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So sehen Kameras für Immersive Videos aus

Auf der WWDC 2024 hat Apple in einem Nebensatz erwähnt, dass Hersteller wie Blackmagicdesign künftig Kameras verkaufen werden, die es vereinfachen, so genannte Immersive Videos für die Apple Vision Pro herzustellen.

Erst vor ein paar Tagen hatte Apple neue Folgen seiner hochauflösenden 3D-Video-Serien angekündigt. Wenngleich wir in Deutschland noch bis zum Herbst darauf warten müssen. Apple Immersive Videos sind in der Regel 180 Grad 3D-Produktionen, die – wenn auf der Apple Vision Pro wiedergegeben – ein erstaunlich realistisches Gefühl vermitteln. Man fühlt sich, als sei man dabei.

Bisher können Endkunden keine Immersive Videos aufnehmen. Apple bietet lediglich die Möglichkeit, so genannte Spatial Videos aufzuzeichnen. Entweder mit dem iPhone 15 Pro (Max) oder mit der Apple Vision Pro selber. Die erzielten Ergebnisse sind allerdings kein Vergleich zu den High-End-Produktionen der Immersive-Video-Serie.

Der für sein zum Teil günstiges Video-Equipment bekannte Hersteller Blackmagicdesign will im Herbst mit einer eigenen Kamera auf den Markt kommen, mit der sich solche Aufnahmen realisieren lassen. Die Kamera trägt die verheißungsvolle Bezeichnung URSA Cine Immersive und drückt damit auch schon aus, an wen sich das Produkt richtet. Hier sind nicht die Privatanwender:innen im Fokus, sondern die Film bzw. TV-Industrie.

8K Video in 3D

Die Blackmagic URSA Cine Immersive verfügt über ein festes, kundenspezifisches Linsensystem, das speziell für Apple Immersive Video entwickelt wurde. Der Sensor liefert eine Auflösung von 8160 x 7200 Pixeln pro Auge mit pixelgenauer Synchronisation und 16 Blendenstufen Dynamikumfang. Das ermöglicht die Aufnahme von 90fps stereoskopischem 3D-Content in einer Datei. Blackmagic setzt dabei auf sein eigenes Format Blackmagic RAW.

Die Kamera verfügt über ein Gehäuse aus Magnesiumlegierung und eine leichte Kohlefaser-Polycarbonat-Verkleidung. Zu den Anschlüssen gehören 12G-SDI, 10G Ethernet, USB-C und XLR-Audio. Das Display besteht aus einem 5-Zoll-HDR-Touchscreen und einem externen Farbstatus-LCD. Die Kamera wird mit einem 250W-Netzteil und einer B-Mount-Akkuplatte geliefert, die eine Vielzahl von Akkus unterstützt.

Wie bearbeiten?

Bisher bietet Apple keine Lösung für das Schneiden von Spatial- oder Immersive-Videos an. Final Cut Pro kann mit diesen Formaten derzeit nicht umgehen. Das wird sich vielleicht im Herbst ändern. Wenn nicht, müssen Produzent:innen auf Davici Resolve ausweichen. Die Software wird von Blackmagicdesign mit Immersive-Video-Fähigkeiten ausgestattet.

Eine aktualisierte Version von DaVinci Resolve bringt neue Funktionen, um einen Workflow für immersive Videos auf Apple Vision Pro zu schaffen. Nutzer:innen können Apple Immersive Video, das mit der URSA Cine Immersive aufgenommen wurde, bearbeiten. Ein neuer immersiver Videobetrachter ermöglicht das Schwenken, Neigen und Rollen von Clips auf 2D-Monitoren oder auf Apple Vision Pro für ein noch intensiveres Bearbeitungserlebnis. Export-Voreinstellungen erlauben den schnellen Output in ein Paket, das direkt auf Apple Vision Pro angesehen werden kann.

Über den Preis der Kamera, die im Herbst auf den Markt kommen soll, ist noch nichts bekannt. Auch wenn Blackmagic Design ein günstiger Anbieter für professionelle TV- und Video-Technik ist, steht zu erwarten, dass diese Kamera nicht günstig ist. Neben Blackmagicdesign planen auch anderer Hersteller Kameras und/oder Objektive für die Aufnahme von Immersive Videos.

Apfeltalk’s Einschätzung

Neue Kameras und Bearbeitungsmöglichkeiten erleichtern die Produktion von Immersive Videos. Diese Art der Filme bieten in der Tat eine Art Realismus, die man so bisher nicht gekannt hat. Leider nutzt Apple nicht das volle Potential dieser Inhalte aus und veröffentlich nur sehr zögerlich neue Folgen. Besonders schade ist es, dass nach dem sehr ruhigen Start der Apple Vision Pro in Deutschland keine einzige Folge bisher lokalisiert wurde und die neuen Episoden erst im Herbst erscheinen. Wenn Hersteller wie Blackmagicdesign auf den Zug springen, kann es aber was werden. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Quelle/Titelbild: Blackmagic Design

Michael Reimann

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