Wenig überraschend hat Apple auf der WWDC mit iOS 11 das neue Betriebssystem für iPhone und iPad vorgestellt. In Cupertino ist man sehr stolz auf das mobile Betriebssystem für iPhone und iPad. „Heute werden wir das beste und fortschrittlichste Betriebssystem auf Version 11 heben“, so Apple-CEO Tim Cook.
Mit iOS 10 erreicht das Unternehmen aus Cupertino nach eigenen Angaben eine Kundenzufriedenheit von 96 Prozent. Insgesamt läuft das aktuelle System auf 86 Prozent aller iDevices. Hier möchte Apple mit iOS 11 anknüpfen. In einer etwas zerfahrenen Präsentation stellte Apple die Neuheiten vor.
Mit iOS 11 baut Apple erneut das Notification Center um. Die Einstellmöglichkeiten werden im neuen Betriebsystem mit verkleinerten Symbolen auf nur einer Seite dargestellt. Die Bedienung erinnert dabei an die iOS-Ordner. Durch 3D Touch erhält man Zugriff zu weiteren Funktionen.
Auch der Sperrbildschirm wurde leicht überarbeitet. Benachrichtigungen werden nun auch nach dem Entsperren erneut angezeigt, indem man am Bildschirm von oben nach unten wischt. Ein leichtes Wischen nach oben bringt dann zusätzliche Benachrichtigungen auf das Display.
Darüber hinaus hat Apple auch am Homescreen gewerkelt. Hier wird mit iOS 11 ein Dock Einzug halten. Die Apps lassen sich wie bei macOS in die Leiste am unteren Bildschirmrand ziehen. Von dort lassen sie sich wie gewohnt aufrufen. Um eine App in den Split Screen-Modus zu bekommen, wird es ausreichen, das Icon zu drücken und an den linken oder rechten Bildschirmrand zu ziehen.
Auch Drag and Drop zwischen den Apps kommt auf das iPad. Inhalte lassen sich nun einfach zwischen den Apps austauschen. So kann zum Beispiel ein Bild aus Safari leicht in Pages weiterverwendet werden. Hierbei lassen sich auch mehrere Bilder oder Dateien per Multiselect gemeinsam auswählen und in einem Vorgang übertragen.
Eine weitere Neuheit ist die Files-App. Diese ermöglicht eine bessere Dateiverwaltung. Die neue App wird den jeweiligen Speicherort, wie iCloud, anzeigen. Dazu kann man Ordner und Dateien als Favoriten ablegen oder mit Tags kennzeichnen. Auch hier können Bilder und Dateien durch Drag and Drop sowie Multiselect ausgewählt und abgelegt werden. So lassen sich Mail-Anhänge leicht von der Mail in die Files-App übertragen.
Für das neue iPad Pro wurde zusätzlich das Keyboard überarbeitet. iOS 11 ermöglicht hier leichteren Zugriff auf Sonderzeichen. Diese lassen sich, fast wie von der herkömmlichen Tastatur gewohnt, durch eine Doppelbelegung auswählen.
Apps und Sticker für den Apple-Nachrichtendienst haben bei vielen Fans für ungläubiges Erstaunen gesorgt. Vielfach wurden diese Möglichkeiten für überflüssig erachtet. Dennoch verbessert Apple bei iOS 11 den Zugriff auf Apps und Sticker mit einer Überarbeitung des App-Drawers in iMessage.
Außerdem werden die Nachrichten mit dem neuen iOS über iCloud laufen. Damit werden Nachrichten auf allen Geräten automatisch synchronisiert. Neue Nachrichten erscheinen dann ebenso nahtlos auf allen iDevices und Macs des Nutzers, wie Änderungen.
Eine sicher sinnvolle Neuerung ist die Integration von Apple Pay in iMessage. Zahlungen mit dem Apple-Zahlungsdienst werden mit iOS 11 auch aus der Nachrichten-App heraus möglich sein. Besonders sinnvoll ist hierbei die Einführung von Person-to-Person-Transaktionen, wie sie auch bei Paypal möglich sind. Die Authentifikation erfolgt per Touch ID.
Der überwiesene Betrag wird dann der Apple Pay Card gutgeschrieben und lässt sich so wieder für weitere Transaktionen verwenden. Davon werden jedoch nur Nutzer in den Ländern profitieren, in denen Apple Pay bereits verfügbar ist. Deutschland und Österreich gehören bislang nicht dazu.
Wenig überraschend wird auch Siri mit iOS 11 weitere Verbesserungen erhalten. Der Sprachassistent ist laut Apple das am weitesten verbreitete System seiner Art, mit 21 verfügbaren Sprachen in 36 Ländern. Diese Sprachvielfalt nutzt Apple in iOS 11 mit einer Übersetzungsfunktion. Siri wird dann zur jeweiligen Anfrage die entsprechende Übersetzung in Text und Sprache ausgeben. Zu Beginn wird die Funktion in Chinesisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch verfügbar sein.
Für Entwickler wurde Siri im letzten Jahr geöffnet. Mit iOS 11 wird SiriKit noch mehr Möglichkeiten bieten. Craig Federighi betonte, wie wichtig Machine Learning für Apple und die jeweiligen Plattformen sei. Das Unternehmen möchte den Entwicklern effiziente Möglichkeiten geben, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Siri gibt auch jetzt schon Ergebnisse – angepasst an Kontext und nach Interessen – an, oder zeigt an, was der Nutzer möglicherweise als Nächstes tun möchte. Hier soll Siri durch Machine Learning noch leistungsfähiger werden. Auch handschriftliche Eingaben werden zukünftig berücksichtigt.
Mit iOS 11 kann Siri auch Suchergebnisse aus Safari bemerken und entsprechende Ergebnisse dann automatisch anzeigen. Selbst die Autofill-Funktion wird an den Benutzer angepasst. Siri lernt dabei dazu und übernimmt die Infos von allen Geräten. Craig Federighi betonte hier die End to End-Verschlüsselung
Interessant wird es bei iOS 11 hinsichtlich der Fotos und Bilder. Der Fotos-App hat Apple ein neues Datenformat spendiert. Im Videobereich löst HVEC das bisherige H.264 ab. Das führt zu einer besseren Qualität bei doppelter Kompression. Auch das bekannte JPG bei Fotos wird geändert. Hier ermöglicht das neue HEIF ebenfalls eine doppelte Kompression im Vergleich zum alten Format.
Der im vergangenen Jahr eingeführte Porträt-Modus erfreut sich großer Beliebtheit. Auch hier setzt Apple auf Verbesserungen. Die Bilder sollen bei schwachem Licht noch besser aussehen. Hinzu kommen Neuheiten wie optische Stabilisierung und HDR.
Interessant wird es bei Live Fotos. Zukünftig kann man in den kleinen Aufzeichnungen Bild für Bild einzeln auswählen. So lässt sich die beste Einzelaufnahme herausnehmen und kann versendet oder weiterverwendet werden. Auch können mit iOS 11 kleine Spielereien, wie Loops oder ein automatisches Rückwärtslaufen, per Menü ausgewählt werden.
Letztendlich wird auch bei Fotos und Videos noch mehr Machine Learning zum Einsatz kommen. Bereits mit iOS 10 hat Apple die Erinnerungen vorgestellt – eine Funktion, die Fotos und Videos aufgrund besonderer Ereignisse automatisch in Alben zusammenstellt. Das soll mit iOS 11 noch besser funktionieren. Die Inhalte werden identifiziert und die besten Szenen aus Videos und Fotos automatisch zusammengestellt. Insgesamt wird Fotos eine bessere API für Entwickler erhalten.
Die Karten-App wird mit iOS 11 ebenfalls weiter verbessert. Maps wird zukünftig auch Inhouse-Navigation in Einkaufzentren und Flughäfen anbieten. Diese arbeitet dann auch übergreifend über verschiedene Stockwerke. Die Verfügbarkeit wird anfangs noch begrenzt sein, in Deutschland ist zumindest der Flughafen Berlin-Tegel dabei.
Eine lang erwartete Neuerung wird die Navi-Funktion in Städten verbessern. Maps kann mit iOS 11 endlich verschiedene Fahrspuren anzeigen. Außerdem wird die „Nicht stören“-Funktion auf „Nicht stören während der Fahrt“ erweitert. Das iPhone wird dann erkennen, wenn sich der Nutzer in einem Auto bewegt und keine Ablenkungen zulassen. Mitteilungen werden einfach später angezeigt.
Neues gibt es auch von Homekit. Neben den bisherigen Funktionen bekommt Apples Smarthome Umgebung nun die Möglichkeit, Multiroom-Lautsprecher zu steuern. Das macht bereits im Hinblick auf den kommenden HomePod Sinn. Doch auch andere Systeme lassen sich darüber steuern, solange sie Homekit-kompatibel sind.
Hierzu führt Apple mit Air Play 2 einen neuen Standard mit zusätzlichen Funktionen ein. Songs lassen sich so zum Beispiel auch von einem fremden iPhone via Apple Music in die eigene Playlist übertragen und per Multiroom-Lautsprecher abspielen. Ebenso wird Apple Music mit iOS 11 anzeigen können, welche Musik Freunde hören.
Neben mehr Möglichkeiten für die Entwickler hatte Phil Schiller auch eine großartige Nachricht für alle Nutzer um Gepäck. Das Unternehmen überarbeitet den App Store komplett. Die Navigation auf dem iPhone wird über Taps laufen. Dort lassen sich Tagesempfehlungen, Spiele oder generell Apps anzeigen. Die Highlights lassen sich oben in der Anzeige weiter durchwischen. Weiter unten finden sich dann weitere Apps, Zusammenstellungen und Videos. Die kachelartige Optik der neuen Übersicht gibt bei einem Tipp auf die jeweilige App mehr Infos an. Auch In-Game-Käufe wird man nun auf den ersten Blick erkennen und bei Bedarf schnell kaufen können.
Pokemon Go hat im letzten Jahr bereits einen Vorgeschmack gegeben, was mit Augmented Reality möglich ist. Apple möchte die Technologie weiter voranbringen. Dazu stellte das Unternehmen auf der WWDC 2017 mit AR Kit das Werkzeug für Entwickler vor.
In der Präsentation zeigte Apple, dass iPhone oder iPad in der Lage sind, Oberflächen zu erkennen. Das eröffnet verschiedene Möglichkeiten. So lassen sich im Ergebnis Objekte im Bild einblenden, mit denen der Nutzer interagieren kann. Beispielsweise lässt sich so das Licht einer Lampe einschalten. Auch für Spiele eröffnen sich neue Optionen, die in der Präsentation zumindest beeindruckend aussahen.
AR Kit benutzt dabei alle Sensoren des Geräts: Kamera, CPU, GPU und die Bewegungssensoren. Hunderte von Millionen Apple-Geräten seien in der Lage, damit zu arbeiten – was es zur größten AR-Plattform macht, so Federighi. Bislang ist Apples AR-Lösung nicht mehr als eine beeindruckend ausschauende Demo. Entscheidend wird sein, was die Entwickler daraus machen.
Ab heute wird iOS 11 für Entwickler verfügbar sein. Das fertige Update wird dann im Herbst, vermutlich kurz nach der Vorstellung des neuen iPhones, für den Endkunden verfügbar sein.
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