Western Digital und Microsoft arbeiten zusammen an einem neuen Recycling-Programm. Das Ziel: Sie wollen Seltene Erden und andere wertvolle Materialien aus alten Festplatten zurückgewinnen. Die Initiative mit dem Namen „Advanced Recycling and Rare Earth Material Capture Program“ stellt sich einer wachsenden Herausforderung der IT-Branche.
Hintergrund: Das Problem mit alten Festplatten
In modernen Rechenzentren arbeiten weiterhin massenhaft HDDs. Diese Festplatten enden häufig auf Deponien, obwohl sie viele wertvolle Rohstoffe enthalten. Bisher hat man Festplatten aus Sicherheitsgründen fast immer vollständig zerstört. Dabei gingen Aluminium, Stahl und besonders Magnete verloren.
Western Digital: Neuer Recycling-Prozess
Microsoft startet das neue Verfahren in seinen US-Rechenzentren. PedalPoint Recycling zerlegt und sortiert dort die Altgeräte. Anschließend gehen Magnete und Stahlkomponenten zu Critical Materials Recycling (CMR). Hier nutzt man eine neue Technologie auf Kupfersalzbasis. Ohne Säure gewinnt CMR Seltenerdoxide mit einer Reinheit von 99,5 Prozent zurück.
Bis jetzt rettete das Programm rund 21.300 Kilogramm Festplatten, SSDs und Einbaurahmen vor der Entsorgung. Es gelingt, über 90 Prozent der Seltenen Erden und circa 80 Prozent der Gesamtmasse zurückzugewinnen.
Ausblick: Ausweitung auf weitere Partner
Allein 2022 liefen in 23.000 Rechenzentren rund 70 Millionen Server. Jeder einzelne Server enthält meist mehrere Festplatten, die oft nur drei bis fünf Jahre durchhalten. Western Digital plant, nach dem Pilotprojekt mit Microsoft weitere Großkunden zu beteiligen.
Die Grundlagen für diese Recycling-Technologie wurden im Ames National Laboratory entwickelt. Die Forschung schaffte in acht Jahren den Sprung vom Labor zum Praxistest.
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