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UN Wahl: Exekution von Schwulen etc.?

philr3x

Antonowka
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Hallo liebe ATler,

eben bin ich über diese Seite gestolpert und das hat mir erst mal den Atem verschlagen.

In Kurzform:
Von der UN wurde ehemals festgelegt, dass Morde auf Basis von Diskriminierung (durch ethnische Abstammung, Religion, Zugehörigkeit zu linguistischen Minderheiten und eben auch sexueller Orientierung) unbedingt verhindert bzw. stärker ermittelt werden sollen.
Nun wurde der Punkt bzgl. der sexuellen Orientierung (inkl. Homosexualität, Bisexualität, Transsexualität, ...) von der Liste der Diskriminierungen entfernt.

Wahlergebnis: 79 dafür (für die Entfernung von besagter Liste), 70 dagegen, 17 Enthaltungen und 26 abwesend
Angeblich stammen die meisten der Dafür-Stimmen aus Ländern, die hinsichtlich dieses Themas menschenrechtlich eher problematische Meinungen vertreten: Iran, Nigerien, Sudan, Saudi Arabien, Yemen, Irak, ...
Dagegen-Stimmen kamen u.a. von vielen europäischen Staaten, USA, UK, Australien, New Zealand.

Im Endeffekt wird eine abweichende sexuelle Orientierung kriminalisiert und manche Länder (z.B. Uganda) sollen angeblich sogar über die Einführung einer Todesstrafe dafür nachdenken.

Ich finde diese Entwicklung einfach schrecklich und bin ausgesprochen erstaunt darüber, wie altertümlich unsere "schöne moderne Welt" noch ist.
Was sind eure Meinungen?
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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schlimm... :(

Bin von meinem ganz privaten Standpunkt auch kein Befürworter der Homosexualität, das heisst aber noch lange nicht, dass die MEnschen, die da nun ihre ganz eigene Auffassung haben, diskriminieren oder gar verfolgen würde. Jeder nach seiner Fasson würde ich mal sagen. Ich bin persönlich auch der Meinung, dass die arabischen Staaten (oder arabischen Menschen) ideologisch und kulturell noch gar nicht so weit sind, mit solchen Themen umzugehen. Weil sie, so leite ich das jetzt mal her, kulturell noch gar nicht so weit entwickelt sind, wie das Christentum, wir (also wir Christen) waren vor gar nicht so langer Zeit auch ganz anders unterwegs. Inquisition, Hexenverbrennungen, etc. sind auch keine Glanzlichter unserer Vergangenheit. Und wenn man jetzt mal bedenkt, dass die arabische Kultur viel jünger als die unsrige ist, kann man so ungefähr nachvollziehen, warumsolche länder noch nciht so weit sind, das Problem zu verstehen.

Hat man mich jetzt verstanden?? Bin verwirrt..
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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17 Enthaltungen? HALLO?
26 Abwesend? Ja geht´s noch?

Dass die 79 für die Streichung waren, war ja eigentlich zu erwarten. Dass aber Enthaltungen bei solch einem, eben mit Blick auf die unterschiedlichen Werte verschiedener Völker, polarisierenden Thema dabei sind ist unverständlich.
"Ist mir egal, was mit denen passiert" heißt das für mich, was dem Votum für die Streichung gleichkommt.

Und dass bei solch einem wichtigen Thema 26 abwesend sind ist auch unglaublich. Das ist eine Abwesenheitsquote von fast 14%.

Und Crunshinut, ich zumindest habe Dich verstanden.
Vorrangiges Problem diverser Völker: Analphabetentum.
Zu den Zeiten, als die Christen den ganzen Mist machten war das Analphabetentum weit verbreitet. Entwicklungen, Forschungen, Erkenntnisse wurden von den Klerikern verwaltet, erschwerenderweise noch in Latein verfasst - wenn denn schon jemand Lesen konnte, war die wahrscheinlichkeit noch geringer solche Texte zu verstehen.

Die Kleriker hielten das gemeine Volk nicht nur einfach so absichtlich "dumm", sie nutzten die Situation schamlos und zum Eigennutz aus (Macht und Reichtum) und "erklärten" dem Volk, was Sache ist, "erklärten" dem Volk, an was sie zu glauben haben.

Und genau das finden wir eben immer noch in vielen Teilen der Welt.
Das erschreckendste an der Situation: Damals gab es Schwerter und Mistgabeln, heute gibt es Maschinengewehre, Kanonen und Atombomben.
 

.DE

Antonowka
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17 Enthaltungen? HALLO?
26 Abwesend? Ja geht´s noch?

Dass die 79 für die Streichung waren, war ja eigentlich zu erwarten. Dass aber Enthaltungen bei solch einem, eben mit Blick auf die unterschiedlichen Werte verschiedener Völker, polarisierenden Thema dabei sind ist unverständlich.
"Ist mir egal, was mit denen passiert" heißt das für mich, was dem Votum für die Streichung gleichkommt.

Ich bin mir ziemlich sicher, das die Enthaltungsstimmen ebenfalls aus Ländern stammen die stark gegen Homosexualität sind. Manche Leute aus solchen Ländern sind dagegen, haben aber Angst es öffentlich zu machen. Auch wenn bei Wahlen alles "geheim" ist, Angst überwiegt manchmal.

Das 26 abwesend sind ist allerdings ein absolutes Unding.
Schlimm das es noch immer so wenig toleranz in der Welt gibt.
Auch wenn man bedenkt, dass unser Aussenminister homosexuell ist. Wird für ihn sicher nicht schön sein, dass er seinen Lebensgefährten nicht mitnehmen darf (wie z.B. beim Staatsbesuch im Irak).
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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....dass unser Aussenminister homosexuell ist. Wird für ihn sicher nicht schön sein, dass er seinen Lebensgefährten nicht mitnehmen darf (wie z.B. beim Staatsbesuch im Irak).

Wenn sie ihn nach so einer Entscheidung überhaupt noch reinlassen, oder aber rein und dann nicht mehr raus.
(Aua)
 

wami

Oberösterreichischer Brünerling
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Meine Meinung wird zwar nicht populär sein ;) aber trotzdem, die kultivierten Europäer und Westler lehnen sich hier mal wieder gewaltig raus mit ihrem ach so offenen Weltbild, diese Länder die da abstimmen haben halt auch noch einen gewaltigen Entwicklungsschritt vor sich, wenn man bedenkt, dass in Deutschland das ganze erst seit 1994 nicht mehr strafbar ist, die Kirche noch immer nach Gutsherrenart über Beschäftigung entscheiden kann und somit die ganzen Antidiskriminierungsgesetze nicht gelten (obgleich alle diese Organisationen zu 95 % aus Steuermitteln und nur zu 5% aus Kirchenmitteln) finanziert sind... dann soll und muss man diesen Ländern halt auch diesen Entwicklungsprozess zugestehen und nicht mit dem Finger auf Sie zeigen. So viel anders als bei uns vor vierzig Jahren (also vor den 68ern) ist dass dort im Moment auch nicht..... obgleich das pro Kopfeinkommen dort häufig noch im dreistelligen Bereich rumkrebst. Braucht halt alles seine Zeit und die sollte man ihnen lassen.

Vg

Michael
 

philr3x

Antonowka
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Dass der Islam jünger als das Christentum ist habe ich nicht gewusst. Anscheinend ist er ca. 600 Jahre jünger. Danke für den Hinweis, Crunshinut.
Die Gedanken springen natürlich gleich zum Christentum im Jahre ca. 1400 (2000-600). Das klingt wirklich stark nach Inquisition. Allerdings auch nach Renaissance, in der bekanntlich Wissen aus nicht-christlichen Zeiten wieder aufkam (Antike, frühes nicht-muslimisches Arabien). Ob ein direkter Vergleich des heutigen Islam mit dem Christentum von 1400 sinnvoll ist, ist natürlich fraglich.
Jedenfalls gebe ich euch Recht, dass der Islam mit seinen Verhältnissen wesentlich "hinterher ist" und dass er einfach noch Zeit braucht, wie wami sagt.
Allerdings ist es ein großes Problem, dass die modernen christlich dominierten Industrienationen den Maßstab vorlegen und alle mit zerren. Es ist menschenrechtlich mit Sicherheit nötig, aber anscheinend nicht so leicht möglich.

In der Tat sind die Abwesenheitsstimmen ein wirklich trauriges Zeichen. Über den Hintergrund der Enthaltungen kann man natürlich spekulieren.

Was den Herrn Außenminister angeht... ich glaube der kann auch ein paar Tage ohne seinen Partner. Bei dem, was der verdient. ;)
 

MacAlzenau

Golden Noble
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Hackt nicht so auf den Islam ein - sicher eine archaische Religion, so wie sie sich aktuell ins Bild der Öffentlichkeit drängt, aber die Haltung der USA und besonders der dortigen evangelikalen Christen ist zum Thema Homosexualität kaum anders. Ich wäre nicht sicher, ob die USA unter Bush sich nicht mindestens enthalten hätte.
Und was unser bayerischer Bischof von Rom davon hält, weiß man ja auch (daß er natürlich gegen eine Ermordung von Andersdenkenden und Andershandelnden ist, ist auch klar).
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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Find ich überhaupt nicht wenig populär was wami schreibt, sondern was unsere eigene Vergangenheit betrifft für richtig dargestellt.
Natürlich ist das alles in der "achsoaufgeklärtenwestlichenWelt" noch nicht lange her, aber zumindest sind viele Sachen schon geschafft.
Selbst der Papst merkt langsam, das er so nicht wietermachen kann, auch wenn da natürlich sehr sehr viel hinterher hinkt.

Ich glaube aber nicht, dass hier in dem Thread gerade jemand tatsächlich "mit Fingern zeigt".
moz-screenshot.png
Ich denke eingie sind brüskiert über diese Vorgänge und reagieren mit sachlichen Äußerungen.

Egal wo welches Land steht, es gibt immer genug Länder, an denen man sich ein Beispiel nehmen kann und damit den eigenen Entwicklungsprozeß stark beschleunigen kann.

Natürlich, auch Deutschland könnte in manchen Sachen z.Bsp. von manch skandinavischem Land lernen und unsere tollen Politiker pfeifen auf dortige positive Entwicklungen. Ebenso wie unsere Politiker Gutachten mit unseren Steuergeldern in Auftrag geben und dann ebenso drauf pfeifen.

Natürlich sollten wir "Nichteinmischung" in andere Kulturkreise beachten. Aber doch bitte nicht bei solch globalen Themen wie Umweltschutz, Frieden, Menschenrechte.
Es geht am Ende bei der Frage nach Menschenrechten ja auch nicht nur um den islamischen Raum. Was passiert denn in China, in Mianmar (Burma oder Birma, wer weiß denn schon wie man es heute nennen soll),.....

Bei manchen Themen kann man diesen Ländern, egal ob "Schwelle" oder "3te Welt" nicht einfach alle Zeit der Welt geben. Hier müssen Prozeße ins Laufen gebracht werden, die wichtig sind für unsere Welt. Wir sitzen nun mal alle im gleichen Boot "Erde". Und genau deshalb benötigen wir dringend mehr allgemein etablierte politische und vor allem moralische Maßstäbe.

Im übrigen empfinde ich mich nicht "kultivierter" als jemand in einem dieser Länder. Was ist denn überhaupt "Kultur"?
Wenn jemand sein Leben lebt ohne anderen zu Schaden, Freude in seinem Leben empfindet, Liebe und Zuversicht an seine Kinder weitergeben kann, anderen Menschen vertrauen kann und Freunde hat, ist mein wichtigstes Maß der Kultur bereits erreicht.
Was die meisten Menschen unter Kultur verstehen, ist meiner bescheidenen Meinung nach lokalcoloritgeschwängertes, teilweise sogar nutzloses Beiwerk.
 

DesignerGay

Danziger Kant
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schlimm... :(

Bin von meinem ganz privaten Standpunkt auch kein Befürworter der Homosexualität,

Da bin ich aber froh das ich nicht erst dein OK dafür einhohlen muss.

Ich bin persönlich auch der Meinung, dass die arabischen Staaten (oder arabischen Menschen) ideologisch und kulturell noch gar nicht so weit sind, mit solchen Themen umzugehen.

Und wie sieht es mit den arabischen Christen aus? Die ältesten christlichen Gemeinden befinden sich in arabischen Staaten.

Was die kulturelle Sache anbelangt, als wir Christen noch durch unsere eigenen Exkremente gelaufen sind und von so genannten Ärzten zur Ader gelassen wurden um die "bösen Säfte" aus dem Körper zu lassen, die uns Krank machten hatten diese arabischen Staaten schon Universitäten und führten Operationen durch um die Kranken tatsächlich zu heilen.

Mann sollte den Begriff "Arabisch" nicht mit dem Begriff "Islam" verwechseln.

Auch ich verurteile diese Verfolgung von Homosexuellen, egal durch welche Religion.

Und war es erst nicht vor ein paar Tagen, das "Gottes Stellvertreter auf Erden" gesagt hat bei speziellen Umständen der gebrauch von Condomen ok ist und verdammt die katholische Kirche nicht noch immer Homosexualität und redet in diesem Zusammenhang von ewigem Fegefeuer? Und das wo mehr als die hälfte der katholischen Priester selbst Homosexuell ist? Und führt nicht diese Verdammung der Homosexualität zum Selbstmord vieler junger Menschen jedes Jahr, weil sie sich Schmutzig und Unrein vorkommen und von den Eltern verstoßen werden? Wo ist da dieser so genannte kulturelle fortschritt.
 

.DE

Antonowka
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Meine Meinung wird zwar nicht populär sein ;) aber trotzdem, die kultivierten Europäer und Westler lehnen sich hier mal wieder gewaltig raus mit ihrem ach so offenen Weltbild, diese Länder die da abstimmen haben halt auch noch einen gewaltigen Entwicklungsschritt vor sich, wenn man bedenkt, dass in Deutschland das ganze erst seit 1994 nicht mehr strafbar ist, die Kirche noch immer nach Gutsherrenart über Beschäftigung entscheiden kann und somit die ganzen Antidiskriminierungsgesetze nicht gelten (obgleich alle diese Organisationen zu 95 % aus Steuermitteln und nur zu 5% aus Kirchenmitteln) finanziert sind... dann soll und muss man diesen Ländern halt auch diesen Entwicklungsprozess zugestehen und nicht mit dem Finger auf Sie zeigen. So viel anders als bei uns vor vierzig Jahren (also vor den 68ern) ist dass dort im Moment auch nicht.....

Zwischen Homosexuelle verfolgen und "Die-Bevölkerung-ist-eigentlich-auf-der-Seite-der-Homosexuellen,-aber-es-gibt-noch-kein-Gesetz-dazu" liegen Welten. Meine Meinung.
Natürlich, manche Länder extremst hinterher in der Entwicklung, aber man kann da Europa nicht so in den Topf werfen.

Ich persönlich finde es schlimm, da es in manchen Kulturen Gang-und-Gebe ist, dass Männer und Frauen strickt von einander getrennt werden. Schwule werden dort verachtet, dennoch halten Männer dort Händchen.
Klingt evt. so, als würde ich das schlimm finden. Ich finde es nur hart, da wirklich viele in solch einer Welt aufwachsen, homosexuell werden, aber gefangen von der Gesellschaft sterben.
Das die UN das jetzt lockert ist schrecklich. Das Mitglieder der UN dabei anwesend sind ist mehr als unmenschlich. Ist wie ein fettes "Homos verbrennen" auf dem Stimmzettel.



Edit: Noch ne wirklich Ernst gemeinte Frage, da grade die Religionsfrage aufkommt:
Steht im Islam was davon, dass man alle Homosexuell-orientierte jagen muss?
 

implied

Rheinischer Bohnapfel
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@.DE
Im Koran steht wohl nicht, was die Extremisten so von sich lassen (dazu mein vorheriger Beitrag zu dem Thema Analphabetentum und Beeinflussung der Massen). Da stehen, denke ich, eben auch so Dinge wie "Liebe Deinen Nächsten" und Gedöns was leider Interpretationsspielraum lässt ;)
In der Bibel stand ja auch nicht: "Spanier, fahrt nach Mexico, mordet die Atzteken-Männer, vergewaltigt die Frauen und bringt das Gold mit."

Gibt laut einem Wiki-Artikel (HIER) wohl Passagen in unterschiedlichen Suren, die Homosexualität beschreiben, aber nur in Bezug auf Männer. Und eine mögliche Art der Bestrafung steht da wohl auch nicht direkt im Zusammenhang.
Auch interessant, Artikel/Beiträge die ich dazu fand: HIER und HIER
 

Xanu

Adams Apfel
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Man sollte Texte und Bücher gelesen haben, wenn man sie beurteilen will. Mit 'wohl nicht' und 'denke ich' kommt man nicht weiter. Man gibt nur Halbwissen von sich.

Dies nur mal als kleiner Einwurf. :-D
 

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Antonowka
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Natürlich. Kurze Hirnblockade gehabt.
 

Crunshinut

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Dass der Islam jünger als das Christentum ist habe ich nicht gewusst. Anscheinend ist er ca. 600 Jahre jünger. Danke für den Hinweis, Crunshinut.
Die Gedanken springen natürlich gleich zum Christentum im Jahre ca. 1400 (2000-600). Das klingt wirklich stark nach Inquisition. Allerdings auch nach Renaissance, in der bekanntlich Wissen aus nicht-christlichen Zeiten wieder aufkam (Antike, frühes nicht-muslimisches Arabien). Ob ein direkter Vergleich des heutigen Islam mit dem Christentum von 1400 sinnvoll ist, ist natürlich fraglich.
Jedenfalls gebe ich euch Recht, dass der Islam mit seinen Verhältnissen wesentlich "hinterher ist" und dass er einfach noch Zeit braucht, wie wami sagt.
Allerdings ist es ein großes Problem, dass die modernen christlich dominierten Industrienationen den Maßstab vorlegen und alle mit zerren. Es ist menschenrechtlich mit Sicherheit nötig, aber anscheinend nicht so leicht möglich.

In der Tat sind die Abwesenheitsstimmen ein wirklich trauriges Zeichen. Über den Hintergrund der Enthaltungen kann man natürlich spekulieren.

Was den Herrn Außenminister angeht... ich glaube der kann auch ein paar Tage ohne seinen Partner. Bei dem, was der verdient. ;)

Herrlich, wenn die Diskussionen so schön sachlich ablaufen. :D Sehe natürlich auch keinen direkten Vergleich zwischen Christentum aus 1400 und Islam jetzt, allein schon der Fortschritt (Medien, Vernetzung der Nationen, Gesetze, etc. etc. etc.) sorgt natürlich für ganz andere Rahmenbedingungen. In grundzügen sieht man aber schon einige Parallelen. Müsste ich den "Durchschnittschristen" mit einem "Durchschnittsmuslim" vergleichen, würde ich dem "Durchschnittsmuslim" viel mehr Gläubigkeit, und Tradition zuschreiben, als dem Christen. Und Fehlinterpretationen des jeweiligen Glaubens aus eigener Unzufriedenheit und Angst (vor Identitätsverlust?) heraus führen letztlich doch immer wieder zu dem gleichen Ergebnis: Aggression und radikalem Handeln. Das war bei den Christen im 14ten Jahrhundert so und ist im Islam heutzutage auch so. Der Fortschritt mildert das ganze meiner Meinung nach ab schon deutlich ab. Dennoch: "Über den Berg" ist der Islam noch nicht, man muss der Religion noch Zeit geben (und das ist der Unteschied zum gefühlten Rest der Welt wo man den islamischen Glauben immer gleich mit Terroristentum assoziert).

Hackt nicht so auf den Islam ein - sicher eine archaische Religion, so wie sie sich aktuell ins Bild der Öffentlichkeit drängt, aber die Haltung der USA und besonders der dortigen evangelikalen Christen ist zum Thema Homosexualität kaum anders. Ich wäre nicht sicher, ob die USA unter Bush sich nicht mindestens enthalten hätte.
Und was unser bayerischer Bischof von Rom davon hält, weiß man ja auch (daß er natürlich gegen eine Ermordung von Andersdenkenden und Andershandelnden ist, ist auch klar).

Ebenfalls signed. Ich würde mich nicht erdreisten zu sagen, dass unsere Kultur (bzw. die Menschen in unseren Kulturkreisen) alle "bessere Menschen" sind. Idioten gibt es hier auch (zuhauf), würde man auch hier aber versuchen, einen Durchschnitt zu ziehen, wäre meiner Vermutung nach der moderne Christ von heute dem modernen Muslimen im Hinblick auf die Wahrung von Menschenrechten und radikaler Denkweisen im (leicht?) im Voraus. Das heisst aber nicht, dass der Muslim jetzt zu ächten ist. Ganz im Gegenteil: Das sind genauso nette Menschen wie Christen, Hindus oder sonstwer auch. Man muss sie eben nicht nach ihrer Religion sondern ihrer Persönlichkeit nach behandeln und ihnen Zeit geben. Die Fortschritte sind ja kaum zu übersehen: Integration ist kein hohler Gedanke sondern immer häufiger (leider noch nicht häufig genug) auf beiden Seiten (hüben wie drüben) Realität.

Das schafft es meiner Meinung nach aber locker in die Top Ten der ungeschicktesten Formulierungen EVER!
Was soll ich dazu sagen? ICh hab auch so meine Probleme, wenn ich daran denke wie ein Kerl einen anderen.. uah! Trotzdem kann ich mich mit den Menschen unterhalten.
 

Crunshinut

Dithmarscher Paradiesapfel
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Da bin ich aber froh das ich nicht erst dein OK dafür einhohlen muss.
Es wäre sinnvoll gewesen, wenn Du den Folgesatz mit zitiert hättest.

Und wie sieht es mit den arabischen Christen aus? Die ältesten christlichen Gemeinden befinden sich in arabischen Staaten.
Da hast Du natürlich recht. Aber so wie Deutschland aufgrund der überwiegenden christlichen Religion christlich geprägt ist, sieht es bei den arabischen Staaten umgekehrt aus. Hier gilt der islam in weiten Teilen als vorherrschende Religion. Insofern habe ich beide Begriffe (faktisch falsch) synonym gesetzt. Dem allgemeinen Verständnis sollte das aber hoffentlich keinen Abbruch getan haben.

Was die kulturelle Sache anbelangt, als wir Christen noch durch unsere eigenen Exkremente gelaufen sind und von so genannten Ärzten zur Ader gelassen wurden um die "bösen Säfte" aus dem Körper zu lassen, die uns Krank machten hatten diese arabischen Staaten schon Universitäten und führten Operationen durch um die Kranken tatsächlich zu heilen.
Wir vergleichen hier doch nciht kulturelle Weiterentwicklung mit technischem Fortschritt?

Mann sollte den Begriff "Arabisch" nicht mit dem Begriff "Islam" verwechseln.

signed. sagte ich oben bereits.

Auch ich verurteile diese Verfolgung von Homosexuellen, egal durch welche Religion.
Wie gesagt. Müsste ich jetzt "christliche" Staaten mit muslimischen Staaten vergleichen und runterrechnen, wo der Homosexuelle eher verfolgt wird, welches Ergebnis käme heraus?

Und war es erst nicht vor ein paar Tagen, das "Gottes Stellvertreter auf Erden" gesagt hat bei speziellen Umständen der gebrauch von Condomen ok ist und verdammt die katholische Kirche nicht noch immer Homosexualität und redet in diesem Zusammenhang von ewigem Fegefeuer? Und das wo mehr als die hälfte der katholischen Priester selbst Homosexuell ist? Und führt nicht diese Verdammung der Homosexualität zum Selbstmord vieler junger Menschen jedes Jahr, weil sie sich Schmutzig und Unrein vorkommen und von den Eltern verstoßen werden? Wo ist da dieser so genannte kulturelle fortschritt.

Stellt sich wieder die große Frage: Ich habe von Kulturen gesprochen, du von der Kirche. Hätte die Kirche in unseren Staaten immer noch den Status wie der Islam in den arabischen Staaten, sähe die Welt hier für Andersdenkende, Homosexuelle oder andere Minderheiten wohl auch anders aus. Dem kulturelllen Fortschritt (und ich rede von dem gesamten Volk) ist allerdings so weit, dass auch ein Papst gern vom Fegefeuer sprechen kann und wir trotzdem in Hamburg eine Schwulenparade nach der andern haben. Wie jeder für sich selbst damit umgeht, ist seine Sache möglich ist hier aber alles.
 

a.strauch

Auralia
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Ich frage mich nur wie man Kritiker bzw. "kein Befürworter" von etwas sein kann, das wahrscheinlich genetisch oder hormonell bedingt ist und keine Meinung oder Lebenseinstellung darstellt.