Ab dem 3. November kann man offiziell das iPhone X kaufen. Allerdings sieht die Verfügbarkeit von freien Geräten derzeit schlecht aus. Will man bei Apple Online bestellen, muss man mit vielen Wochen Wartezeit rechnen. Die Stores haben Geräte zum freien Verkauf, aber es ist nicht klar wie viele. Das treibt die Preise für iPhones in den einschlägigen Portalen in die Höhe. Wollt ihr euer neues iPhone X verkaufen? Wir haben ein paar Tipps für euch.
Gleich vorweg: Dieser Artikel soll nicht mit erhobenem Zeigefinger geschrieben sein. Wir geben lediglich ein paar Tipps, wie man ein Gerät gut und einigermaßen sicher verkaufen kann. Größtenteils aus eigener Erfahrung. Es geht hier auch nicht darum, einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Uns liegt die Sicherheit des Käufers und der Verkäufers am Herzen.
Für den Verkauf eines neuen iPhone X gibt es in Deutschland ein paar große Plattformen.
Ja, auch die sozialen Netzwerke eignen sich unter gewissen Umständen zum Verkauf von gebrauchten und neuen Geräten. Weiter Unten haben wir eine Bewertung der einzelnen Plattformen hinsichtlich der Sicherheit und des möglichen Erlöses vorgenommen.
In den einschlägigen Angeboten wird das iPhone X teilweise zu sehr überhöhten Preisen angeboten. Manche Angebote verlangen bis zum dreifachen des offiziellen Verkaufspreises. Auch wenn das zunächst verwerflich klingt, ist es durchaus legal. Die Frage bleibt: Lohnt es sich wirklich, ein Gerät zu diesem Preis anzubieten und finden sich Käufer? Es gibt auch Aussagen, dass bis zu 1000 Euro Aufschlag geboten werden, wenn man das Gerät unmittelbar vor dem Store verkauft.
Solltet ihr also planen, euer nagelneues iPhone X zu verkaufen, stellt sich die Frage zu welchem Preis? Sollte man den Preis von Apple nehmen, oder einen Aufschlag verlangen? Wie hoch kann dieser Aufschlag sein? Dazu zunächst ein paar Gedanken:
Ohne Aufschlag verkaufen: Zweifelsohne werdet ihr das Gerät zum Originalpreis sofort und ohne Probleme loswerden. Insbesondere, wenn es sich um eine der beliebten Varianten handelt (Space Grey). Wenn ihr das iPhone X ohne Aufschlag verkauft, hängt es stark von der genutzten Plattform ab, wie groß euer „Verlust“ dabei ist. Viele Plattformen, wie eBay und Amazon berechnen Verkaufsgebühren. Diese werden nicht an den Käufer weitergegeben, so dass ihr als Verkäufer diese Kosten tragen müsst. Bei eBay berechnet sich die Provision nach Verkaufspreis des Artikels ebenso bei Amazon. Ihr solltet also – wenn ihr diese Plattformen nutzt – einen kleinen Verlust einkalkulieren. Bei teuren Artikeln wie dem iPhone X kann diese Provision schnell zweistellig werden. Bei Amazon ist außerdem eine Freischaltung erforderlich, um das Gerät überhaupt anbieten zu können.
Ohne Provision geht es zum Beispiel über eBay-Kleinanzeigen oder in den Sozialen Netzen. Zu Sicherheit dieser Plattformen weiter unten dann mehr.
Mit geringem Aufschlag verkaufen: Um Kosten wie Provisionen, Versand, und natürlich eure Lebenszeit beim Bestellen, Warten und möglicherweise Abholen des Geräts auszugleichen, könnt ihr einen Aufschlag kalkulieren. Auch dabei solltet ihr bedenken, dass sich durch den erhöhten Preis die Provision der jeweiligen Plattform ebenfalls erhöht. Käufer werden den erhöhten Preis sicher zahlen, wenn transparent erläutert wird, warum dieser abweicht.
Mit stark erhöhtem Aufschlag verkaufen: Hier wird es etwas komplizierter. Natürlich kann der Preis eines beliebten Gadgets frei festgelegt werden. Wenn ihr euer iPhone X zum Zweck des Wiederverkaufs und Gewinns erworben habt, solltet ihr aber einiges bedenken. Neben der ebenfalls erhöhten Provision (siehe oben) spielen bei hohen Preisen noch andere Kriterien eine Rolle. Aus Käufer-Sicht wird man sicher misstrauischer auf einen Verkäufer schauen. Schließlich will man nicht sein Geld verlieren und keine Ware erhalten. Aus Verkäufer-Sicht ist bei hohen Preisen ein gut geführtes Verkäufer-Konto bei einer kommerziellen Plattform hilfreich. Viele Positive Bewertungen auch bei hochpreisigen Verkäufen helfen, dem potentiellen Käufer zu signalisieren, hier geht alles mit rechten Dingen zu.
Hat man noch gar kein Konto bei einer Plattformen und hofft auf diese Weise auf das schnelle Geld, kann es schwierig werden, das Gerät mit einem hohen Gewinn zu verkaufen. Hat man keine Erfahrungen mit Zahlungen im Netz und über die Betrugsmöglichkeiten der „Käufer“, sollte man davon die Finger lassen. Unser Redakteur Oliver Bergmann hat dazu mal einen passenden Artikel verfasst.
Bleibt natürlich immer noch die Übergabe gegen Barzahlung. Oft werden Menschen, die ein gerade erschienenes iPhone gekauft haben, unmittelbar vor dem Store angesprochen und es wird ihnen ein teilweise sehr verlockendes Angebot gemacht. Für das iPhone X wurden bereits jetzt bis zu 1000€ extra geboten. Solche Angebote sind zwar rein rechtlich legal, als potentieller iPhone-Verkäufer sollte man aber wissen, was man tut. Zum einen werden die Geräte immer in Bar und vor Ort bezahlt. Auf die Schnelle hat man keine Möglichkeit, die Echtheit des Geldes zu überprüfen und natürlich kennt man den Käufer nicht. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Wer hohe, oder sehr hohe Gewinne erzielen will geht immer ein Risiko ein.
Egal zu welchem Preis ihr euer iPhone X verkaufen wollt. Es ist hilfreich die Vor- und Nachteile der einzelnen Plattformen zu kennen. Unsere Risikoabschätzung kann dabei hilfreich sein. Achtung sie bezieht sich nur auf das Risiko im Zusammenhang mit dem Verkauf eines iPhone X oder anderen hochwertigen Artikels.
Amazon: Das Online-Kaufhaus bietet mit seinem Marketplace eine gut eingeführte Plattform zum Verkaufen von fast allem, was wir so an Gegenständen loswerden wollen. Der Händler übernimmt dabei auch noch gleich das Inkasso. Daher kann man davon ausgehen, wenn ein Kauf getätigt wurde, das Geld zu erhalten. Amazon verlangt hohe Provisionen für diesen Service. Außerdem kann es passieren, dass Käufer – trotz entsprechender Kennzeichnung – den Artikel zurücksenden wollen. Amazon stellt sich dabei in der Regel immer auf die Seite des Käufers. Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass es vorkommen kann, dass man dann mit defekt zurückgeschickten Geräten und ohne Geld enden kann. Risiko: Hoch! Verkaufschance: Gut!
eBay: Auf der Auktionsplattform sind die Provisionen nicht so hoch, wie bei Amazon. Dennoch kann es sein, dass allerlei „Zusatzfeatures“ berechnet werden, Dazu gehören – neben der Einstellgebühr – hervorgehobene Einträge in den Suchlisten, Gebühren für Sofortkauf und Mindestpreis und so weiter. Verkäufer können verschiedene Zahlungssysteme anbieten, wie zum Beispiel Paypal. Beachtet werden muss aber auch der so genannte Käuferschutz des Zahlungsdienstleisters. Außerdem kann auch hier noch eine extra Provision anfallen. Als Allgemein sicher gilt Barzahlung bei Abholung und Überweisung. Auch wenn diese Methoden dann nicht dem Käuferschutz unterliegen. Käufer nehmen gerne Paypal in Anspruch, weil es integriert ist und schnell und einfach geht. Auch auf eBay kann man auf Betrüger hereinfallen. Risiko: Mittelhoch! Verkaufschance: Gut bis sehr Gut!
eBay-Kleinanzeigen: Hier kann kostenlos inseriert werden. Eine Einfache Anmeldung recht dazu aus. Es wird auch kein offizielles eBay-Konto benötigt. Hier wird von Privat an Privat verkauft und Gebühren fallen auch nicht an. In der Regel gilt hier: Barzahlung bei Abholung. Auch hier kann man Opfer von Betrügern werden. Oliver hat in seinem Artikel dazu ein gutes Beispiel aufgeführt. Gerade mit hochwertigen Geräten sollte man hier sehr vorsichtig sein. Da man als Anbieter die freie Wahl des Käufers hat, kann man es sich im Prinzip aussuchen, wem man letztendlich das Gerät verkauft. Wer kein Problem hat, seine Handynummer preiszugeben und dann viele unseriöse Angebote abwehren kann, dem macht es die Plattform leicht, Dinge zu verkaufen. Hochpreisige und wertvolle Gegenstände sollte man hier lieber nicht anbieten. Risiko: Hoch! Verkaufschance: Mittel bis Gut!
Gleiches gilt für Shpock und andere „Flohmarkt“-Plattformen.
Soziale Netze: Klar kann man sein iPhone auch per Twitter und Facebook anbieten. Mit etwas Glück und Beziehungen teilen die eigenen Freunde das Angebot und man erhält somit schnell eine hohe Verbreitung. Hierbei sollte man aber beachten, dass die Feeds der Netzwerke schnell mit neuen Inhalten gefüllt werden und das eigene Angebot so vielleicht nur wenige Minuten in der Aufmerksamkeit der Nutzer bleibt. Gerade bei Facebook bekommt man auf Angebote oftmals nur viele Spaßkommentare. Das ist dann nicht weiter hilfreich.
Twitter und Facebook bieten die Möglichkeit einer Anzeige, bzw. eines gesponsorten Posts. Hierbei sollte man aber die Kosten im Auge behalten. Sonst kann es schnell sehr teuer werden. Das Risiko eines Verkaufs, sollte er dann zu Stande kommen ist ähnlich dem bei „Flohmarkt“-Portalen. Risiko: Hoch! Verkaufschance: Schlecht.
Verkauf unmittelbar vor dem Store: Bei Deals direkt vor dem Store kann man zwar einerseits sehr schnell an das Geld für das Gerät kommen. Eine Sicherheit und einen nachvollziehbaren Kauf gibt es allerdings nicht. Verkäufer und Käufer kennen sich nicht. Das Geschäft ist nicht dokumentiert. Es gibt keinen Vertrag und auch keine Sicherheit, echtes Geld zu erhalten. Risiko: Sehr hoch! Verkaufschance: Mittel!
Wer das iPhone X als schnelle Geldanlage sieht, oder einfach nur einen hohen Gewinn damit machen will, muss genau wissen, was er da tut. Ohne Erfahrung mit dem Plattformen oder im Bargeschäft kann so etwas im schlimmsten Falle so enden, dass der Verkäufer ohne Gerät und ohne Geld dar steht. Natürlich kann man ein iPhone X verkaufen und dazu eine der angesprochenen Plattformen nutzen. Je nach Preis und Verfügbarkeit ergeben sich keine Probleme. Wir wollten lediglich auf die möglichen Risiken aufmerksam machen. Vieles davon aus eigener Erfahrung.
Vielleicht habt ihr ja auch Tipps, wie man das iPhone X zu einem moderaten Preis mit geringem Risiko verkaufen kann. Denn Gründe das zu tun, kann es ja immer geben.
[Update 31.10] Wir haben bei Experten aus dem Finanzamt und bei Steuerberatern nachgefragt: Wer regelmäßig Gegenstände mit Gewinnerzielungs-Absicht verkauft, muss ggf. Steuen auf den Gewinn zahlen. Er handelt demnach gewerblich. Ein einmaliger Verkauf gehört allerdings in der Regel nicht dazu.
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