Jedes Jahr erneut ermitteln Analysten die puren Materialpreise der neuen iPhones. Diesmal haben die japanischen Teardownexperten von Fomalhaut Techno Solutions gerechnet. Das iPhone 12 kommt auf 373 Dollar, das iPhone 12 Pro auf 406 Dollar.
Naiv wäre die Rechnung, die Verkaufspreis minus Marterialkosten gleich Gewinn rechnet. Von Entwicklung über Lohnkosten bis zu Marketing und Zwischenhändlermargen gibt es eine Vielzahl von Kostenpositionen bis sich ein Reingewinn für Apple errechnen läßt. Trotzdem bekommt man ein recht gutes Bild dessen, was einzelne, zugekaufte Bauteile kosten, wie sich über die Jahre Preise entwickeln und woher die Teile kommen.
Teuerstes Bauteil überrascht (etwas)
Das teuerste Bauteil bleibt auch dieses Jahr das von Samsung zugekaufte OLED-Display für etwa 70 Dollar. Das wäre die Vermutung der meisten Leser. Aber nein! Das Display landet preislich auf Platz 2. Das X55 5G Modem von Qualcomm kostet rund 90 Dollar und ist dieses Jahr das teuerste Bauteil. Fast schon günstig ist Apples A14 Bionic Chipset, der mit rund 40 Dollar zu Buche schlägt. Dann kommen noch die RAM Bausteine mit 12,80 Dollar und der Flashspeicher mit durchschnittlich 19,20 Dollar dazu. Günstiger sind die Sony Kameramodule die 7,40 bis 7,90 Dollar. Insgesamt haben sich die Materialpreise in den letzten Jahren deutlich verschoben.
Nicht mehr „China only“
Kamen in den letzten Jahren die Bauteile überwiegend auch China, sieht man mittlerweile wie sich dies in andere Regionen verlagert. 26,8% der Teile kommen aus Südkorea, immerhin 21,9% aus den USA, 13,6 % aus Japan, 11,1 % aus Taiwan und nur noch 4,6 % aus China. Hier sieht man das Kerngeschäft und das „Genie“ von Tim Cook. Er ist und bleibt der wenig schillernde Meister der Zulieferer- und Produktionssteuerung. „China only“ ist sowohl politisch als auch kostenseitig nicht mehr zwingend erste Wahl.
Via GSMarena