Seit Donnerstag ist das neue Social Media Unternehmen Threads auf dem Markt und schon droht Twitter, das Unternehmen zu verklagen. Der Vorwurf: Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und Missbrauch geistigen Eigentums.
Twitter-Anwälte haben in einem Schreiben, verfasst von der Kanzlei Quinn Emanuel, schwere Vorwürfe gegen Threads erhoben. Sie behaupten, dass Meta Platforms, die Firma hinter Threads, systematisch und vorsätzlich Twitters Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum widerrechtlich nutzt.
Es wird vermutet, dass Meta Dutzende ehemalige Twitter-Mitarbeiter eingestellt hat, mit dem Ziel, Twitter’s Geschäftsgeheimnisse für die Entwicklung der neuen Plattform zu nutzen. Laut dem Schreiben wurden diese Mitarbeiter speziell für dieses Projekt abgestellt, um die mitgebrachten Geheimnisse zu nutzen.
„Twitter beabsichtigt, seine Rechte am geistigen Eigentum strikt durchzusetzen und verlangt, dass Meta unverzüglich Maßnahmen ergreift, um die Nutzung jeglicher Twitter-Geschäftsgeheimnisse oder anderer streng vertraulicher Informationen einzustellen“, heißt es in dem Schreiben.
Meta hingegen widerspricht Twitters Interpretation der Ereignisse. Eine nicht genannte Quelle erklärte gegenüber Semafor: „Kein Mitglied des Threads-Entwicklungsteams war zuvor bei Twitter beschäftigt – das ist einfach nicht der Fall.“
Weitere Forderungen in dem Brief beinhalten das sofortige Unterlassen von Crawl- oder Scraping-Aktivitäten von Twitter-Followern, die vom Dienst nicht erlaubt sind. Twitter fordert zudem, dass Meta alle relevanten Dokumente für einen möglichen Rechtsstreit zwischen Meta und Twitter aufbewahrt.
Es ist noch unklar, wie sich die Situation entwickeln wird. Das Konzept eines Social Media-Feeds ist nach US-Recht nicht urheberrechtlich schützbar. Nicht-Konkurrenzvereinbarungen für Mitarbeiter sind in Kalifornien speziell illegal. Twitter müsste nachweisen, dass es einen direkten Missbrauch nicht patentierbarer, nicht urheberrechtlich geschützter Geschäftsgeheimnisse gab, um vor Gericht zu gewinnen.
Threads war am Donnerstag gestartet und hatte innerhalb kürzester Zeit 10 Millionen Nutzer:innen akquiriert. Auch weil der Dienst die Anmeldung bestehender Instagram-Konten ermöglicht. In der EU, bzw. im europäischen Wirtschaftsraum und Irland ist der Dienst aus Datenschutzgründen nicht verfügbar. Wer einen einen amerikanischen App-Store-Account hat (oder seinen bestehenden kurzzeitig umstellt), kann die App dennoch nutzen. Auch Deutsch als Sprache ist verfügbar.
Quelle: Appleinsider
Foto: Unsplash
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