Heute vor 20 Jahren kam der Erfolg zu Apple zurück. Kurz nach 9-11, also zum schlechtesten Zeitpunkt, präsentierte Steve Jobs mit dem iPod die Rettung von Apple.
Heute vor 20 Jahren stellte Steve Jobs im Rathausauditorium des ehemaligen Hauptquartiers von Apple, am Infinite Loop, den iPod vor. Kurz zuvor stand die Welt im Schock. 9-11 hatte den Terror in die USA gebracht, die Weltwirtschaft bebte und kaum einer war scharf auf einen Musikspieler. Das Thema jener Wochen vor 20 Jahren war Sicherheit und nicht Unterhaltung. Umso mehr zeugt es von Mut, Überzeugung und eben Vision, genau zu diesem Zeitpunkt ein Produkt vorzustellen, das den Erfolg zurückbringen sollte.
Blickt man ein wenig zurück, erblickt man Apple 2001 als ein fragiles Unternehmen, das gerade am Konkurs vorbeigeschlittert war. Man hatte zwar Steve Jobs als Berater zurückgeholt, stand aber finanziell noch schwach da. Jony Ives erste bunte iMacs waren zwar schon recht erfolgreich, aber von einem Ökosystem Apple konnte noch keine Rede sein. Außerdem waren die neuen iMacs verdammt teuer und wenige Studenten und junge Menschen konnten sich den Luxus leisten.
Nun hatte Steve Jobs mit Jon Rubinstein und Tony Fadell in einer Geheimmission den iPod entwickelt. Neben einer 5GB Festplatte, die Toshiba kurz zuvor vorgestellt hatte, und einem Scrollrad, hatte der iPod nur FireWire als Schnittstelle zur Datenübertragung. Damit sollte sich eine CD in 10 Sekunden auf den Player übertragen lassen. Der Transfer von 1.000 Songs dauerte weniger als 10 Minuten und war 30-mal schneller als die Übertragung bei herkömmlichen USB-Playern. Vor 20 Jahren war FireWire so unbekannt wie heute USB-D. Zukunftsmusik à la Apple.
Der iPod kam in Deutschland ab 10. November 2001 in den Handel. Der Endverbraucherpreis lag bei stolzen 520,84 Euro (1018,67 DM). Vergessen wir nicht, dass der Euro erst zum 1. Januar 2002 eingeführt wurde. 1084,67 DM waren 2001 eine heftige Ansage. In den USA war das Gerät für 399,- US-Dollar zu haben. Im Lieferumfang enthalten waren ein FireWire-Kabel, Kopfhörer, der Fire-Wire-basierende Netzadapter sowie eine CD mit iTunes 2, die für den Einsatz des iPods am iMac notwendig war. Denn der erste iPod war Mac-only. Ohne iMac kein iPod.
Aufgrund der Einschränkungen war der erste iPod kein Verkaufserfolg. Aber die Werbekampagne und die Medienpräsenz schafften es, den Blick auf Apple zu richten. Der iPod ebnete den Weg zurück in die Erfolgsspur. Nach 2002 eine Windows Version erschien und im Folgejahr FireWire durch USB ersetzt wurde, begann der iPod Hype. 2004 kam der iPod mini, der preislich erschwinglicher war. Der Rest ist Geschichte.
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