Die US-Regierung hat beschlossen, die Nutzung der russischen Antiviren-Software Kaspersky zu verbieten. Diese Entscheidung folgt auf eine umfassende Untersuchung der Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit der Software. Das Verbot tritt am 20. Juli 2024 in Kraft und zielt darauf ab, potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit zu minimieren.
Die US-Behörden begründen das Verbot mit den Cyberangriffs-Fähigkeiten Russlands und der möglichen Einflussnahme der russischen Regierung auf Kaspersky. Die Untersuchung ergab, dass Kaspersky-Software in der Lage sei, Informationen von US-Unternehmen und Bürger:innen zu sammeln. Diese könnten von der russischen Regierung missbraucht werden. Laut einer Unterbehörde des US-Handelsministeriums war das Verbot der einzige Weg, um die nationalen Sicherheitsbedenken auszuräumen.
Ab dem 20. Juli ist der Verkauf von Kaspersky-Software in den USA untersagt. Ab dem 29. September dürfen auch keine Updates mehr eingespielt werden, was die Software weitgehend unbrauchbar gegen neue Bedrohungen macht. Ab diesem Datum ist auch der Weiterverkauf verboten. Die Übergangsfrist soll den Kund:innen genügend Zeit geben, zu anderen Anbietern zu wechseln. Unternehmen und Verbraucher:innen, die die Software weiterhin nutzen, drohen jedoch keine Strafen.
Kaspersky bestreitet die Vorwürfe vehement und kündigte rechtliche Schritte zum Schutz des Geschäfts an. In einer Stellungnahme auf der Online-Plattform X erklärte das Unternehmen, dass die Entscheidung auf Basis des aktuellen geopolitischen Klimas und theoretischer Besorgnisse getroffen worden sei, nicht aufgrund einer Analyse der Software und Dienste. Kaspersky betonte, keine Aktivitäten zu betreiben, die die nationale Sicherheit der USA bedrohen.
Nicht nur in den USA steht Kaspersky unter Druck. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Deutschland warnte im März 2022 vor dem Einsatz von Kaspersky-Software. Diese Warnung erfolgte im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine. Das BSI argumentierte, dass ein russischer IT-Hersteller entweder selbst offensive Operationen durchführen oder ohne sein Wissen als Werkzeug für Cyberangriffe missbraucht werden könnte. Kaspersky bezeichnete diese Warnung als politisch motiviert.
Recherchen zeigten, dass das BSI bei der Entscheidungsfindung Schwierigkeiten hatte und das Innenministerium eng involviert war. Kaspersky, einst ein international respektierter Spezialist für PC-Sicherheit, hat somit seit Jahren einen schweren Stand im Westen.
Quelle: Tagesschau
Foto: KI (Dall-e)
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