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Niemand braucht ein neues iPhone!

Niemand braucht

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Niemand braucht ein neues iPhone! Egal, ob wir ein iPhone 8, X oder 11 Pro nutzen, niemand braucht das aktuellste Modell. Klar werden nun viele widersprechen und hunderte Argumente bringen, von Kamera bis Akku. Im Ergebnis sind alle Argumente Ausdruck von Werbeversprechen und Empathie. Jedoch nie von Nachhaltigkeit und Verantwortung.

Mir ist es bewusst, dass ich ein großes Fass aufmache. Für viele gehört der Oktober zu den teuersten Monaten im Jahr. Neues iPhone plus Zubehör und teilweise noch AirPods und HomePods, belasten die Kreditkarte schnell mit 2000 Euro. Niemand braucht das, viele wollen es, weil sie es können oder anderes vernachlässigen.

Verschuldung für Apple

Wer seine Technikspielzeuge Cash kauft, hat das Geld bar. Entweder lässt es die Einkommenssituation zu oder man ist so clever und verkauft das Altgerät so teuer, dass für das Neugerät „nur“ 200 bis 400 Euro frisches Geld fällig werden. Ehrlicherweise können das nur wenige. Hier im Forum vielleicht mehr als im Bevölkerungsschnitt. Es gibt viele, Millionen iPhone Nutzer, die sich für den Appleluxus verschulden. Verschuldung für Apple ist armselig. Warum? Im Kern geht es um den Versuch, um jeden Preis Teil einer „hippen“ oder erwünschten Gruppe zu sein. Koste es, was es wolle. Und das iPhone ist nur ein Beispiel. Genauso könnte ich es gegen eine PS5, einen 4k 65 Zoll OLED TV oder sonst was austauschen. Die Verschuldung der Deutschen für Apple und technisches Gerät allgemein war nie so hoch, wie 2021. Warum Verschuldung? Reden wir nicht von Ratenkrediten, Finanzierung? Ehrlicherweise nein! Wer hundert Euro im Monat für diese Geschäftsmodelle ausgibt, scheint „im Rahmen“ zu sein. Addiert man jedoch die ganzen Finanzierungen, kommen immer mehr auf 20 bis 30 Prozent ihres monatlichen Budgets, das hier gebunden ist. Das ist der Einstieg in die Privatinsolvenz.

Technik die begeistert

Jedes neue iPhone bringt irgendwas Neues. Beim iPhone 13 waren es ein etwas größerer Akku, ein 120 Hz Display und marginal bessere Kameras. Technik die begeistert, aber niemand braucht das! Natürlich ist der erste Impuls bei einer Keynote oft „ja super“, „endlich“ oder „will ich haben“. Klar! Das klingt alles sehr toll. Falls dann am darauffolgenden Freitag diese Begeisterung den Kaufbutton ausgelöst hat, ist die Begeisterung, wenn das Gerät kommt groß. Aber: Spätestens drei Monate später ist es eben das iPhone, das ich gerade nutze. Natürlich machen die meisten nur wenige Bilder im Alltag, natürlich liegt das iPhone des nächtens auf dem Ladegerät und der Blick aufs Display ist derselbe wie beim iPhone 12. Die neuen Features, die bei der Keynote applaudieren ließen, verändern selten etwas im Alltag. Und wenn: Sind sie über eintausend Euro wert? In der Regel: Nein! Natürlich ist mir klar, dass Apfeltalk ein Nerd- und Fanboy-Forum ist und jeder Satz hier Frevel. Auch ich habe in der Vergangenheit vieles gekauft, einfach weil ich es wollte oder konnte. Mittlerweile werden die neuen Features aber so minimalistisch, dass beispielsweise mein iPhone 12 Pro sicherlich die kommenden zwei Iterationen ohne Abstiche machen zu müssen überleben wird.

Nachhaltigkeit leben

Apple spricht viel von Nachhaltigkeit. Liest man die Pressetexte zu dem Thema, fühlt man sich schnell in einer bessere, grünere Cupertino Welt versetzt. Apple baut Roboter zum Zerlegen von iPhones, nutzt nur noch recyceltes Aluminium und betreibt das Hauptquartier energetisch autonom. Super! Trotzdem treiben die Modellzyklen die Verschwendung von Rohstoffen voran. Trotzdem werden Unmengen von Material und Produkten durch die Welt geflogen oder geschifft, um minutiös beim Kunden zu landen. Klar wird immer auf die CO₂ Bilanz verwiesen. Aber Nachhaltigkeit geht anders. Wie viele iPhones, iPads oder MacBooks bekommen einen neuen Akku, um beim Nutzer weiterbetrieben zu werden? Keine 12 Prozent weltweit! Wo ist das Kameramodul, das à la Fairphone aus einem iPhone 12 ein iPhone 13 macht? Solange man die Modellzyklen als Naturgesetz wahrnimmt, ist Apple sicherlich nachhaltiger als weite Teile der Konsumgüterindustrie. Stellt man jedoch die jährliche Abfolge der Modellzyklen infrage ist Apple so weit von Nachhaltigkeit entfernt, wie kaum ein anderes Unternehmen. Apple gibt den Takt vor, Samsung und der Rest der Industrie folgt. Dabei wurden die Einweg Wegwerfprodukte, AirPods (Pro) und Apple Pencils nicht einmal thematisiert!

Bildquelle Unsplash

 

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Tags: Technik, Nachhaltigkeit, Privatinsolvenz, iPhone

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