Parler, das Twitter Pendant für rechts außen, fliegt aus dem App Store. Mittlerweile ging der Dienst offline.
Nachdem bereits Google die App von Parler aus dem Play Store entfernt hatte, verweist nun auch Apple die App aus dem App Store. 2018 gestartet, war Parler die Heimat der Rechtsextremisten. Zuvor schon hatte Amazon reagiert und löschte die Daten von Parler. Auf deren AWS-Servern wurde der im Lager extremer Rechter beliebte Kurznachrichten-Dienst zuvor gehostet. Auslöser der Aktion war, dass die Nutzer von Parler unter anderem zu „ungeheuerlicher Gewalt“ und illegalen Betätigungen aufgerufen haben. Auch der „Sturm aufs Capitol“ soll hier eine Rolle gespielt haben. Parler nutzten unter anderem die rechtsextremen „Proud Boys“, Erzkonservative wie Ted Cruz oder rechte Kommentatoren wie Tucker Carlson.
Kein Hoster mehr
Parler-CEO John Matze findet aktuell keinen Hoster mehr. Nachdem Amazon Parler von seinen Servern verbannt hat, wollen auch die beiden anderen großen Hoster, Google und Microsoft Parler nicht auf Ihren Servern. Leider wird sich irgend ein neuer Hoster für Parler finden. Jedoch darf man davon ausgehen, dass der Dienst erstmal mindestens eine Woche offline sein wird. Ob dies gegen radikale Rechte hilft ist fraglich. Auch andere Dienste wie Newsmax, Gab.ai und Rumble werden von Rechtsradikalen und Trumpfans gerne genutzt.
Löschung ist keine Lösung
Falschmeldungen, rassistische und gewaltverherrlichende Inhalte haben im Internet nichts zu suchen. Löschung der Dienste, Sperren der Hoster ist nicht mehr als akute Gefahrenabwehr, Feuer löschen. So richtig und wichtig das ist, es bekämpft nicht das Problem. Rechtsextreme weichen auf andere Plattformen aus, schlimmstenfalls ins Darknet. Solange diese Gruppen sichtbar sind, kann man mit Recht und Gesetz, mit demokratischen Instrumenten gegen sie vorgehen. In einer hermetischen Parallellwelt wird dies ungleich schwerer. Wenn Parler nun aus dem App Store fliegt ist dies ein wichtiger Beitrag zur notwendigen Debatte: Wie gehen wir digital mit Rechtsextremen um?
Via 9to5Mac
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