Die Fussballweltmeisterschaft in Katar ist gestartet. Datenschützer in vielen Ländern der EU warnen vor den offiziellen iPhone-Apps zur WM.
Es besteht laut den EU-Datenschützern ein immenses Datenschutz-Risiko bei der Verwendung der Apps. Für große Veranstaltungen dieser Art entstehen oft eigene Apps, die Besuchern und Fans helfen, zu navigieren, Reisen zu planen und andere Dinge herauszufinden, die sie während der Anwesenheit wissen müssen. Obwohl diese Apps die meiste Zeit in Ordnung sind, scheint dies bei der Weltmeisterschaft 2022 nicht der Fall zu sein.
Der Bundesbeauftragte für Datenschutz in Deutschland berichtet nach einer Analyse der Apps „Ehteraz“ und „Hayya“, das die Datenverarbeitung in diesen Programmen deutlich über das hinausgeht, was in den Datenschutz-Angaben im Store aufgeführt wird.
Es sollen unter anderem Rufnummern der geführten Gespräche gespeichert werden und die Daten sollen außerdem auf einem zentralen Server landen. Rufnummern unterliegen in Deutschland dem so genannten Fernmeldegeheimnis. Es sollen auch verhindert werden, dass das Smartphone in den Ruhezustand geht.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte rät von einer Installation dieser Apps ab, beziehungsweise sie nur dann zu installieren, wenn es absolut notwendig ist. Da für die Einreise nach Katar einige dieser Apps zwingend installiert sein müssen, gibt es die Empfehlung, dafür ein separates iPhone zu nutzen. Nach der Nutzung sollte dieses Gerät vollständig gelöscht werden.
Auch Frankreich und Norwegen prangern den mangelnden Datenschutz der Apps an. Es solle unter anderem auch mit besonderer Vorsicht beim Erstellen und Versenden von Fotos und Videos vorgegangen werden.
Norwegen geht noch einen Schritt weiter und schließt nicht aus, dass Behörden in Katar die erhobenen Daten aktiv nutzen, um Personen und Personengruppen zu überwachen.
Quelle: BfDi, Foto Unsplash
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