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Der deutsche Apple Premium Reseller mStore hat in Hamburg Insolvenz angemeldet, will diese aber vorerst in Eigenverantwortung führen. Somit hat das Unternehmen nun Zeit eine Sanierung durchzuführen, muss allerdings auch einen eingesetzten Sanierungsgeschäftsführer in der Firmenleitung akzeptieren. Von der drohenden Zahlungsunfähigkeit betroffen sind alle 17 Filialen in Deutschland – davon drei M&M-Trading-Läden in Berlin, Hamburg und Bremen sowie 14 mStore-Filialen im gesamten Bundesgebiet. Für Mitarbeiter und Kunden soll der normale Geschäftsbetrieb wie gewohnt weiter laufen, ausstehende Aufträge und Geschäftstätigkeiten sollen ohne Einschränkungen vonstattengehen, die Angestellten werden in den kommenden drei Monaten Insolvenzgeld erhalten. Das Unternehmen hat im letzten Jahr zwar einen neuen Umsatzrekord verbuchen können, gab aber an, dass die übrig bleibenden Roherträge verkaufter Ware und Rabattaktionen letztendlich zum Schreiben roter Zahlen führten. Dies berichtet Mac&i und bezieht sich auf Aussagen des Geschäftsführers Martin Willmann.[prbreak][/prbreak]

Generell sind es keine rosigen Aussichten für alle Apple Premium Reseller. Der kalifornische Konzern bzw. dessen deutsche Vertretung in München macht den Fachgeschäften immer strengere Auflagen und kürzt immer mehr Konditionen, was einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb deutlich erschwert. Im Endeffekt müssen sich Firmen, die sich ausschließlich auf den Vertrieb von Apple Produkten konzentrieren, auf zweierlei Ebenen einem enormen Konkurrenzkampf aussetzen.
Auf der einen Seite steht ein Preiskampf mit großen Handelsketten wie Media Markt und Saturn, doch die niedrig ausfallende Marge lässt Premium Resellern hier so gut wie keinen Spielraum – selbst kleine Preisnachlässe stehen am Rande der Wirtschaftlichkeit, was zwangsläufig zur Verärgerung vieler Kunden führt, die ihre Einkäufe folglich lieber im großen Elektro-Kaufhaus tätigen.
Auf der anderen Seite steht ein Konkurrenzkampf mit dem Konzern Apple, wenn es um den Service und Support der Geräte geht. Jeder Kunde kennt den außerordentlich guten Service von Apple und hat ihn wohl selbst schon in Anspruch genommen. Der Konzern selbst kann sich diesen aufgrund der hohen Roherträge auch ohne Probleme leisten, der Kunde bezahlt wohl schon einen Teil des Kaufpreises dafür. Ein Premium Reseller kann hier schon auf Grund wirtschaftlicher Aspekte nicht mithalten, der Endverbraucher setzt allerdings die hohen Maßstäbe des iPhone- und Mac-Herstellers voraus, was in schlechten Bewertungen und Meinungen über autorisierte Apple-Fachgeschäfte endet.
Im Endeffekt bleibt festzuhalten, dass ein Apple Premium Reseller so gut wie keine Möglichkeiten hat, sich ernsthaft am Markt zu profilieren – die Margen sind zu gering für einen Preiskampf, die Margen sind zu gering um mit dem Service von Apple mithalten zu können. Inwiefern Apple hier den Finger drauf hält und für die Situation verantwortlich ist, kann nur gemutmaßt werden. Die aktuelle Situation vieler Apple-Händler verstärkt allerdings den Eindruck, dass der Konzern die momentanen Verhältnisse in gewisser Weise in Kauf nimmt. Setzt ein Unternehmen ausschließlich auf Produkte von Apple und dessen Zubehör, rechnet sich dieses Geschäftsmodell eigentlich gar nicht, mehrere Geschäftsfelder sind eigentlich Pflicht um wirtschaftlich Agieren zu können. Dies zeigt das aktuelle Beispiel mStore und die große Kette Gravis, die mittlerweile auch Produkte der Firmen Samsung, Sony und Amazon im Sortiment anbietet.
Generell lässt sich beobachten, dass Apple seine Distributionspolitik in den letzten Jahren deutlich verändert hat. Der Konzern verschiebt seinen vormals exklusiv ausgerichteten Vertrieb immer mehr in Richtung intensive Distribution, bietet die Produkte also an möglichst vielen Stellen an. Aktuellstes Beispiel hierfür ist das iPhone. Anfangs über Jahre hinweg exklusiv mit Telekom-Vertrag zu erstehen, bietet es Apple mittlerweile in den eigenen Stores ohne Vertrag an, seit Kurzem können berechtigte Händler das iPhone 5s auch über die Distributoren Ingram Micro und TechData beziehen.
Natürlich stellt der Konzern die eigenen Interessen in den Vordergrund, baut auch die Anzahl seiner eigenen Retail Stores weltweit aus und verdrängt so in der Nähe angesiedelte Reseller langsam. Auch was die Lieferzeiten von Produkten, gerade zum Launch, angeht, versorgt sich Apple logischerweise zuerst selbst und beliefert Kunden im Online Store und den eigenen Ladengeschäfte als Erste. So bleibt autorisierten Händlern oft nicht mehr viel von der hohen Nachfrage zum Produktstart, außer verärgerte Kunden die trotz rechtzeitiger Vorbestellung am Veröffentlichungstag mit leeren Händen dastehen und das neue Apple-Gerät bei den Bekannten bewundern müssen, die es diesmal direkt bei Apple im Online-Store bestellt haben. Es bleibt also abzuwarten, ob nicht noch weitere Apple Premium Reseller hierzulande in die Zahlungsunfähigkeit rutschen.

Das Bild zeigt den Apple Store in Amsterdam
Generell sind es keine rosigen Aussichten für alle Apple Premium Reseller. Der kalifornische Konzern bzw. dessen deutsche Vertretung in München macht den Fachgeschäften immer strengere Auflagen und kürzt immer mehr Konditionen, was einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb deutlich erschwert. Im Endeffekt müssen sich Firmen, die sich ausschließlich auf den Vertrieb von Apple Produkten konzentrieren, auf zweierlei Ebenen einem enormen Konkurrenzkampf aussetzen.
Auf der einen Seite steht ein Preiskampf mit großen Handelsketten wie Media Markt und Saturn, doch die niedrig ausfallende Marge lässt Premium Resellern hier so gut wie keinen Spielraum – selbst kleine Preisnachlässe stehen am Rande der Wirtschaftlichkeit, was zwangsläufig zur Verärgerung vieler Kunden führt, die ihre Einkäufe folglich lieber im großen Elektro-Kaufhaus tätigen.
Auf der anderen Seite steht ein Konkurrenzkampf mit dem Konzern Apple, wenn es um den Service und Support der Geräte geht. Jeder Kunde kennt den außerordentlich guten Service von Apple und hat ihn wohl selbst schon in Anspruch genommen. Der Konzern selbst kann sich diesen aufgrund der hohen Roherträge auch ohne Probleme leisten, der Kunde bezahlt wohl schon einen Teil des Kaufpreises dafür. Ein Premium Reseller kann hier schon auf Grund wirtschaftlicher Aspekte nicht mithalten, der Endverbraucher setzt allerdings die hohen Maßstäbe des iPhone- und Mac-Herstellers voraus, was in schlechten Bewertungen und Meinungen über autorisierte Apple-Fachgeschäfte endet.
Im Endeffekt bleibt festzuhalten, dass ein Apple Premium Reseller so gut wie keine Möglichkeiten hat, sich ernsthaft am Markt zu profilieren – die Margen sind zu gering für einen Preiskampf, die Margen sind zu gering um mit dem Service von Apple mithalten zu können. Inwiefern Apple hier den Finger drauf hält und für die Situation verantwortlich ist, kann nur gemutmaßt werden. Die aktuelle Situation vieler Apple-Händler verstärkt allerdings den Eindruck, dass der Konzern die momentanen Verhältnisse in gewisser Weise in Kauf nimmt. Setzt ein Unternehmen ausschließlich auf Produkte von Apple und dessen Zubehör, rechnet sich dieses Geschäftsmodell eigentlich gar nicht, mehrere Geschäftsfelder sind eigentlich Pflicht um wirtschaftlich Agieren zu können. Dies zeigt das aktuelle Beispiel mStore und die große Kette Gravis, die mittlerweile auch Produkte der Firmen Samsung, Sony und Amazon im Sortiment anbietet.
Generell lässt sich beobachten, dass Apple seine Distributionspolitik in den letzten Jahren deutlich verändert hat. Der Konzern verschiebt seinen vormals exklusiv ausgerichteten Vertrieb immer mehr in Richtung intensive Distribution, bietet die Produkte also an möglichst vielen Stellen an. Aktuellstes Beispiel hierfür ist das iPhone. Anfangs über Jahre hinweg exklusiv mit Telekom-Vertrag zu erstehen, bietet es Apple mittlerweile in den eigenen Stores ohne Vertrag an, seit Kurzem können berechtigte Händler das iPhone 5s auch über die Distributoren Ingram Micro und TechData beziehen.
Natürlich stellt der Konzern die eigenen Interessen in den Vordergrund, baut auch die Anzahl seiner eigenen Retail Stores weltweit aus und verdrängt so in der Nähe angesiedelte Reseller langsam. Auch was die Lieferzeiten von Produkten, gerade zum Launch, angeht, versorgt sich Apple logischerweise zuerst selbst und beliefert Kunden im Online Store und den eigenen Ladengeschäfte als Erste. So bleibt autorisierten Händlern oft nicht mehr viel von der hohen Nachfrage zum Produktstart, außer verärgerte Kunden die trotz rechtzeitiger Vorbestellung am Veröffentlichungstag mit leeren Händen dastehen und das neue Apple-Gerät bei den Bekannten bewundern müssen, die es diesmal direkt bei Apple im Online-Store bestellt haben. Es bleibt also abzuwarten, ob nicht noch weitere Apple Premium Reseller hierzulande in die Zahlungsunfähigkeit rutschen.
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