- Registriert
- 13.09.04
- Beiträge
- 8.971
Vor 10 Jahren, am 24. März 2001, veröffentliche Apple nach einer Betaphase die erste Mac OS X 10-Version. Angekündigt als das System für die nächste Dekade, hat es sich in diesen zehn Jahren stark verändert. Nicht nur das Benutzerinterface, auch die Funktionen wurden immer wieder dem Zeitgeist angepasst und erweitert. Daher bieten wir heute einen kleinen Abstecher in die Geschichte von Mac OS X.
Mac OS X 10.0 'Cheetah' erschien am 24. März 2001. Es führte den neuen Desktop von Mac OS ein, der die Oberfläche von Mac OS 9 ablösen sollte. War Mac OS 9 noch recht grau und dezent gehalten, drehte sich Apple mit der Aqua-Oberfläche um 180 Grad und führte ein farbenfrohes System ein, welches Apple das spöttische 'Klicki-Bunti' Image verpasste. Auch in puncto Leistung war Mac OS X 10.0 noch nicht berauschend. Abstürze und Langsamkeit dominierten das System. Applikationen für das neue System waren noch nicht in großer Stückzahl verfügbar.
Das neue Dock, das unten in der Mitte des Bildschirms schon in dieser ersten Mac OS X Version thronte, stammt von NeXTSTEP, dem Betriebssystem der Firma NeXT. Das Unternehmen wurde von Jobs aufgebaut, nachdem dieser Apple verließ. Als Jobs das Apple-Ruder wieder ergriff, brachte er entsprechend neue Ideen mit. Auch der Kernel, der die Grundfunktionen des Systems bereitstellte, kam von NeXT bzw. von BSD.
[PRBREAK][/PRBREAK]
Schon im September 2001 veröffentlichte Apple dann die nächste Version von Mac OS X. 10.1. 'Puma' erschien als kostenloses Update für Benutzer von Mac OS X 10.0, Mac OS 9 Nutzer konnten das neue System für 129 US-Dollar erwerben. Mit 10.1 wurden viele Probleme des Vorgängers behoben, die Stabilität und Leistung wurden verbessert und einige neue Funktionen kamen hinzu. Mit Mac OS X 10.1.2 wurden ausgelieferte Macs nicht mehr standardmäßig in Mac OS 9 gebootet, das ebenfalls installiert war, sondern starteten von Haus aus in Mac OS X hinein. Nicht nur die Performance wurde mit Mac OS X 10.2 verbessert, DVD-Abspielfunktionen und ein neues Farbmanagementsystem kam hinzu. Von vielen wurde jedoch der Schritt zwischen Mac OS X 10.0 und 10.1 als nicht signifikant angesehen. Das Benutzerinterface änderte sich nicht und auch viele Fehler waren nach wie vor im System enthalten.
Mit Mac OS X 10.2 verabschiedete Apple im August 2002 sich vom 'Happy Mac' beim Starten des Systems und ersetzte ihn durch den noch heute vorhandenen grauen Apfel. Mindestens 128 MB Arbeitsspeicher mussten Macs mitbringen, auf denen das neue Betriebssystem installiert werden sollte. Im Gegensatz zum letzten Update brachte der 'Jaguar' einige neue Funktionen: So wurde der Finder überarbeitet, Mail bekam einen Spamfilter und ein neues Drucksystem wurde eingeführt. Auch Bonjour, damals noch Rendevous genannt, wurde integriert und ermöglichte Computern und anderen Geräten im Netzwerk ohne Kenntnis der IP-Adresse das gegenseitige Auffinden.
Mit Mac OS X 10.3 kamen im Oktober 2003 erneut neue Funktionen hinzu. Für Entwickler legte Apple die neue Entwicklungsumgebung Xcode bei, um die Entwicklung von Programmen für Mac OS X zu erleichtern. Die Endbenutzer bekamen mit Exposé eine gute Möglichkeit, geöffnete Fenster im Blick zu behalten und zwischen diesen zu wechseln. iChat, Apples Instant Messaging Software, bekam die Funktion auch Ton und Bild zu übertragen. Mit Safari führte Apple einen eigenen Browser sein, der den Internet Explorer für Mac ersetze. Teilten sich Nutzer einen Mac, konnten sie ab Mac OS X 10.3 den Benutzerwechsel über das Fast User Switching schneller erledigen, da mehrere Nutzer gleichzeitig angemeldet sein konnten.
Mac OS X 10.4 brachte im April 2005 über 150 neue Funktionen mit. Unter anderem wurde Spotlight, der neue Suchdienst in der oberen rechten Ecke des Bildschirms, eingeführt. Spotlight suchte in einem vorher angelegten Index und schaffte es so, deutlich schneller zu sein als die alte Suchfunktion Sherlock. Mit dem Dashboard baute Apple ein System, um Kleinstprogramme schnell im Blick zu haben. Da es schon vorher ein ähnliches Programm gab (Konfabulator), entbrennt hier eine hitzige Diskussion um die moralische Verantwortung Apples, freie Entwicklungen nachzubauen und somit nutzlos zu machen.
Automator ermöglichte Nutzern kleine Arbeitsabläufe zu automatisieren und VoiceOver las das Benutzerinterface und Texte vor und ermöglichte so die bessere Bedienung des Macs durch Sehbehinderte. Während Mac OS X 10.4 auf dem Markt war, vollzog Apple den Wechsel zu Intel-Prozessoren. Mac OS X 10.4.4 war das erste auf Intel-Chips lauffähige Mac OS X.
Mac OS X 10.5 Leopard war das letzte Mac OS X System, das auch auf PowerPC-Prozessoren läuft. Leopard führte im Oktober 2007 außerdem über 300 neue Funktionen ein. Viele davon bleiben dem Endbenutzer unsichtbar verborgen, zum Vorschein kommt jedoch die Möglichkeit, mit Spaces mehrere virtuelle Schreibtische anzulegen und so seine Arbeit auf diesen zu ordnen. Quick Look bietet mit einem Druck auf die Leertaste im Finder eine Vorschau auf viele Dateien und die Time Machine, Apples neue Backuplösung, rettet versehentlich gelöschte Dateien. Mac OS X 10.5 war das erste Betriebssystem, das aus dem BSD Code hervorging, das sich offiziell UNIX nennen darf.
Die aktuelle Version Mac OS X 10.6 Snow Leopard kam im August 2009 auf den Markt. Sie wurde ohne neue Funktionen angekündigt und kostete als Update von 10.5 rund 100 US-Dollar weniger als die vorherigen Version. Für 29 US-Dollar bekamen die Nutzer Stabilitätsverbesserungen und vor allem 'unter der Haube'-Verbesserungen, die die Leistung des Systems und von Programmen angingen.
Über 10 Jahre hin ist Mac OS X von einem kleinen unstabilen System zu einem erwachsenen UNIX geworden. Viele Funktionen, die wir heute als selbstverständlich ansehen, kamen mit der Zeit hinzu und auch das Aussehen hat sich immer wieder leicht geändert: Von bunten Streifen über gebürstetes Metall gab es einen langen Weg, der schließlich zu dem sauberen Glanz des Benutzerinterface von Snow Leopard führte.
Herzlichen Glückwunsch Mac OS X, jetzt stellt sich nur noch die Frage: Geht es so weiter oder endet die angekündigte Mac OS X - Dekade im Jahr 2011 mit der Veröffentlichung von Mac OS X 10.7 Lion?
Mac OS X 10.0 'Cheetah' erschien am 24. März 2001. Es führte den neuen Desktop von Mac OS ein, der die Oberfläche von Mac OS 9 ablösen sollte. War Mac OS 9 noch recht grau und dezent gehalten, drehte sich Apple mit der Aqua-Oberfläche um 180 Grad und führte ein farbenfrohes System ein, welches Apple das spöttische 'Klicki-Bunti' Image verpasste. Auch in puncto Leistung war Mac OS X 10.0 noch nicht berauschend. Abstürze und Langsamkeit dominierten das System. Applikationen für das neue System waren noch nicht in großer Stückzahl verfügbar.
Das neue Dock, das unten in der Mitte des Bildschirms schon in dieser ersten Mac OS X Version thronte, stammt von NeXTSTEP, dem Betriebssystem der Firma NeXT. Das Unternehmen wurde von Jobs aufgebaut, nachdem dieser Apple verließ. Als Jobs das Apple-Ruder wieder ergriff, brachte er entsprechend neue Ideen mit. Auch der Kernel, der die Grundfunktionen des Systems bereitstellte, kam von NeXT bzw. von BSD.
[PRBREAK][/PRBREAK]
Mac OS X 10.0
Schon im September 2001 veröffentlichte Apple dann die nächste Version von Mac OS X. 10.1. 'Puma' erschien als kostenloses Update für Benutzer von Mac OS X 10.0, Mac OS 9 Nutzer konnten das neue System für 129 US-Dollar erwerben. Mit 10.1 wurden viele Probleme des Vorgängers behoben, die Stabilität und Leistung wurden verbessert und einige neue Funktionen kamen hinzu. Mit Mac OS X 10.1.2 wurden ausgelieferte Macs nicht mehr standardmäßig in Mac OS 9 gebootet, das ebenfalls installiert war, sondern starteten von Haus aus in Mac OS X hinein. Nicht nur die Performance wurde mit Mac OS X 10.2 verbessert, DVD-Abspielfunktionen und ein neues Farbmanagementsystem kam hinzu. Von vielen wurde jedoch der Schritt zwischen Mac OS X 10.0 und 10.1 als nicht signifikant angesehen. Das Benutzerinterface änderte sich nicht und auch viele Fehler waren nach wie vor im System enthalten.
Mac OS X 10.1
Mit Mac OS X 10.2 verabschiedete Apple im August 2002 sich vom 'Happy Mac' beim Starten des Systems und ersetzte ihn durch den noch heute vorhandenen grauen Apfel. Mindestens 128 MB Arbeitsspeicher mussten Macs mitbringen, auf denen das neue Betriebssystem installiert werden sollte. Im Gegensatz zum letzten Update brachte der 'Jaguar' einige neue Funktionen: So wurde der Finder überarbeitet, Mail bekam einen Spamfilter und ein neues Drucksystem wurde eingeführt. Auch Bonjour, damals noch Rendevous genannt, wurde integriert und ermöglichte Computern und anderen Geräten im Netzwerk ohne Kenntnis der IP-Adresse das gegenseitige Auffinden.
Mac OS X 10.2
Mit Mac OS X 10.3 kamen im Oktober 2003 erneut neue Funktionen hinzu. Für Entwickler legte Apple die neue Entwicklungsumgebung Xcode bei, um die Entwicklung von Programmen für Mac OS X zu erleichtern. Die Endbenutzer bekamen mit Exposé eine gute Möglichkeit, geöffnete Fenster im Blick zu behalten und zwischen diesen zu wechseln. iChat, Apples Instant Messaging Software, bekam die Funktion auch Ton und Bild zu übertragen. Mit Safari führte Apple einen eigenen Browser sein, der den Internet Explorer für Mac ersetze. Teilten sich Nutzer einen Mac, konnten sie ab Mac OS X 10.3 den Benutzerwechsel über das Fast User Switching schneller erledigen, da mehrere Nutzer gleichzeitig angemeldet sein konnten.
Mac OS X 10.3
Mac OS X 10.4 brachte im April 2005 über 150 neue Funktionen mit. Unter anderem wurde Spotlight, der neue Suchdienst in der oberen rechten Ecke des Bildschirms, eingeführt. Spotlight suchte in einem vorher angelegten Index und schaffte es so, deutlich schneller zu sein als die alte Suchfunktion Sherlock. Mit dem Dashboard baute Apple ein System, um Kleinstprogramme schnell im Blick zu haben. Da es schon vorher ein ähnliches Programm gab (Konfabulator), entbrennt hier eine hitzige Diskussion um die moralische Verantwortung Apples, freie Entwicklungen nachzubauen und somit nutzlos zu machen.
Automator ermöglichte Nutzern kleine Arbeitsabläufe zu automatisieren und VoiceOver las das Benutzerinterface und Texte vor und ermöglichte so die bessere Bedienung des Macs durch Sehbehinderte. Während Mac OS X 10.4 auf dem Markt war, vollzog Apple den Wechsel zu Intel-Prozessoren. Mac OS X 10.4.4 war das erste auf Intel-Chips lauffähige Mac OS X.
Mac OS X 10.4
Mac OS X 10.5 Leopard war das letzte Mac OS X System, das auch auf PowerPC-Prozessoren läuft. Leopard führte im Oktober 2007 außerdem über 300 neue Funktionen ein. Viele davon bleiben dem Endbenutzer unsichtbar verborgen, zum Vorschein kommt jedoch die Möglichkeit, mit Spaces mehrere virtuelle Schreibtische anzulegen und so seine Arbeit auf diesen zu ordnen. Quick Look bietet mit einem Druck auf die Leertaste im Finder eine Vorschau auf viele Dateien und die Time Machine, Apples neue Backuplösung, rettet versehentlich gelöschte Dateien. Mac OS X 10.5 war das erste Betriebssystem, das aus dem BSD Code hervorging, das sich offiziell UNIX nennen darf.
Mac OS X 10.5
Die aktuelle Version Mac OS X 10.6 Snow Leopard kam im August 2009 auf den Markt. Sie wurde ohne neue Funktionen angekündigt und kostete als Update von 10.5 rund 100 US-Dollar weniger als die vorherigen Version. Für 29 US-Dollar bekamen die Nutzer Stabilitätsverbesserungen und vor allem 'unter der Haube'-Verbesserungen, die die Leistung des Systems und von Programmen angingen.
Mac OS X 10.6
Über 10 Jahre hin ist Mac OS X von einem kleinen unstabilen System zu einem erwachsenen UNIX geworden. Viele Funktionen, die wir heute als selbstverständlich ansehen, kamen mit der Zeit hinzu und auch das Aussehen hat sich immer wieder leicht geändert: Von bunten Streifen über gebürstetes Metall gab es einen langen Weg, der schließlich zu dem sauberen Glanz des Benutzerinterface von Snow Leopard führte.
Herzlichen Glückwunsch Mac OS X, jetzt stellt sich nur noch die Frage: Geht es so weiter oder endet die angekündigte Mac OS X - Dekade im Jahr 2011 mit der Veröffentlichung von Mac OS X 10.7 Lion?
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: