copyright Andreas Vogel
Wir haben uns die Shokz OpenFit Air angeschaut. Die bequemen Open-Ears sitzen vor den Ohren und lassen Umweltgeräuschen zu. Was sie taugen und wozu versuchen wir zu klären.
Kopfhörer von Shokz kennen wir in Deutschland seit 2020. Bis letztes Jahr setzte Shokz ausschließlich auf Knochenschalltechnologie. Dabei sitzen die Treiber locker auf den Wagenknochen vor dem Ohr. Der Ton wird durch Vibrationen über den Schädelknochen direkt ins Innenohr befördert.
Der Klang ist nichts für Menschen mit audiophilen Ansprüchen. Der Klang schwächelt technikbedingt. Jedoch erschloss sich Shokz eine Fangemeinde unter Läufer:innen und Radfahrer:innen, da man trotz der Kopfhörer alles von der Umwelt wahrnehmen kann. Und dies ist nicht nur sicherheitsrelevant.
Nun setzt Shokz zusätzlich auf Open-Ears. Die OpenFit Air verbinden die Vorteile der Knochenschallkopfhörer mit klassischer Klangübertragung mittels Gehörgang. Bei den OpenFit Air sitzen die kleinen Klangeinheiten, durch Ohrbügel fixiert, vor dem Gehörgang.
Shokz leitet den Klang mittels Direct-Pitch-Technologie, einer Phasenverschiebung, direkt in den Gehörgang, damit dort viel Lautstärke direkt ankommt und es nicht klingt, als ob InEar Kopfhörer nach “außen” abstahlen. Vorweg: Dies erzeugt einen Klang, der deutlich satterer ist als bei den Knochenschall Modellen.
Die OpenFit Air kommen mit einem -nicht mehr ganz zeitgemäßen- USB-A auf USB-C Kabel und in einem Ladecase. Dieses ist etwa 65 x 65 x 25 Millimeter groß, besitzt eine leicht gummierte Oberfläche, eine kleine Status-LED an der Front und einen USB-C-Anschluss zum Laden auf der Rückseite.
Die beiden Open-Ears selbst setzt man leicht verschränkt gegeneinander ein. Magnete positionieren die beiden Ohrstücke und laden sie induktiv. Das Case wirkt wertig und langlebig. Scharnier und Klappe machen einen zuverlässigen Eindruck. Die beiden Ohrstücke sind mit je 8,7 Gramm angenehm leicht; genauso wie die dünnen gummierten Bügel. Diese werden im Inneren durch einen flexiblen Nickel-Titan Draht verstärkt.
Mit dem Ladecase ergibt sich eine Ausdauer von 28 Stunden, einmal geladen bis zu 6 Stunden Musikwiedergabe und bis zu 4,3 Stunden Dauergespräch. Die Ohrhörer sind IP54 spritzwassergeschützt, verbinden sich via Bluetooth 5.2 mit dem iPhone und unterstützen die A2DP, AVRCP, HFP-Profile.
Auf der Außenseite der nach innen gerichteten Treiber befinden sich neben je zwei Mikrofonen für Telefonie die Shokz gelabelten Touchsensoren zur Bedienung der Kopfhörer.
Die Shokz OpenFit Air vergisst man schnell. Obwohl ich Brillenträger bin, sortieren sich die schmalen Ohrbügel der Over-Ears so hinter dem Ohr ein, dass nicht drückt oder nach Stunden schmerzt. Da sie leicht sind und nur auf dem Ohr luftig aufliegen verschwinden sie nahezu. Hierzu trägt wohl auch die leichte Biegung des Ohrstücks bei, die die Treiber ideal zum Gehörgang ausrichten soll.
Kommen wir zum Klang. Ganz ehrlich: Dies ist technologiebedingt die Achillesferse der OpenFit Air. Wer überragenden Klang wie beispielsweise bei dem Apple AirPods 2 oder den Cambridge Audio M100 erwartet ist hier falsch.
Open-Ear Kopfhörer sind Alltagbegleiter, die Umwelt und Musik, Umgebung und Telefonie vereinen. Die in den OpenFit Air verbauten dynamischen Treiber mit je 18 x 11 Millimetern liefern klaren Klang und überraschend viel Bass. Jedoch nehmen wir nicht nur diese Klänge wahr, sondern eben auch die Straßengeräusche, den Vogel im Baum oder die Fahrradklingel neben uns.
Genauso ausgewogen die OpenFit Air klingen, so ausreichend ist die Lautstärke. Natürlich klingen sie beim Sport, bei 160 Puls leiser als am stillen See, jedoch ist dies Teil des Konzepts Alltagskopfhörer.
Leider hat uns die Sprachqualität ein wenig enttäuscht. Auf Seiten der Shokz waren die Gesprächspartner immer gut zu verstehen, jedoch gaben diese immer wieder die Rückmeldung, man klinge leise und es kämen zu viele Umgebungsgeräusche bei ihnen an. Wir hoffen, dass Shokz hier mittels Softwareupdate nachjustieren wird. Auch die Einstellmöglichkeiten der Shokz App vermögen keine nachhaltige Verbesserung herzustellen:
Das Konzept der Shokz OpenFit Air ist sympathisch und gerade beim Sport wirklich klasse. Insofern würde ich diese den Knochenschallkopfhörer immer vorziehen. Wäre da nicht die Shokz Werbung, die von klarer Stimmwiedergabe und einer beeindruckender Reduktion von Hintergrundgeräuschen um 96,5% spricht. Hier muss der Hersteller nacharbeiten.
Nutzt man die Shokz OpenFit Air im Kern für Musik, Podcasts und Unterhaltung im Alltag, ohne diesen Ausblenden zu wollen, sind diese Ohrhörer die richtige Wahl. Sie tragen sich unauffällig und lange. Nichts wackelt oder verrutscht. Beim Sport draußen sind sie eine wirklich gute Wahl.
Genau in dieser Differenzierung fällt unser Fazit aus. Wer sich auf das Konzept Open-Ear einlässt und es dort einsetzt wo es Sinn macht, wird viel Freude an den Kopfhörern haben. Wer InEars in offener Bauform erwartet nicht.
Denn Open-Ears wollen die Sicherheit der Umweltwahrnehmung bei guter Unterhaltung bieten. Und das leisten die Shokz OpenFit Air.
Die Shokz OpenFit Air wurden uns von Shokz für diesen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an den Hersteller.
Bildquelle Autor
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