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Mythic Quest Staffel 4: Die Herausforderung, eine Komödie inmitten von Entlassungen zu entwickeln

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Die Arbeitsplatzkomödie Mythic Quest, die von den Höhen und Tiefen eines fiktiven Spieleentwicklungsstudios handelt, hat in Staffel 4 einen gewagten Schritt gemacht. Die Serie greift die düsteren Realitäten der Spielebranche auf, in der Massenentlassungen nach dem Ende des Covid-Booms zum Alltag geworden sind. Durch geschickte Satire gelingt es den Autor:innen der Serie, schwierige Themen auf humorvolle Weise zu verarbeiten – ein Unterfangen, das weit mehr Feingefühl erfordert, als es auf den ersten Blick erscheint.

Humor inmitten einer ernsten Krise

Bereits die erste Folge von Staffel 4 macht klar, dass Mythic Quest keine Angst davor hat, heikle Themen anzusprechen. Der Charakter David Bricklesbee, gespielt von David Hornsby, bemerkt sarkastisch: „Mythic Quest hat eine Menge guter Leute verloren… als wir sie gefeuert haben.“ Diese Aussage fasst auf zynische Weise die aktuellen Probleme der Spieleindustrie zusammen, in der Massenentlassungen nach dem Einbruch der pandemiebedingten Supergewinne fast alltäglich geworden sind. Trotz der tragischen Realität schwingt eine sichtbare Doppeldeutigkeit mit, die sowohl die Absurdität als auch die Grausamkeit der Situation aufzeigt.

Die Realitätsnähe von Mythic Quest

Während sich die Serie nicht vollständig auf das Thema Entlassungen fokussiert, bleibt es im Verlauf der Staffel präsent. Die Handlung greift typische Herausforderungen der Branche auf, darunter die wirtschaftlichen Unsicherheiten und den Umgang mit technologischen Innovationen wie künstlicher Intelligenz. Rob McElhenney, Mitschöpfer und Hauptdarsteller der Serie, beschreibt die Gratwanderung, ernste Themen wie Entlassungen humorvoll darzustellen, als integralen Bestandteil der kreativen Arbeit. „Wir haben 20 Jahre Erfahrung damit, Grenzen zu überschreiten“, sagt McElhenney mit Blick auf seine Arbeit an It’s Always Sunny in Philadelphia. Dennoch sei Mythic Quest eine Serie über „echte Menschen in einer echten Branche“, was die Balance zwischen Satire und Sensibilität umso wichtiger mache.

Ashly Burch, ebenfalls Autorin und Schauspielerin der Serie, ergänzt, dass die Auseinandersetzung mit der Realität der Spieleindustrie nicht immer lustig sei: „Es ist schwierig, Witze darüber zu machen, besonders wenn man bedenkt, wie viele Entlassungen es letztes Jahr gab.“ Megan Ganz, Mitschöpferin und Produzentin, erklärt, dass die Charaktere der Serie, die überwiegend aus dem Management stammen, in der Geschichte eher die Verantwortung für Entlassungen tragen, was die humorvolle Auseinandersetzung zusätzlich kompliziert.

Subtiler Humor und kritische Satire

Die Serie gelingt es jedoch, einen feinen Humor zu finden, um die Probleme der Branche anzusprechen, ohne dabei den Respekt für die betroffenen Menschen zu verlieren. Eine der satirischen Erzählstränge zeigt etwa, wie die ehemals hochqualifizierten Mitarbeiter:innen durch zwei ältere, wenig kompetente Männer in der QA-Abteilung ersetzt werden. „Das ist eine witzige Art, darauf hinzuweisen, dass das die einzigen Jobs sind, die diese Leute noch bekommen können“, sagt Ganz.

McElhenney betont, dass die Serie stets versucht, „nach oben“ zu schlagen und Heucheleien sowie Absurditäten der Branche ins Visier zu nehmen, statt die Betroffenen der Entlassungen bloßzustellen. Dieser Ansatz zeigt sich nicht nur in der Behandlung von Entlassungen, sondern auch in der kritischen Betrachtung von Themen wie der profitgierigen Seite der Industrie oder der unrealistischen Hoffnung, dass eine weitere globale Katastrophe (wie Covid) die Gewinne retten könnte.

Ein Spiegel der Branche

Mythic Quest trifft mit seiner vierten Staffel den Nerv einer Industrie, die von Unsicherheiten geprägt ist. Während Studios wie Ubisoft, Produzent von Mythic Quest, diese Woche fast 200 Mitarbeiter:innen entlassen haben, ist die Thematik der Serie aktueller denn je. Trotz des ernsten Problems gelingt es der Serie, mit ihrer Satire eine neue Perspektive auf die Schwierigkeiten der Branche zu eröffnen.

Humor ist in diesem Kontext keine Ablenkung, sondern eine Methode, um auf die Missstände aufmerksam zu machen und gleichzeitig dem Publikum eine leichtere Möglichkeit zu bieten, sich mit den Problemen der Industrie auseinanderzusetzen. Wie McElhenney zusammenfasst: „Es gibt einen Unterschied zwischen etwas zum Gegenstand eines Witzes zu machen und es zur Zielscheibe eines Witzes zu machen. Das ist die Abwägung, die wir immer treffen, wenn wir solche Themen angehen.“.

Via PC Gamer

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Tags: Apple TV, Rob McElhenney, Ubisoft, Mythic Quest, Massenentlassungen, Spieleindustrie, Covid-Blase, Humor und Krise, Satire

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