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Im Moment arbeite ich wohl ziemlich hart am Limit. Irgendwie ist es die Zeit, die einen dazu zwingt, ständig auf dem aktuellen Stand der Dinge zu sein. Mein Beruf besteht hauptsächlich aus Kommunikation. Diese findet in vielen Formen statt. Klassisch in dem man sich einfach mal unterhält, aber auch auf allen verfügbaren anderen Kanälen.

Kommunikation ist aber auch wichtig. Okay, das ist jetzt nicht gerade eine bahnbrechende neue Erkenntnis. Ob viel Kommunikation demnach auch sehr wichtig ist, sei an dieser Stelle aber zunächst mal dahingestellt. Ich bin der Ansicht, dass die vielen Kanäle (oder sagen wir doch gleich Apps) dazu führen, dass man in einem kommunikativen Dauerfeuer steht. Das die Produktivität darunter leiden kann, ist leicht vorstellbar.

Natürlich will ich mit meinen Freunden reden, mich verabreden, unterhalten und wissen was sie so umtreibt. Natürlich will ich selber auch eine schnelle Antwort auf eine mal eben per Messenger versendete Frage nach dem möglichen gemeinsamen Mittagessen. Ich bin dann regelrecht ungeduldig, wenn das Gegenüber sich mal wieder mit einer Antwort Zeit lässt. Blaue Haken wie bei WhatsApp oder Lesebestätigungen aller Art tun ihr Weiteres zu meiner Ungeduld.

In Zeiten von E-Mail und Fax (lange ist es her) war das anders. E-Mail-Unterhaltungen wurden als asynchron wahrgenommen und niemand kam auf die Idee, schon nach wenigen Minuten ungeduldig auf eine Antwort zu warten. Bei Messengern ist es eigentlich nicht anders. Auch hierbei handelt es sich in der Regel um eine asynchrone Kommunikation. Auch wenn die kleinen Apps mit allerlei Schnickschnack (Sprachtelegramme und co.) versuchen, einen anderen Eindruck zu vermitteln. Leider verfestigt sich eben dieser Eindruck und wenn die blauen Haken da sind, fragt man sich insgeheim, warum die Antwort wieder so lange auf sich warten lässt.

Das man mittlerweile eigentlich alle Messenger-Plattformen auf seinem Smartphone benötigt, regt auch keinen mehr auf. Wer einen heterogen verteilten Freundes-, Bekannten- und/oder Kollegenkreis hat, kommt nicht umhin sich mit möglichst vielen Plattformen zu verbinden. Dann scheitert auch ja keine einzige Kontaktaufnahme. Gruppen-Chats tun ihr Übriges zu einem völligen Kommunikations-Chaos. Wer einmal in einer WhatsApp-Gruppe mit mehr als fünf Menschen war, wird wissen, wovon ich spreche. Da ist es schon fast erlösend, wenn der Akku des Smartphones aufgibt!

Aber genau das ist es, was uns letztendlich zu Sklaven der eigenen Erreichbarkeit macht. An guten Tagen gehen hier bis zu hundert Nachrichten ein. Zum Teil per Mail, zum überwiegenden Teil per Messenger, einige per Twitter und es rufen sogar mal Menschen an. All das will bewältigt werden und erzeugt Last.

Nicht Reagieren oder gar ignorieren ist auch keine Lösung, denn den Anspruch auf Antwortzeiten, den man an andere Stellt, hat man letztendlich auch an sich selbst. Bleibt eigentlich nur die Frage nach dem Ausweg aus dem Kommunikations-Overload. Eine Lösung habe ich nicht wirklich an der Hand. Letztendlich kann es vielleicht doch helfen, einfach mal Offline zu sein und sich anderen Dingen zuzuwenden. Aber keine Sorge, die Nachrichten gehen ja nicht verloren.

In diesem Sinne wünsche ich einen erholsamen freien Tag und gegebenenfalls ein schönes langes Wochenende.

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Tags: Editor's Blog

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