Die Auseinandersetzung zwischen Apple und Epic Games erreicht eine neue Ebene, da die Europäische Union (EU) nun offiziell Fragen an den Tech-Riesen richtet.
Im Kern der Kontroverse steht der Vorwurf, Apple habe Epic Games daran gehindert, einen eigenen App Store für iPhone-Nutzer in Europa zu eröffnen. Diese Entwicklung markiert das neueste Kapitel in einem langwierigen Konflikt zwischen den beiden Unternehmen.
Die EU-Regulierungsbehörden haben angekündigt, Apples Handeln gegenüber Epic Games genauer unter die Lupe zu nehmen. Es geht darum zu klären, ob Apple mit seinem Vorgehen gegen die neuen, umfassenden Regelungen des Digital Markets Act (DMA) der EU verstößt, der ab Donnerstag vollständig in Kraft tritt. Epic Games hatte zuvor bekannt gegeben, dass Apple das Entwicklerkonto des Unternehmens am Mittwoch gekündigt hatte. Dies hindert Epic daran, Fortnite sowie den Epic Games Store auf iOS-Geräten in der EU anzubieten. Tim Sweeney, der CEO von Epic Games, wirft Apple vor, gegen die DMA-Regeln der EU verstoßen zu haben.
Die EU-Kommission bestätigte, dass sie von Apple weitere Erklärungen zu dessen Verhalten im Umgang mit dem Entwicklerkonto von Epic gefordert hat. Die neuen DMA-Regelungen setzen Unternehmen wie Google Search, den Apple App Store, Amazon.com Inc.’s Marktplatz und Meta Platforms Inc.’s Facebook unter Druck, eine strenge Liste von Geboten und Verboten zu befolgen – andernfalls drohen erhebliche Strafen. Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 10% des weltweiten Jahresumsatzes eines Unternehmens geahndet werden, bei wiederholten Verstößen sogar mit bis zu 20%.
Neben der Überprüfung der DMA-Compliance untersucht die Kommission auch, ob Apples Verhalten möglicherweise anderen digitalen Regeln bezüglich der Transparenz gegenüber Geschäftsnutzern zuwiderläuft. Die Spannungen zwischen Apple und Epic sind nicht neu; bereits seit 2020 ist Epics Entwicklerkonto in den USA und anderen Ländern gesperrt, nachdem Epic Apples Zahlungssystem umgangen hatte. Dies führte zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung, aus der Apple größtenteils als Sieger hervorging, allerdings mit der Auflage, Entwicklern zu erlauben, Kunden auf externe Zahlungsmethoden für In-App-Käufe hinzuweisen.
Apple steht möglicherweise vor weiterer Prüfung, nachdem das Unternehmen eine Überarbeitung seiner iOS-, Safari- und App-Store-Angebote in der EU angekündigt hat. Die Europäische Kommission wird diese Änderungen wahrscheinlich weiter untersuchen, um festzustellen, ob sie mit den DMA-Regelungen übereinstimmen. Margrethe Vestager, die Wettbewerbschefin der Europäischen Union, betonte in einem Interview mit Bloomberg TV, dass der Fokus der EU nach Inkrafttreten der neuen Regeln insbesondere auf den App-Stores liegen werde.
Dieser Fall unterstreicht Europas zweigleisigen Ansatz bei der Regulierung von Big Tech-Unternehmen, der darauf abzielt, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und die Rechte der Verbraucher zu schützen. Während die EU weiterhin ihr Engagement für die Durchsetzung digitaler Regulierungen demonstriert, bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Untersuchung auf die Beziehung zwischen Apple und Epic Games sowie auf die breitere Tech-Industrie haben wird.
Quelle: Bloomberg
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