Immer wieder mal wollen wir über den Apple-Tellerand blicken und schauen, was sich außerhalb des bekannten Apple-Universums so tut. Das Apple nicht der einzige Smartphone-Hersteller ist, stellt keine Neuigkeit dar. Gerade chinesische Firmen haben inzwischen nachgelegt und bringen attraktive Smartphones zu günstigen Preisen auf den Markt. Wir haben Drei Topmodelle verglichen.
Zu den drei Modellen gehört das Kazam Tornado 348. Die Firma hat ihren Sitz zwar in Großbritannien, aber das Gerät – das derzeit mit 5,1 mm Höhe das dünnste Smartphone am Markt ist – kommt wie seine Brüder auch aus China. Beim einem Straßenpreis von 200-250 Euro gehört es ganz eindeutig in die obere Liga der aktuellen China-Phones.
Als zweiter Kandidat geht das Landvo S6 in den Test. Das Smartphone mit den zwei Sim-Karten-Slots hat nicht nur den Namen mit den Galaxy S6 gemein, aber dazu später mehr. Mit einem Preis von ca. 180 Euro ist es aber deutlich günstiger als sein Namensvetter.
Dritter und letzter Kandidat für diesen Tellerrand-Blick ist das Mlais M7. Das Smartphone mit dem 5,5“ IPS Touchscreen ist das einzige in Testfeld, bei dem man beispielsweise den Akku wechseln kann, weil es mit einer abnehmbaren Rückseite aus Kunststoff daher kommt. Außerdem ist es das einzige in dieser Reihe, das mit Android 5.0 ausgeliefert wird. Die anderen Modelle laufen mit Android 4.4.2. Auch hier ist man mit ca. 180-190 Euro dabei.
Durchweg kann man inzwischen behaupten, dass die chinesischen Hersteller ihre Lektionen gelernt haben. Die Geräte sind alle hochwertig verarbeitet. Musste man noch vor ein paar Monaten mit wackelnden Knöpfen und/oder schlecht sitzenden Sim-Schubladen rechnen, gibt es diese Mankos nicht mehr. Die Geräte stehen den Markenprodukten in nichts nach.
Kazam Tornado 348
Das Gerät ist nur einige Millimeter größer, als ein iPhone 6. Es ist allerdings etwas eckiger und auch die Kanten sind nicht so rund wie beim Apple-Produkt. Vorder- und Rückseite sind augenscheinlich aus Kunststoff während der – in diesem Fall goldfarbene – Rahmen aus Aluminium besteht und an drei Stellen für die Antennen unterbrochen ist. Das Gerät hat nur drei Tasten, die ungewöhnlicherweise alle an der Linken Seite angebracht sind. Das sorgt zunächst für etwas Verwirrung, wenn man direkt von einem iPhone der 6er Reihe wechselt.
Landvo S6
Das Smartphone ist deutlich dicker und schwerer als das Tornado. Das liegt unter anderem an dem Edelstahlrahmen und der wesentlich umfangreicheren verbauten Technik. Der Ein/Aus-Schalter befindet sich an der gewohnten rechten Seite. Dort finden sich auch die beiden Sim-Karten-Slots für die Nano-Sim-Karten. Als einziges Gerät in diesem Test hat es einen Hardware-Home-Button unterhalb des Bildschirms.
Mlais M7
Mit 5,5 Zoll hat es den größten Touchscreen im Testfeld. Sein schwarz eloxierter Aluminium-Rahmen ist an vier Stellen von Kunststoff unterbrochen für die Antennenschlitze. Das erscheint unnötig, denn das Telefon hat ja eine abnehmbare Kunststoff-Rückseite. Warum hier also zusätzliche Aussparungen am Metall gemacht werden mussten, erschließt sich nicht. Diese fallen aber auch nicht sehr störend auf. Als einziges Gerät im Test akzeptiert in einem seiner zwei Sim-Karten-Slots eine Karte normaler Größe. Bei der anderen kommt eine Micro-Sim zum Einsatz.
Alle drei Smartphones arbeiten mit dem Google-Betriebssystem Android. Bis auf das Kazam waren sie auch alle schon fertig eingerichtet. Lediglich die Sprache musste umgestellt werden, sie stand auf Englisch.
Kazam Tornado 348
Hier läuft ein Android 4.4.2. Der Hersteller hat sehr wenige, bis gar keine Modifikationen am äußeren Erscheinungsbild des Betriebssystems vorgenommen. Alles sieht aus wie bei einem nicht angepasstem Android. Das unter der Haube einiges an Treibern und Änderungen stattgefunden hat, steht zu vermuten. Das System läuft stabil und flüssig. Apps starten schnell und laufen gut, soweit wir das mit ein paar Standard-Apps testen konnten.
Landvo S6
Der S6-Clone hat das am stärksten modifizierte Betriebssystem. Hier sind schon einige Apps installiert, die nicht zum normalen Lieferumfang von Android 4.4.2. gehören. Dazu gehören neben Flipboard auch ein alternativer Browser und ein alternativer App-Store. Außerdem entwickelte unser Testgerät nach einiger Zeit ein seltsames Eigenleben und installierte Apps und Dienste ohne Aufforderung nach. Das System war nach dem ersten Einschalten bereits eingerichtet und die Installation von Apps aus unbekannten Quellen erlaubt. Ein unnötiges Sicherheitsrisiko.
Mlais M7
Als einziger Kandidat dieses kurzen Reviews kommt das Mlais M7 mit Android 5.0 (Lollipop) daher. Auch hier wurden nur wenige Modifikationen Vorgenommen. Als einziges Gerät im Test hat es sogar vom Hersteller ein Software-Update erhalten. Alle Androiden haben die Möglichkeit ein Update OTA (Over The Air) einzuspielen. Beim Mlais hat dieser Vorgang ca. 10 Minuten gedauert und ohne Probleme funktioniert.
Alle Geräte kommen mit einem für Europa passenden USB-Ladegerät. Das ist insofern bemerkenswert, weil normalerweise Telefone aus China mit einem US kompatiblen Steckernetzteil ausgestattet sind. Kopfhörer liefert keiner der Hersteller mit.
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