Tellerrand

Festnahme nach Gesichtserkennung: Teenager verklagt Apple

Kaum ist der Rechtsstreit gegen Qualcomm ausgestanden, rollt ein weiterer Rechtsstreit in den USA heran. Auch wenn der Fall nicht vergleichbar ist – der Streitwert kann sich sehen lassen. Ein Teenager verklagt Apple  und den Sicherheitsanbieter SIS – nach einer Festnahme aufgrund von Gesichtserkennung – auf eine Milliarde US-Dollar.

18-jähriger fälschlicherweise des Diebstahls beschuldigt

Der 18-jährige wurde von der Polizei verhaftet. Er wurde verdächtigt, Diebstähle in mehreren Apple Stores in den USA begangen zu haben. Den – falschen – Hinweis für die Festnahme lieferte laut der Anklage Apple selbst – bzw. genau genommen eine Gesichtserkennung. Denn in der Anklage wird behauptet, dass Apple in seinen Geschäften solche Technologien einsetze.

Apples Verwendung von Gesichtserkennungssoftware in seinen Geschäften zur Verfolgung von Personen, die des Diebstahls verdächtigt werden, ist die Art der Orwell’schen Überwachung, die die Verbraucher fürchten, zumal davon ausgegangen werden kann, dass die Mehrheit der Verbraucher nicht weiß, dass ihre Gesichter heimlich analysiert werden“, heißt es in der Klage.

Apple dementiert Gesichtserkennung in Apple Stores

Apple selbst hat sich inzwischen zu Wort gemeldet und beteuert, dass in den Apple Stores keine Gesichtserkennung zum Einsatz komme. Nun wird vermutet, dass die falsche Gesichtserkennung auf den Security-Anbieter SIS (Security Industry Specialists) zurückzuführen ist. Dieser könnte das Material von Überwachungskameras ausgewertet und die falsche Person als Täter identifiziert haben.

Irrtum führt zu Milliarden-Dollar-Klage

Wie es zu dieser falschen Identifizierung kommen konnte? Am 31. Mai 2018 soll es im Apple Store Boston zu einem versuchten Diebstahl von Apple-Hardware im Wert von 1.200 US-Dollar gekommen sein. Der Täter hat sich offenbar mit einem gestohlenen Ausweis des 18-jährigen Teenagers, auf dem kein Foto angebracht ist, ausgewiesen. Nun wird vermutet, dass SIS die Daten des gestohlenen Ausweises damals mit biometrischen Daten des Täters verknüpft hat.

Beschuldigter schnell wieder freigelassen

Nach weiteren Diebstählen desselben Täters in Apple Stores in New Jersey, Delaware und Manhattan war der – falsche – Schuldige dann rasch gefunden. Die Polizei stellte nach einer Festnahme allerdings schnell fest, dass der echte Dieb nichts mit jener Person, von der der Ausweis stammt, zu tun hatte. Außerdem konnte der Teenager nachweisen, dass er nicht hinter dem versuchten Diebstahl in Boston stecken kann – zu dieser Zeit hat er an einer Abschlussfeier in Manhattan teilgenommen.

Via New York Post & The Verge

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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