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[preview]Es war ein langer und beschwerlicher Weg, voller Probleme und nicht-nachvollziehbaren Sperren gegen die Turn-by-Turn Navigation auf dem iPhone. Ein längst überfälliger Schritt in die absolut richtige Richtung, aber ein Später. Nichtsdestotrotz eröffnete OS 3.0 den Usern endlich die Möglichkeit, das herkömmliche Navigationsgerät beiseite zu legen und ein Gerät mehr in das iPhone zu 'integrieren'. Navigation für das iPhone also. Navigon und TomTom buhlten bereits im Vorfeld um Kunden und nun wurde die erste App der beiden Konkurrenten veröffentlicht: Als erste Firma ging Navigon mit der beliebten 'Mobile Navigation' ins Rennen. Doch ersetzt das iPhone wirklich das alt-bewährte 'Navi'? Reicht es, einfach eine Applikation auf dem Handy zu starten um sicher ans Ziel zu kommen? Apfeltalk klärt auf.[/preview]
Kompatiblität
Bevor wir anfangen zu testen, müssen wir erstmal klären, für WEN wir testen: iPhone 2G-Besitzer müssen leider draußen bleiben. Aufgrund des fehlenden GPS-Moduls kann die Software lediglich als DEMO-Software genutzt werden, sprich es kann zwar die Strecke gezeigt werden, aber keine Navigation erfolgen. Ein Kauf ist also völlig sinnlos. Alle, die jedoch ein 3G oder ein 3G S ihr Eigen nennen, sind für Navigon potenzielle Kunden. Obgleich selbstverständlich, sei an dieser Stelle gesagt, dass iPod Touch-User mit der Software ebenfalls kaum etwas anfangen können (Siehe Nutzen mit iPhone 2G).
Erster Eindruck
Natürlich war die gesamte Apfeltalk-Redaktion erstmal hin und weg, dass der Weg zur Navigation endlich beschritten wurde, und das iPhone jetzt noch ein Stück "runder" ist, als zuvor. Aber auch auf den zweiten Blick waren wir erstaunt. Obwohl sich die Software in der Version 1.0 befindet, macht sie einen ziemlich ausgereiften Eindruck. Das mag an der Erfahrung von Navigon mit Mobilfunknavigation liegen, aber es überrascht dennoch. Der Kern der NAVIGON-Software scheint eins zu eins von der bereits etablierten Software portiert worden zu sein. In einem direkten Vergleich mit einem Navigon-Navigationsgerät fiel vor allem die absolute Synchronität der Ansagen und die exakte Gleichheit der Routenberechnung auf. Insgesamt waren wir mehr als gespannt, wie sich die Navi-App auf dem Weg nach Bremen schlägt, und welche Navigations-Lösung wir am Ende bevorzugen würden.
Routenführung
Wie bereits erwähnt, weicht die Routenführung nicht von der eines herkömmlichen Navigon-Gerätes ab. Reality View Pro, Fahrspurassistent Pro, Geschwindigkeitsassistent, Tag & Nacht Modus - all das kann die iPhone App genauso gut wie die 'großen Brüder'. Die Ansagen kommen absolut synchron, und die Routenführung schien auf beiden Geräten äußerst genau. Einzige Wehrmutstropfen: In der iPhone-App fehlt TMC. TMC steht für "Traffic Message Channel' und ist nichts anderes, als ein permanentes Abgleichen der eigenen Route mit den Verkehrsdaten der Radiosender. Um es zu vereinfachen, nennen wir es an dieser Stelle einfach mal 'Stauvermeidende Funktion'. Da die Strecke Düsseldorf<->Bremen durch eine extreme Baustellendichte desöfteren Staus provoziert, waren wir dankbar, dass das eingenständige Navigon-Gerät diese Funktion besaß. Während das iPhone uns durch 20 Kilometer Stau geschickt hätte, führte uns das Vergleichsgerät durch ein paar Dörfer und hinter dem Stau wieder auf die Autobahn. Für ein Update der Applikation steht TMC also GANZ oben auf unserer Wunschliste. Ferner warnte uns das Navigationsgerät nach Einstellen der Funktion vor stationären Blitzern. Das iPhone bringt diese Funktion leider (noch) nicht mit.
'Zielstrebigkeit'
Außer der Tatsache, dass TMC fehlt, kann sich der Käufer der Navigon App sicher sein, dass er/sie sicher am Ziel ankommt. Das iPhone wusste zu jeder Zeit (auch bei furchtbarem Wetter), wo wir waren und verlor keinmal die Verbindung zum Satelliten. Selbst wenn: Durch A-GPS gelingt dem iPhone ein erneuter Sat-Fix binnen weniger Sekunden. Adressentechnisch kann die Navigon-App (noch) nicht überzeugen: Zwar kennt die Software alle Straßen und Adressen die ein Navigationssystem kennen sollte, aber was POIs (Points of Interest) angeht, kann das Programm auf dem iPhone noch nicht mit einem eigenständigen Navi mithalten. Zu wenig Content sei an dieser Stelle die Kritik. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Zuverlässigkeit
Das Wichtigste an einem Navi ist, dass das Gerät die Verbindung zum Satelliten schnell findet, und beibehält. Geplagt von einem alten Medion-Navi mit über einer Stunde Sat-Fix-Zeit, war das iPhone eine Erlösung. Dank A-GPS findet das iPhone die eigene Position ausgesprochen schnell und exakt, und behält sie stets bei. Trotz 600 Kilometer Fahrt konnten wir keine Abweichungen von der Strecke feststellen. Wie es in Tunneln und Unterführungen aussieht, wissen wir nicht. Fähren und Brücken sind aber kein Problem. Was die GPS-Verbindung angeht, muss sich das iPhone vor keinem anderen Navigationssystem verstecken. Top Leistung.
Fußgänger- und Fahrradmodus
Zwar bietet die Navigon-Software es an, das Geschwindigkeitsprofil auf 'Fußgänger' und 'Fahrrad' zu ändern, aber es bringt zur Zeit nichts. Die Software kennt zwar alle Straßen, aber man merkt schnell, dass diese Software für das Navigieren durch den Straßenverkehr gemacht ist, und nicht für Sight-Seeing-Tours per pedes (Dafür fehlen auch zuviele POIs...). Durch das fehlende Vorlesen der Straßennamen wurde einer entspannten Tour via Headset ohnehin ein Riegel vorgeschoben. Im Notfall jedoch, ist die App für eine schnelle Orientierung gut zu gebrauchen. Dennoch: Vielleicht sollte man hierdran noch ein wenig arbeiten, sofern es Ziel der Software ist, auch dem Fußgänger zu sagen, wo er das nächste Restaurant am besten findet.
Fazit
Navigon hat insgesamt ein wirklich tolles Programm abgeliefert, ABER einige Features zugunsten einer schnellen Veröffentlichung scheinbar vergessen. Sollte TMC und ein POI-Warner, sowie ein besserer Fußgänger-Modus (Sight-Seeing-Tour via in-App-Purchase?) nachgereicht werden, kann sich das iPhone als vollwertiges Navigationssystem feiern lassen. Eine Sache, die TomTom im Vorfeld bereits besser gemacht hat, ist die fehlende Aufnahmelösung für die Autoscheibe. Der aktuelle Markt ist auf adäquate 'Landscape-Halterungen' anscheinend noch nicht vorbereitet. Zwar bieten zahlreiche Händler Halterungen für das iPhone 3G/S an, aber einen wirklich zuverlässigen Eindruck machen die Wenigsten. Und wenn, dann fehlt der Landscape-Modus (siehe Brodit).
Preise, Varianten und Zukunft
Momentan gibt es das Programm nur in einer Variante, zu einem Preis. Der aktuelle Einführungspreis für eine Europa-Version liegt bei 75 Euro. Bedenkt man jedoch den Preis für eine vergleichbare Windows-Mobile Software, sind 75 ein faires Angebot. Eine 'Lokalvariante' wird bald folgen. 'DACH' zum Beispiel wird dann um die 50 Euro kosten (Einführung). Eine LITE-Version ist ebenfalls geplant, allerdings ohne aktive Routenführung. Nach Meinung der Redaktion also vollkommen sinnlos. In Zukunft hoffen wir, dass Navigon die kritisierten Punkte via Update nachreicht, und eventuell eine Halterung fertigen lässt. Weil sind wir mal ehrlich, ein Navi ohne Halterung ist so sinnvoll wie ein Eisbecher ohne Löffel.

Kompatiblität
Bevor wir anfangen zu testen, müssen wir erstmal klären, für WEN wir testen: iPhone 2G-Besitzer müssen leider draußen bleiben. Aufgrund des fehlenden GPS-Moduls kann die Software lediglich als DEMO-Software genutzt werden, sprich es kann zwar die Strecke gezeigt werden, aber keine Navigation erfolgen. Ein Kauf ist also völlig sinnlos. Alle, die jedoch ein 3G oder ein 3G S ihr Eigen nennen, sind für Navigon potenzielle Kunden. Obgleich selbstverständlich, sei an dieser Stelle gesagt, dass iPod Touch-User mit der Software ebenfalls kaum etwas anfangen können (Siehe Nutzen mit iPhone 2G).
Erster Eindruck
Natürlich war die gesamte Apfeltalk-Redaktion erstmal hin und weg, dass der Weg zur Navigation endlich beschritten wurde, und das iPhone jetzt noch ein Stück "runder" ist, als zuvor. Aber auch auf den zweiten Blick waren wir erstaunt. Obwohl sich die Software in der Version 1.0 befindet, macht sie einen ziemlich ausgereiften Eindruck. Das mag an der Erfahrung von Navigon mit Mobilfunknavigation liegen, aber es überrascht dennoch. Der Kern der NAVIGON-Software scheint eins zu eins von der bereits etablierten Software portiert worden zu sein. In einem direkten Vergleich mit einem Navigon-Navigationsgerät fiel vor allem die absolute Synchronität der Ansagen und die exakte Gleichheit der Routenberechnung auf. Insgesamt waren wir mehr als gespannt, wie sich die Navi-App auf dem Weg nach Bremen schlägt, und welche Navigations-Lösung wir am Ende bevorzugen würden.

Routenführung
Wie bereits erwähnt, weicht die Routenführung nicht von der eines herkömmlichen Navigon-Gerätes ab. Reality View Pro, Fahrspurassistent Pro, Geschwindigkeitsassistent, Tag & Nacht Modus - all das kann die iPhone App genauso gut wie die 'großen Brüder'. Die Ansagen kommen absolut synchron, und die Routenführung schien auf beiden Geräten äußerst genau. Einzige Wehrmutstropfen: In der iPhone-App fehlt TMC. TMC steht für "Traffic Message Channel' und ist nichts anderes, als ein permanentes Abgleichen der eigenen Route mit den Verkehrsdaten der Radiosender. Um es zu vereinfachen, nennen wir es an dieser Stelle einfach mal 'Stauvermeidende Funktion'. Da die Strecke Düsseldorf<->Bremen durch eine extreme Baustellendichte desöfteren Staus provoziert, waren wir dankbar, dass das eingenständige Navigon-Gerät diese Funktion besaß. Während das iPhone uns durch 20 Kilometer Stau geschickt hätte, führte uns das Vergleichsgerät durch ein paar Dörfer und hinter dem Stau wieder auf die Autobahn. Für ein Update der Applikation steht TMC also GANZ oben auf unserer Wunschliste. Ferner warnte uns das Navigationsgerät nach Einstellen der Funktion vor stationären Blitzern. Das iPhone bringt diese Funktion leider (noch) nicht mit.
'Zielstrebigkeit'
Außer der Tatsache, dass TMC fehlt, kann sich der Käufer der Navigon App sicher sein, dass er/sie sicher am Ziel ankommt. Das iPhone wusste zu jeder Zeit (auch bei furchtbarem Wetter), wo wir waren und verlor keinmal die Verbindung zum Satelliten. Selbst wenn: Durch A-GPS gelingt dem iPhone ein erneuter Sat-Fix binnen weniger Sekunden. Adressentechnisch kann die Navigon-App (noch) nicht überzeugen: Zwar kennt die Software alle Straßen und Adressen die ein Navigationssystem kennen sollte, aber was POIs (Points of Interest) angeht, kann das Programm auf dem iPhone noch nicht mit einem eigenständigen Navi mithalten. Zu wenig Content sei an dieser Stelle die Kritik. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Zuverlässigkeit
Das Wichtigste an einem Navi ist, dass das Gerät die Verbindung zum Satelliten schnell findet, und beibehält. Geplagt von einem alten Medion-Navi mit über einer Stunde Sat-Fix-Zeit, war das iPhone eine Erlösung. Dank A-GPS findet das iPhone die eigene Position ausgesprochen schnell und exakt, und behält sie stets bei. Trotz 600 Kilometer Fahrt konnten wir keine Abweichungen von der Strecke feststellen. Wie es in Tunneln und Unterführungen aussieht, wissen wir nicht. Fähren und Brücken sind aber kein Problem. Was die GPS-Verbindung angeht, muss sich das iPhone vor keinem anderen Navigationssystem verstecken. Top Leistung.
Fußgänger- und Fahrradmodus
Zwar bietet die Navigon-Software es an, das Geschwindigkeitsprofil auf 'Fußgänger' und 'Fahrrad' zu ändern, aber es bringt zur Zeit nichts. Die Software kennt zwar alle Straßen, aber man merkt schnell, dass diese Software für das Navigieren durch den Straßenverkehr gemacht ist, und nicht für Sight-Seeing-Tours per pedes (Dafür fehlen auch zuviele POIs...). Durch das fehlende Vorlesen der Straßennamen wurde einer entspannten Tour via Headset ohnehin ein Riegel vorgeschoben. Im Notfall jedoch, ist die App für eine schnelle Orientierung gut zu gebrauchen. Dennoch: Vielleicht sollte man hierdran noch ein wenig arbeiten, sofern es Ziel der Software ist, auch dem Fußgänger zu sagen, wo er das nächste Restaurant am besten findet.

Fazit
Navigon hat insgesamt ein wirklich tolles Programm abgeliefert, ABER einige Features zugunsten einer schnellen Veröffentlichung scheinbar vergessen. Sollte TMC und ein POI-Warner, sowie ein besserer Fußgänger-Modus (Sight-Seeing-Tour via in-App-Purchase?) nachgereicht werden, kann sich das iPhone als vollwertiges Navigationssystem feiern lassen. Eine Sache, die TomTom im Vorfeld bereits besser gemacht hat, ist die fehlende Aufnahmelösung für die Autoscheibe. Der aktuelle Markt ist auf adäquate 'Landscape-Halterungen' anscheinend noch nicht vorbereitet. Zwar bieten zahlreiche Händler Halterungen für das iPhone 3G/S an, aber einen wirklich zuverlässigen Eindruck machen die Wenigsten. Und wenn, dann fehlt der Landscape-Modus (siehe Brodit).
Preise, Varianten und Zukunft
Momentan gibt es das Programm nur in einer Variante, zu einem Preis. Der aktuelle Einführungspreis für eine Europa-Version liegt bei 75 Euro. Bedenkt man jedoch den Preis für eine vergleichbare Windows-Mobile Software, sind 75 ein faires Angebot. Eine 'Lokalvariante' wird bald folgen. 'DACH' zum Beispiel wird dann um die 50 Euro kosten (Einführung). Eine LITE-Version ist ebenfalls geplant, allerdings ohne aktive Routenführung. Nach Meinung der Redaktion also vollkommen sinnlos. In Zukunft hoffen wir, dass Navigon die kritisierten Punkte via Update nachreicht, und eventuell eine Halterung fertigen lässt. Weil sind wir mal ehrlich, ein Navi ohne Halterung ist so sinnvoll wie ein Eisbecher ohne Löffel.
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