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Logitech zieht Prognose für 2026 zurück – Zölle schaffen Unsicherheit

Logitech hat seine Finanzprognose für das Geschäftsjahr 2026 zurückgezogen. Grund dafür sind die zunehmenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik. Die Einschätzung für das laufende Jahr 2025 wurde hingegen bestätigt.

Keine US-Produktion als Schwachpunkt

Logitech produziert nicht in den USA und erzielt dennoch einen erheblichen Anteil seines Umsatzes auf dem amerikanischen Markt. Infolge der neuen Zölle verlor die Aktie des Unternehmens seit Februar rund 40 Prozent an Wert. Präsident Donald Trump hat kürzlich eine 90-tägige Aussetzung der meisten neuen Zölle angekündigt. Für Importe aus China, einem wichtigen Produktionsstandort für Logitech, gilt diese Pause jedoch nicht. Hier bleiben die Zölle bei effektiven 145 Prozent bestehen.

Bereits im dritten Quartal hatte das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz angekündigt, seine Lieferkette zu diversifizieren. Mehr als die Hälfte der für Nordamerika bestimmten Einheiten sollte bis Ende des Geschäftsjahres aus Ländern außerhalb Chinas stammen.

Ausblick für 2025 bleibt bestehen

Trotz der geopolitischen Herausforderungen bekräftigt Logitech seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 4,54 Milliarden und 4,57 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von 5,4 bis 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen sollen planmäßig am 29. April veröffentlicht werden.

Zwar bleibt die Schweiz vom derzeitigen 90-Tage-Zollaufschub ebenfalls ausgenommen, doch waren ursprünglich Zölle in Höhe von 32 Prozent auf Schweizer Produkte vorgesehen – ein Wert, der über dem Niveau der EU (20 Prozent) liegt und mehr als dreimal so hoch ist wie der Satz für das Vereinigte Königreich (10 Prozent).

Margendruck durch neue Handelsbedingungen

Der Rückzug der 2026-Prognose wird von Analyst:innen als sachlich nachvollziehbar bewertet. Michael Foeth von Vontobel erwartet einen erheblichen Einfluss auf die Bruttomarge. Die Schätzungen bewegen sich im Bereich von 700 bis 950 Basispunkten. Damit steht Logitech vor der Herausforderung, seine Produktionskosten unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt zu sichern.

Die aktuelle Entwicklung unterstreicht, wie stark technologieorientierte Unternehmen mit globalen Lieferketten von abrupten handelspolitischen Maßnahmen betroffen sein können. Ob sich Logitech mittelfristig stärker auf Märkte außerhalb der USA konzentriert, bleibt abzuwarten.

Via: Bloomberg
Titelbild: Logitech Presse

Michael Reimann

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