Im dritten Teil unserer kleinen Serie um den Mac Pro aus dem Jahr 2009 sind wir nun bei der Software angekommen. Das Gerät wurde ja in den ersten beiden Teilen zunächst mit neuer Hardware bestückt. Nun ist Sonoma dran.
Der Mac Pro aus dem Jahr 2009, liebevoll auch die Käsereibe genannt, ist einer der besten Apple Macs seiner Zeit. Denn durch seine halbwegs offene Architektur war und ist es immer noch sehr einfach dies Maschine zu warten und zu erweitern. Im ersten Teil unserer kleinen Videoreihe ging es zunächst darum, dem Rechner mehr Speicher und eine neuere Grafikkarte zu spendieren. Außerdem sollte er neue CPUs bekommen. Der Mac Pro aus 2009 wurde in zwei Varianten ausgeliefert. Mit einer Intel-Xeon-CPU oder mit zwei. Unser Gerät hat zwei CPUs.
Damit der Mac Pro schnellere und etwas neuere CPUs nutzen kann, muss man ihn auf eine neue Firmware bringen. Es ist nämlich möglich, durch flashen der Firmware aus einem Mac Pro 4,1 (2009-2010) einen Mac Pro 5,1 (2010-2012) zu machen. Die Hardware der beiden Modelle ist bis auf wenige Ausnahmen identisch. Im Falle der CPUs nutzt der Mac Pro 4,1 so genannte Delidded-CPUs. Diese erkennt man an dem fehlenden Metalldeckel, dem Heatspreader. 5,1 Mac Pros haben hingegen einen normalen und auch vom PC bekannten LGA 1366 Sockel mit Metallklammer.
Bei unserem 4,1er hatte Apple allerdings eine Firmware installiert, die sich nicht mehr auf 5,1 flashen lies. Dank der Hilfe eines Users aus einem befreundeten Forum (Danke an Macschrauber) lies sich die Firmware dann aber letztendlich doch flashen. Im zweiten Teil unserer Video-Serie haben wir dann also auch neue CPUs in den Mac Pro eingebaut. Verwendet haben wir zwei Intel Xeon X5675 mit 3,06 GHz Taktrate. Diese stellten den besten Kompromiss zwischen Leistungssteigerung und Stromverbrauch dar.
Im nächsten und letzten Hardware-Schritt hat der Mac Pro, jetzt 5,1, eine NVMe SSD zum Booten bekommen. Diese liefert laut Diskspeed-Test Geschwindigkeiten von ca. 1300 MB/s fürs Lesen und Schreiben. Damit sollte die alte Kiste genug Speed für ein modernes Betriebssystem haben. Zusätzlich haben wir dem Gerät noch eine USB-3.2-Karte verpasst. Diese bietet drei USB-A-Anschlüsse und einen USB-C-Port. Hier werden nicht ganz so hohe Lese- und Schreibraten erreicht. Sie sind aber immer noch schneller als die USB-2.0-Ports die der Mac Pro von Haus aus mitbringt.
Im vorerst letzten Teil der Videoreihe geht es nun darum, mittels Open Core Legacy Patcher den Mac Pro auf die neueste Version von macOS zu bringen. Zum Zeitpunkt des Videos war das macOS Sonoma 14.6.1. Der Patcher kann macOS-Installer direkt bei Apple laden und daraus einen bootfähigen USB-Stick erstellen. Der Vorgang ist einigermaßen einfach, dauert aber seine Zeit. Dabei stellte sich dann heraus, dass der Installer von Version 14.6.1 nicht richtig funktioniert. Daher musste die ganze Prozedur nochmal mit Version 14.6 durchgeführt werden. Danach hatte der Mac Pro denn macOS Sonoma 14.6. Das Update auf 14.6.1 haben wir dann mit dem normalen Updater von macOS gemacht.
Fertig ist der Mac Pro aus dem Jahr 2009, der nun mit zwei 3,03 GHz zusammen 12 Kernen (24 Threads) CPUs, einer 2GB Grafikkarte (GTX 680), 64 GB Ram, NVMe SSD und einer USB-3.2-Karte ausgestattet ist. Dieses spezielle Modell hat keine WLAN-Karte, aber ein Bluetooth-Modul. In diesem Fall scheint das ausreichend zu sein. Der Mac Pro steht sowieso nur unter dem Schreibtisch und wird per Ethernet mit Netzwerk versorgt.
Neben der Arbeitszeit für das Upgrade – die man nicht richtig beziffern kann, weil ja nebenbei auch noch mehrere Videos entstanden sind – sind folgende Kosten angefallen.
Summe: 386,50 Euro
Die Frage lässt sich aus unserer Sicht nicht eindeutig beantworten. Wir haben ja viele Dinge auf einmal ausgetauscht. Dennoch kann es vielleicht helfen, wenn man sich zunächst auf einzelne Komponenten konzentriert. In unserem Fall ging es eher um das Aufzeigen der Machbarkeit. Eines darf man nicht vergessen. Der Mac Pro ist im Vergleich zu den Apple-Silicon-Macs ein echter Stromfresser. In der oben gezeigten Konfiguration braucht er immer so zwischen 180 und 250 Watt ohne große Auslastung. Dennoch kann es sinnvoll sein, eine so late Maschine noch zu erhalten. Neuanschaffungen kosten auch viel Geld und da wer nicht auf die allerneuesten Features von macOS Wert legt, sondern auf ein robustes System, kann damit dennoch gut arbeiten.
Aber leider gilt auch für den jetzt gepimpten Mac Pro: Seine Tage sind gezählt. Spätestens wenn Apple keine Updates mehr für Intel-Maschinen bringt, muss man sich langsam aber sicher davon trennen. Ein paar Jahre hat er aber noch Zeit, bis er dann endgültig auf dem Elektroschrott landet. Spaß gemacht hat die Upgrade-Tour auf jeden Fall.
Hier sind die drei Videos der kleinen Upgrade-Serie:
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Mehr InformationenDer Mac Pro bekommt noch ein paar schöne (aber eher optische) Upgrades. Die Videos dazu folgen.
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