Im Jahr 2023 steht Meta, der Konzern von Mark Zuckerberg, erneut im Fokus der Datenschutzdiskussion. Eine österreichische Datenschutzgruppe, noyb, hat eine Klage gegen das Werbefrei-Abo eingereicht.
Dieses Angebot stellt Nutzer:innen vor eine schwierige Wahl: Entweder zahlen sie für den Datenschutz oder geben ihre Rechte auf.
Werbefrei-Abo: Metas umstrittenes Abonnement-Modell
Meta bietet ein werbefreies Abonnement für Facebook und Instagram an. Dieses kostet in Europa 9,99 Euro pro Monat im Web und 12,99 Euro auf iOS- oder Android-Geräten. Ab März 2024 steigen die Preise für jedes weitere Konto. Nutzer:innen müssen sich entscheiden: Entweder sie zahlen oder akzeptieren das Tracking durch Meta.
Die österreichische Datenschutzgruppe noyb sieht darin eine „Grundrechtsgebühr“. Sie argumentiert, dass der Preis für das Abonnement in keinem Verhältnis zum Wert steht, den Meta aus der Verfolgung von Nutzer:innen zieht. Der durchschnittliche Umsatz pro User in Europa lag bei 62,88 Euro pro Jahr. Metas Abonnement verlangt jedoch fast 120 Euro jährlich.
Die Klage von noyb und die Bedeutung für den Datenschutz
Noyb hat bei der österreichischen Datenschutzbehörde Klage eingereicht. Die Organisation befürchtet, dass Metas Vorgehen einen Dominoeffekt auslösen könnte. Andere App-Entwickler könnten folgen und den Online-Datenschutz unerschwinglich machen.
Die Person, die die Beschwerde einreichte, befindet sich in einer finanziellen Notlage. Dies verdeutlicht, dass der Schutz der Privatsphäre für viele unerschwinglich werden könnte. Max Schrems, Gründer und Vorsitzender von noyb, betont, dass über 20 Prozent der EU-Bevölkerung von Armut bedroht sind. Für sie wäre ein „Pay or Okay“-System eine enorme Belastung.
Die Rolle der DSGVO und die Zukunft des Datenschutzes
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) könnte EU-Bürger:innen vor solchen Modellen schützen. Noyb argumentiert, dass Datenschutz nicht so teuer sein dürfe. Die Beschwerde zielt auch darauf ab, einen Dominoeffekt zu verhindern. Sollte Meta mit diesem Modell Erfolg haben, könnten andere Anbieter wie TikTok folgen.
Via TechCrunch