Für all jene, die mit dem Internet Geschäfte machen, ist Mary Meeker eine Art Tech-Prophetin. Ihre jährlichen Trend Reports sind randvoll gefüllt mit einer stets breit gefächerten Themenauswahl.
In diesem Jahr umfasst der Report gewaltige 213 Folien zu zukunftsträchtigen Geschäftsmodellen mit Drohnen und Marktchancen in China und Indien, die Marktposition von Messaging-Apps und natürlich auch die Internet- und Mobile-Nutzung. In einem Teilaspekt geht Meeker, die Partnerin der Venture-Capital-Gesellschaft Kleiner Perkins Caufield & Byers (KPCB) ist, auf den Marktkampf zwischen iOS und Android ein.
Im direkten Vergleich der beiden Betriebssysteme iOS und Android stellte Meeker fest, dass Apple mit seinem iOS seit 2009 über einen Zeitraum von sechs Jahren seinen Marktanteil lediglich um 2 Prozentpunkte steigern konnte. Android hat im gleichen Zeitraum, ausgehend von einer 4%igen Präsenz in 2009 seinen Marktanteil auf massive 81% erhöht.
Dieses Verhältnis wird laut der Prognose von Meeker im laufenden Jahr 2016 noch etwas an Gewicht zunehmen, denn Apple hätte im Jahresvergleich mit einem Rückgang des Absatzes von etwa 11% zum Vorjahr zu kämpfen. Android lege aber auch hier im Vergleichszeitraum um erneute 7% zu.
Ebenso wird der durchschnittliche Verkaufspreis pro Einheit laut der Prognose um satte 9% sinken. Die Einführung des günstigeren iPhone SE und die allgemein gesunkenen Preise in den zur Expansion umworbenen Märkten werden hierbei als Gründe genannt. Zuletzt hatte das teure iPad Pro mit 12″ für eine Anhebung des durchschnittlichen Verkaufspreises pro Einheit in 2015 gesorgt.
Anders als in den vergangenen Jahren, verlangsamt sich das Wachstum im Bereich der weltweiten Smartphone-Verkäufe „drastisch“. Dies gilt für Android- und iOS-Geräte gleichermaßen. Ausgehend von einem Spitzenwert in 2010, bei dem die Smartphone-Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um fast 80% anstiegen, stagniert das Wachstum aktuell und brachte in 2015 lediglich einen Anstieg um 15%.
Mehr Smartphones lassen sich im Umkehrschluss auch nur verkaufen, wenn es dauerhaft auch mehr Smartphone-Nutzer gibt. Der Anstieg der weltweiten Smartphone-Nutzer wird allerdings laut dem Report einen ähnlichen Trend für das laufende Jahr zeigen.
Hier wurden zwar in den vergangenen sieben Jahren enorme Zuwächse verzeichnet, jedoch sind es die größten Märkte mit der geringsten Anzahl von Smartphone-Nutzern gewesen, die diesen Anstieg getragen haben. Betrachtet man den asiatisch-pazifischen Raum, so gibt es hier die höchste Wachstumsrate im Bereich der Smartphone-Nutzer im Jahresvergleich bis 2015.
Apple hat bereits versucht in diesem schwer umkämpften Markt Boden gut zu machen. Besonders bemüht hat man sich in den letzten Jahren um China und nun rückt auch Indien weiter in den Fokus des iPhone-Herstellers. Ohne einen entsprechenden Ausbau innerhalb dieser Märkte, wird ein weiteres Wachstum eher unwahrscheinlich. Innerhalb der letzten sieben Jahre ist die Anzahl der Smartphone-Nutzer dort um fast 20% Punkte gestiegen und macht nun mehr als die Hälfte aller Nutzer weltweit aus.
Low-Cost-Geräte und die sehr hohe Anzahl von potentiellen Smartphone-Nutzern in anderen Bereiche wie dem Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika haben den schnellen Wachstum und damit letztlich das hohe Ranking im asiatisch-pazifischen Raum im Vergleich zum Rest der Welt begünstigt.
Interessant sind hierbei auch die weltweiten Durchschnittspreise für Smartphones und der Vergleich dieser Preise zum Pro-Kopf-Einkommen der Länder. Ein Äthiopier zahlt mit durchschnittlich $262 etwas mehr als die Hälfte vom Durchschnittspreis in Deutschland, jedoch macht es einen Anteil von fast 50% seines Einkommens aus, wohingegen der Anteil am Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland gerade mal bei 1% liegt.
Nachdem Apple im April diesen Jahres seinen ersten Umsatzrückgang seit 2003 verkündete, sank nicht nur der Aktienwert des Unternehmens, es wurden auch Kommentare lauter, die dem Unternehmen eine rückläufige Wachstumsprognose unterstellten. Insbesondere in Märkten, in denen die iPhone-Modelle mit nur marginalen Unterschieden im jährlichen Rhythmus aufgelegt werden, würde Apple keine neuen Käufer finden.
Meekers Einschätzung für das Jahr 2016 spiegelt dieses Bild wieder. Insbesondere dann, wenn man davon ausgehen darf, dass sich am Design des neuen Modells im Vergleich zum iPhone 6s oder 6s Plus nicht viel ändert und sich die neuen Features auf einen Lightning-Kopfhöreranschluss und eine Double-Lens-Kamera beschränken. Damit dürfte Apple es weiterhin schwer haben in China breiteren Fuß zu fassen.
Der komplette Bericht kann auf den Seiten von KPCB als Bildschirmpräsentation betrachtet oder im PDF-Format heruntergeladen werden.
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