via Intel https://www.intel.com/content/www/us/en/products/docs/processors/core/10th-gen-processors.html
Berichten zufolge erwägt der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an Intels Chip-Fabriken. Dies könnte eine bedeutende Reorganisation in der globalen Chip-Industrie einleiten. Ziel des Deals ist es, Intels Fertigungsprobleme zu lösen und gleichzeitig die heimische Chip-Produktion in den USA zu stärken. Die Verhandlungen sollen auf Initiative der US-Regierung begonnen haben und befinden sich noch in einer sehr frühen Phase.
Die Pläne umfassen, dass TSMC den Betrieb der gesamten Halbleiterfertigung von Intel übernimmt. Dabei sollen auch US-Chipunternehmen die Möglichkeit erhalten, sich an den Fabriken zu beteiligen. Dieser Schritt soll sicherstellen, dass Intels Chip-Produktion nicht gänzlich in ausländischen Besitz übergeht. Entsprechend betont die US-Regierung die Wichtigkeit, kritische Halbleiterkapazitäten unter amerikanischem Einfluss zu halten.
Intel verfolgt seit Jahren das Ziel, mit der eigenen Chip-Produktion konkurrenzfähig zu bleiben, scheiterte aber an mangelnder Rentabilität. Der Fokus auf eine Umstrukturierung unter dem inzwischen entlassenen CEO Pat Gelsinger brachte keine nachhaltigen Erfolge. Stattdessen verschlechterte sich die finanzielle Situation des Unternehmens. Die US-Regierung, die Intel mit Milliardenhilfen unterstützte, scheint nun nach Alternativen zu suchen, um die Produktionskapazitäten effektiver zu nutzen.
TSMC, der weltweit größte Auftragsfertiger von Chips, zeigt Interesse an dem Deal. Mit Unterstützung der US-Regierung hat TSMC bereits Milliardeninvestitionen in den Aufbau neuer Fertigungsstätten in den USA – wie in Arizona – getätigt. Allerdings müsste der taiwanische Hersteller seine proprietären Herstellungstechnologien mit den bestehenden Intel-Strukturen abstimmen. Zudem bleibt offen, ob Intel überhaupt bereit ist, seine Fertigung in fremde Hände zu geben.
Ein weiteres Hindernis stellen die US-Subventionen dar. Diese beinhalten Beschränkungen, wodurch Intel seine Produktionsanlagen nicht ohne Weiteres an Dritte verkaufen kann. Die Rahmenbedingungen erfordern daher höchstwahrscheinlich eine besondere rechtliche Struktur, um eine Zusammenarbeit zwischen Intel und TSMC zu ermöglichen.
Die Verhandlungen passen in die übergreifende Strategie der USA, die Abhängigkeit von Asien bei der Halbleiterproduktion zu verringern. Die heimische Chip-Industrie soll durch Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen wie TSMC gestärkt werden. Gleichzeitig bleibt ein Verbleib der Kontrollrechte in den USA von zentraler Bedeutung.
Intel erhielt zwar staatliche Hilfen für neue Fabrikprojekte, kämpft aber weiterhin mit unzureichenden Kundenaufträgen und hohen Betriebskosten. Ein Zusammenschluss mit TSMC könnte das Geschäft stabilisieren und für beide Seiten strategische Vorteile schaffen. Ob und wann der Deal zustande kommt, bleibt jedoch ungewiss.
Die Verhandlungen zwischen Intel, TSMC und der US-Regierung könnten die Chip-Industrie nachhaltig verändern. Falls die Partnerschaft zustande kommt, revolviert die globale Halbleiterproduktion um neue Machtzentren. Gleichzeitig steht viel auf dem Spiel. Die USA bewegen sich zwischen wirtschaftlicher Unabhängigkeit und globaler Zusammenarbeit – mit TSMC als zentralem Partner. Bis konkrete Entscheidungen fallen, dürfte es jedoch noch länger dauern.
Via Bloomberg
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