Ja, ein bibeltreuer Katholik könnte mir ggü. ähnlich argumentieren, wenn ich die Existenz von Gott einfach nicht glauben will.

Oder ein Opelfahrer versuchen mich zu überzeugen, dass das ein tolles Auto ist.
Viele Beispiele haben nicht unmittelbar etwas mit dem hier (von euch recht eng definiertem) diskutierten Thema Netzneutralität zu tun, zeigen allerdings sehr wohl auf, dass es auch in vielen anderen (!) Bereichen des Netzes keine 'Neutralität' besteht, wenn es um Internetgeschwindigkeit geht. Meine Frage ist in diesem Zusammenhang immer noch: warum ist es nun bezogen auf einzelne Datenpakete verwerflich aber z.B. nicht bezogen auf bestimmte Regionen? Also als Kunde ist es mir jedenfalls ziemlich egal, ob ein Musikstream bei mir seeeeehr laaaangsam ankommt, weil mein Anbieter Musikstreams nicht neutral (wie alle anderen Daten) behanldet oder ebenso langsam, weil ich dummerweise nicht in der Stadt wohne.
Kurzum: so wie ihr zu recht fordert, dass alle Daten nach ihrer Art diskriminierungsfrei gleich schnell/langsam durchgeleitet werden, kann man doch auch fordern, dass Daten in allen Regionen gleich schnell/langsam durchgeleitet werden. Provider könnten bestimmte Daten die ihnen nicht gefallen nicht durchleiten? Stimmt. In bestimmten Regionen kommen aber KEINE Daten an, weil kein Provider Leitungen legt. In eurem Sinne ist das neutral, aber es kommt mir irgendwie nicht besser vor.
Wenn man Provider als Grundversorger sehen will (und es gibt gute Gründe dafür), dann sollte es insgesamt zu allen Themen angegangen werden und man auch für eine angemessene Vergütung einstehen. Und dann muss man auch aktzeptieren, dass es für alle teurer wird, wenn man sich den Luxus leisten will, dass alle das Netz mit allen Daten in der Geschwindigkeit bekommen können, wie sie es wollen. Oder man zwingt alle - ähnlich wie bei den Rundfunkgebühren - sich an den Kosten zu beteiligen. Das wäre dann maximalst neutral ... würde euch das gefallen?
Es werden nun mal immer mehr Daten, die durchgeleitet werden müssen/wollen. Und die simple Frage ist, wer soll diese Kosten tragen? Alle = neutral, z.B. über (echte) Flatrates oder die, die diese bestimmten hohen Datenmengen haben wollen? In der aktuellen Struktur (gedeckelte Flatrates) besteht natürlich die Gefahr 2x zur Kasse gebeten zu werden.