Microsoft hat die Einstellung seines HoloLens 2 XR-Headsets bekanntgegeben und signalisiert damit einen vorläufigen Rückzug aus dem Mixed-Reality-Markt. Während Unternehmen wie Apple und Meta stark in die Entwicklung von XR-Geräten investieren, scheint Microsoft nun einen anderen Weg zu gehen.
HoloLens 2: Ein teures Nischenprodukt
Microsoft bestätigte die Entscheidung zur Einstellung von HoloLens 2 in einer Stellungnahme gegenüber UploadVR. Interessierte Partner:innen und Kund:innen können das Gerät zwar noch kaufen, solange der Vorrat reicht, doch danach wird die Produktion eingestellt. Microsoft hat sich verpflichtet, bis 2027 Software-Updates für kritische Sicherheitsprobleme und Fehlerbehebungen bereitzustellen. Ab 2028 wird die Unterstützung für HoloLens 2 vollständig eingestellt. Für das 2016 eingeführte Original-HoloLens endet der Support noch in diesem Jahr.
Trotz eines Preises von 3.500 US-Dollar, ähnlich dem der Apple Vision Pro, blieb HoloLens 2 in erster Linie ein Nischenprodukt für den Unternehmensmarkt. Während Apple seine Vision Pro als Produkt für eine breitere Zielgruppe bewirbt, positionierte Microsoft HoloLens von Anfang an ausschließlich für den Enterprise-Bereich. Dies war einer der Gründe, warum das Gerät nie die breite Akzeptanz erfuhr, die Microsoft sich erhofft hatte.
Keine Pläne für einen Nachfolger
Gerüchte deuten darauf hin, dass Microsoft zumindest in Erwägung gezogen hat, ein neues XR-Headset zu entwickeln, um mit der Apple Vision Pro zu konkurrieren. Bisher gibt es jedoch keine konkreten Anzeichen für die Entwicklung eines neuen Geräts. Stattdessen hat Microsoft begonnen, enger mit Meta zusammenzuarbeiten, um seine Apps und Dienste auf deren Quest-Headsets zu bringen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Microsoft vorerst auf eigene Hardware im XR-Bereich verzichtet.
Die Entscheidung, HoloLens 2 einzustellen, wirft auch Fragen zur allgemeinen Marktnachfrage nach XR-Headsets auf. Obwohl Apple und Meta weiterhin in diesen Markt investieren, deuten Analysten darauf hin, dass die Nachfrage nach der Vision Pro unter den Erwartungen liegt. Meta konzentriert sich mit seinen erschwinglicheren Headsets auf Gaming und Medienkonsum, während Apple versucht, XR als Zukunftstechnologie zu etablieren.
Ein kleiner, aber umkämpfter Markt
Der Rückzug von Microsoft aus dem XR-Markt könnte ein weiteres Anzeichen dafür sein, dass der Markt für solche Geräte derzeit nur begrenztes Potenzial hat. Apple gibt keine Verkaufszahlen für die Vision Pro bekannt, aber die Einführung ist bisher nur in wenigen Ländern erfolgt, darunter die USA, Kanada und Großbritannien. Meta hingegen setzt auf günstigere Lösungen, um eine breitere Zielgruppe anzusprechen.
Ob XR-Headsets langfristig von Verbraucher:innen angenommen werden, bleibt abzuwarten. Es scheint, dass Microsoft vorerst nicht weiter in diese Technologie investieren wird, während Apple und Meta ihre jeweiligen Strategien weiterverfolgen.
Via: 9To5Mac
Titelbild: Microsoft