenau auf der Strecke plaziert. Das erklärt auch die Tatsache warum der gemessene Distanz immer größer und nie kleiner ist als der tatsächliche Wert.
Bei einem Messfehler von über 10% ist natürlich das Gerät für solche Zwecke (Runkeeper, Runtastic etc.) nicht zu gebrauchen. Schade!
Mein Garmin Forerunner ist wieder im Einsatz.

Gruß

Peter
 

SitiSati

Angelner Borsdorfer
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Nochmals vielen Dank für die hilfreichen Infos.

Ich war heute mit dem 5s unterwegs und konnte feststellen, daß die Genauigkeit doch besser war. So war die Position z.B. an Sraßeneinmündungen schon recht gut, wenn es beim Laufen auch manchmal etwas dauerte bis die Positionen übereinstimmten. Dennoch gibt es auch Abweichungen zwischen der Straßen- und Statelitendarstellung.

Nochmals Dank für eure Hilfe.
 

siaccarino

Johannes Böttner
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Um die Gemüter abzukühlen, GPS wird absichtlich schlechter gemacht. Eine Genauigkeit von 1m hat nichts mit GPS zu tun sondern ist ein Zufallswert, der durch verschiedene Einflüsse bestimmt wird - zum einen sind die WLAN und Handy Netze, die miteinbezogen werden, zum anderen machen alle Kartenapps ein MapMatching - dh. Positionen werden auf Wege und Straßen gezogen. Besonders gut funktioniert das MapMatching in der Nähe von Kreuzungen und Kurven.

Profi Geräte und Festeinbauten verwenden zusätzliche Sensoren wie Gyros und Beschleunigungssensoren.

Die Zusatzsensoren am Handy sind leider weniger geeignet, weil sich das Phone im Verhältnis zur Geh- und Fahrtrichtung nicht immer in der gleichen Position befindet und weil eine gute Sensorkalibrierung sehr aufwändig und damit zu teuer für ein Handy ist. Wozu auch, nach jeder Lageveränderung müsste erneut kalibriert werden.

Man erreicht mit all diesen Mitteln, falls man tatsächlich auf der Straße ist, eine gute Annäherung. Je weiter man von der Straße entfernt ist, oder je schlechter die Karte digitalisiert ist, oder je mehr die bauliche Umgebung (Hochhäuser) Empfangsbeeinträchtigungen verursacht, umso größer wird die Abweichung.

Da hilft auch kein Garmin und kein Fluchen auf die bösen Apple Jungs. Dass andere Geräte andere Ergebnisse liefern, liegt an den unterschiedlichen Sekundärquellen, da wird das eine Gerät hier besser funktionieren, das andere dort.

Für eine PKW Navi reicht die Genauigkeit eines iPhones locker, Wander Navi schafft selten mehr als eine Auflösung von 10 bis 20m, für Geocaching braucht man neben GPS sowieso noch andere Mittel wie Landmarks und Kompass.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wuchtbrumme

Golden Noble
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GPS wird seit 2000 nicht mehr schlechter gemacht (Stichwort selective availability), dennoch ist es so alleine als Navigationsquelle für ein Smartphone fast gänzlich ungeeignet. Beim initialen Start oder nach längerer Offline-Zeit bzw. größerer Verschiebung auf dem Globus zwischen zwei Zeitpunkten, wo das Gerät Daten empfangen hat, muss sehr lange gewartet werden (zwischen 30s und 45s). Solange mag natürlich niemand warten; Usability-Studien sagen eher, was nach 2s nicht da ist, wird vom User durchschnittlich in die Ecke geschmissen ;) Die Auflösung von normalem GPS ist dennoch nur ca. 15m. Dann gibt es D-GPS mit einer Auflösung von ca. 10cm im besten Fall - genauso unpraktisch. Assisted GPS überträgt Zusatzinformationen, um die initiale Ortung zu erleichtern und die Zeitdauer zu reduzieren (WLAN, Funknetz). Zusatztricks wie Map-Matching sind sinnvoll, aber da GPS ohnehin eine Fehlerstreuung hat, kann das auch Ausreißer verursachen.

Beispielsweise sehe ich immer wieder, wie im dicht bebauten Stadtgebiet die aufgezeichneten Geokoordinaten zwischen Straßenseiten hin- und herspringen - und das, obwohl man die Straßenseite nicht gewechselt hat. Kann natürlich auch alleine an Reflexionen liegen, allerdings würde ich dann erwarten, dass auch Punkte gänzlich daneben dabei wären.

Kurzum, das ist schon recht clever, kann aber keine Wunder bewirken.