Tellerrand

Apple treibt Entwicklung eigener Chips weiter voran: Ein Blick auf die nächsten Schritte

Apple setzt seinen Kurs fort, die Kontrolle über die Hardware seiner Geräte immer stärker zu übernehmen. Seit der Einführung von Apple Silicon 2020 hat sich das Unternehmen unabhängiger von Drittanbietern wie Intel gemacht. Nun arbeitet Apple an der nächsten großen Herausforderung: der Eigenentwicklung von Mobilfunkmodems und Netzwerkchips. Ziel ist es, auch in diesen Bereichen vollständig autark zu werden.

Das neue C1-Modem: Apples erster Meilenstein

Mit dem iPhone 16e hat Apple sein erstes eigenes Mobilfunkmodem, das C1, vorgestellt. Es wurde speziell für höhere Energieeffizienz entwickelt. Tests zeigen, dass das C1 solide 5G-Leistungen bietet. Allerdings fehlen dem Modell einige Funktionen, wie mmWave und Unterstützung aller Frequenzbänder.

Trotzdem beschreibt Apple das Modem als „das stromsparendste Modem, das jemals in einem iPhone verbaut wurde.“ Geplant ist der Einsatz des C1-Modems vor allem in Geräten mit schlankem Design. Dazu gehört unter anderem das iPhone 17 Air, dessen Energiebedarf optimiert wurde.

C2 und C3: Höhere Leistung für die Zukunft

Der Nachfolger des C1, das C2-Modem, trägt den Codenamen „Ganymede“ und erscheint voraussichtlich 2026. Es wird erstmals in der iPhone 18-Reihe sowie später in iPads zum Einsatz kommen. Das C2-Modem soll Downloads mit einer Geschwindigkeit von 6 Gbit/s ermöglichen. Zusätzlich wird es Sub-6- und mmWave-Netze sowie modernste Träger-Aggregations-Technologien vollständig unterstützen.

Ab 2027 plant Apple dann den Einsatz des C3-Modems, auch bekannt unter dem Codenamen „Prometheus“. Dieses Modell wird zusätzliche KI-Funktionen und Unterstützung für Satellitennetzwerke der nächsten Generation bieten. Ziel ist es, Qualcomm in Effizienz und Leistung zu übertreffen.

Apple prüft zudem den Einsatz seiner Modems in MacBooks. Diese könnten ab 2026 erstmals mit nativer Mobilfunkunterstützung ausgestattet werden.

Erweiterung der Eigenentwicklung: Apples Netzwerkchip mit Wi-Fi 6E

Neben Mobilfunkmodems arbeitet Apple an neuen Chips, die Broadcoms Lösungen ersetzen sollen. Dieser als Proxima bekannte Chip wird Wi-Fi 6E unterstützen und möglicherweise als Wi-Fi-Router dienen.

Laut Berichten könnte Proxima bereits in diesem Jahr erscheinen. Er soll in überarbeiteten Versionen des HomePod mini und des Apple TV eingesetzt werden. Auch in kommenden iPhone-, iPad- und Mac-Modellen wird er bis spätestens 2026 erwartet.

Einige Analyst:innen, wie Ming-Chi Kuo, gehen davon aus, dass Proxima bereits in der gesamten iPhone 17-Reihe verbaut wird. Der neue Chip soll nicht nur die Konnektivität verbessern, sondern auch Apples Herstellungskosten senken.

Langfristiges Ziel: Mehr eigene Chips und die Integration aller Komponenten

Apple plant, Mobilfunkmodems langfristig in seine Haupt-Chipsätze zu integrieren. Dadurch wären CPU, GPU, Modem und weitere Komponenten in einem einzigen Apple Silicon-Chip vereint.

Diese Integration würde Energieeffizienz und Leistung verbessern. Gleichzeitig könnten Kosten gesenkt werden, da separate Bauteile entfallen. Experten schätzen, dass die ersten Geräte mit diesen All-in-One-Chips ab 2028 in den Handel kommen könnten.

Mit seiner Strategie verfolgt Apple eine immer umfassendere Kontrolle über seine Hardware. Das C1-Modem ist nur der Anfang eines langfristigen Plans. Die kommenden Modems C2 und C3 sowie der Proxima-Netzwerkchip werden Apples Position weiter stärken. Durch die Integration aller Komponenten in Apple Silicon könnte das Unternehmen erneut hohe Standards setzen.

Via 9to5Mac

Jan Gruber

Chefredakteur Magazin und Podcasts

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